• Trifft mit Kathi hier ein, gerne hätte er Händchen gehalten, aber wenn das jemand gesehen hätte, das wäre wohl doch zu riskant, auch wenn die mittlerweile meist korisch gekleidet war.


    Ich warte hier draußen, sonst werde ich vielleicht nach einem Ausweis gefragt und das sind ja Beamten! Hast Du genug Geld mit? Ich gebe Dir lieber noch einen Fünfziger, Ferngespräche sind teuer!

  • Ich denke, das wird so laufen: Du gehst zum Schalterbeamten - kann auch eine Frau sein, ist aber eher selten - dann wird er Dir sagen, wann Du ungefähr mit dem Gespräch zu rechnen hast und dann wirst Du irgendwann halt aufgerufen. "Ihr Gespräch nach Breitenfeld an der Syffe Fräulein Rosegger, bitte begeben Sie sich in die Kabine Nummer soundsoviel" Dann schaltet der Beamte den Gebührenzähler ein und wenn Du fertig bist, mußt Du das Gespräch bezahlen! Du mußt eventuell vorher die Nummer mitteilen, aber ich denke, das machen die nach Liste, ich meine, Du hast ja nen Termin!


    Überreicht ihr eine Stoppuhr


    Die habe ich mir ausgeliehen, damit kannst Du kontrollieren, wie lange Du noch hast.


    erläutert die Funktionsweise so weit benötigt

  • Hm, schwierig, ich hatte das ja vorhin getestet, es geht einigermaßen, aber nicht gut und die Zellen haben Glastüren. Vielleicht läßt Du sie einfach ein paar Worte freisprechen und Du hältst dann alles direkt aneinander? Weil wenn Du das die ganze Zeit dazwischen tust, dann verstehst Du sie auch schlecht Höchstens auf die andere Seite, aber dann ist die Aufnahme nicht gut...


    Aber Du mußt rein, es ist kurz vor Zwölf!

  • In der Post angekommen, meldet sich Kathi mit Benachrichtigung und Lichtildausweis beim Schalterbeamten, der ihr erklärt, daß das Gespräch voraussichtlich in anderthalb Stunden zustandekommen werde, sie sich aber hier zu gedulden habe und die Sprechzeit wie gehabt 6 Minuten betragen werde, so weit keine Kürzung erforderlich werde, schließlich teilt er mit, daß angefangene 3 Minuten mit 6,50 Korischen Talern berechnet werden. Im übrigen müsse sie sich aber dennoch gedulden, weil das Gespräch auch jederzeit früher oder später zustandekommen könne.


    Auch wenn Kathi jetzt wirklich an anderes denkt, schockiert sie diese Zahl doch ein wenig. Kathi hatte zuletzt als Aushilfe in einem Geschäft für 90 Pfennig in der Stunde gearbeitet. Verdammt, für 6 Minuten mehr als sie da an einem Tag verdiente! Sind die noch ganz gescheit?


    Dieser Eindruck "steigerte" sich noch als der Beamte meinte "Fräulein, es ist windig und es soll Regen geben, Sie werden lauter sprechen müssen! Hoffentlich gibt es kein Gewitter, dann müssen wir den Fernsprechverkehr nach Nordhanar einstellen, nicht daß uns ein Blitz in die Leitung schlägt!" Ja, hatten die nicht auch die letzten 100 Jahre oder so Zeit, die Leitungen zu vergraben? Aber das legte sich schnell, denn 8 Monate oder so hatte sie nicht mehr mit den Eltern geredet, wenn bloß nichts schiefging...

  • Nach schier endloser Warterei wird Kathi aufgerufen: "Fräulein Rosegger, Ihr Gespräch nach Breitenfeld an der Syffe steht unmittelbar bevor, begeben Sie bitte in die Fernsprechzelle Nummer 4 und nehmen Sie den Handapparat ab". Kathi leistet dem unverzüglich Folge, und begibt sich in die Kabine, wo der Apparat ein schnarrendes Geräusch von sich gibt und nimmt den Hörer ab, den man wohl mit "Handapparat" zu meinen scheint.



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    Nobsy (Diskussion), Copyrighted free use, via Wikimedia Commons


    In der Zelle befindet sich unterhalb des Schilds "Fasse dich kurz!" kein Münzfernsprecher, sondern ein normaler Wandapparat, da die Gebühren am Schalter kassiert werden. Eine weibliche Stimme meldet sich: "Ich stelle jetzt die Verbindung her, halten Sie sich bereit" Kurz darauf ist die Leitung kurz bis auf ein leises Rauschen tot, dann folgt ein stärkeres Rauschen und das nordhanarische Freizeichen, das sich vom Korischen etwas unterscheidet.


  • Mach I.


    schreit


    Mir hoam an Untermiata aus Korland, der is an dem Doag kumma wia d' in Korland ankumma sei muast. Jonigekit hoasta. Jonigkeit Alfred, seine Frau hoaßt Schwanhilde und wohnt in Der Domgass' 10 Telephon 234312.


    I dat da net damit kumma, wo ma so weng Zeit hobn, wann... Aber der Mau hat kloane Kindr und a woaß net woos mit die und seine Frau bassiert is. Geh hin und bestöö daß erm guat geht, aber er sich große Soagn moacht und sag, daß s' zurückschreibn soi oder anruafen wanns geht. Wann die Adreß nimma stimmt; probier 's rauszumkriagn und schreib, aber frag' bessa die Bhördn , ob darfst, net daßd Schererein kriagst.


    Host des? Du I hob an Lautsprecher aun, d'Mama und d' Gschwista heern a ois!


    Soag wia geht's? Mir hoam uns Z'dod gfürcht. Host gnaug zum Issen und a guate Schlafstatt und so? Gib uns Dei Adreß, doos mer woos schickn kunna. Du kriagst a Backerl, da wird a a Gööd drin sei. Da Jonigkeit hat noch Taler, die schickma Da. Mark dürfma eigentlich net, aber I probias trotzdem in an andan Backal oda Dollar oder Reichstaler, irgendwoos...

  • Wirkli, des is ja... Soachan gibts...


    Tippt es in ihr Smartphone ein.


    Schlimm. Machi, als Heldin werd I des ja noch dürfn!


    lacht


    An lautsprecha, guat! Soag kannst des vielleicht aufnahma und mir schickn mit da Boost? I wui eia Stimman Oda kennts woss reinsprecha und I hoit mei Smartphone an d' Muschl?


    Des hob I, I wohn im Studentinnenwohnheim. Und I hackl (arbeite) mal hier mal da, I kriag aba a a bissal woos vom Staat.


    gibt ihre Adresse durch


    Mir geht's aa guat und die andan? Aber I kaun des scho bracha. Hia is ja ois so deia. Woast dos I für des Gspräch fost zwoa Doag oarbeitn muaß? 5.200 Moark! Un woos kriag I in da Stund? Ka 400 Moark! Wann's des heert, richtige Raiber seit's!

  • Ja, und doch ist es so.


    Aber natürlich nehmen wir das Gespräch für Dich auf, ich schicke es dann auf einer Speicherkarte oder einem USB-Stick.


    spricht zu den übrigen im Raum


    Macht mal das Smartphone an und stell die Kamera und das Mikrophon an!


    Heldin? Wir haben uns schon gewundert, warum Du bevorzugt... Sag' wie hat sich das denn zugetragen?


    Student*innenheim, sagen die das jetzt auch schon in Korland? Ich hätt gedacht Du hälts so etwas für einen Schmarrn!? Naja, das ist ja wenigstens etwas, wenn Du vernünftig untergebracht bist und nicht Hunger rund Durst leiden mußt. Hast Du denn nette Mitbewohner, dort?


    Das ist natürlich saumäßig teuer, aber es war auch mal bei uns teurer und da lernst natürlich auch einmal, wie es ist, wenn man hackeln muß und nicht die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Aber reden wir nicht davon, wir haben ja nur ein paar Minuten und da wollen wir uns doch ganz gewiß nicht über Telephongebühren unterhalten.

  • Dankschee Babba!


    Naja, es war der Angriff, unsere Flieger wollten die Leute in der Botschaft befreien und plötzlich ging der Luftalarm los und ich habe mich mit einer alten Marktfrau in einen Luftschutkeller gerettet. Plötzlich war der Strom weg, wir saßen im Dunkeln und das Radio war aus. Dann hat einer gesagt der Berufsschullehrer oder Meister ist, daß wir uns nicht bewegen sollen, weil das ein Nulleiterabbriß sein könnte und alles unter Strom stehen. Aber das war nicht alles, keiner hatte eine Taschenlampe bei sich, also schlug einer vor, mit Streichhölzern und Kerze oder so, aber dann hörte ein anderer es zischen und einer aus Bajar schrie, daß das die Gasleitung ist. Dann sagte noch einer, daß wir ersticken müssen, weil das Gas giftig ist, weißt Du, die haben hier noch Kohlengas und das ist kohlenmonoxydhaltig. Davor zankten sie schon, ob Rauchen geht oder nicht. Dann diskutierten sie und wollten losen, wer die Tür aufmacht, aber da hatte ich schon geöffnet und einen Luftschutzmann alarmiert. Weißt Du aber mein Problem war ja, daß die rumhetzten gegen Nordhanar, ich hatte echt Angst, daß die mich lynchen, außerdem war ich bis dahin auch noch nicht entdeckt, ich dachte ja wir werden befreit und unsere Truppen marschieren ein und da wollte ich absolut nicht interniert werden.


    Hätte nicht jemand die Tür geöffnet, wären wir entweder erstickt oder beim Wiedereinschalten des Stroms in die Luft geflogen. Aber es bestand ja die Gefahr, daß man einen Stromschlag an den Metallteilen der Tür bekommt. Aber ich hatte zufällig Kunstlederhandschuhe einstecken, was ich merkte.


    lacht


    Nein, Studentinnenwohnheim, weil das hier nach Geschlecht getrennt ist. Die Mitbewohnerinnen sind unterschiedlich, manche ganz nett, andere nicht so, wie überall. Anfangs hilet ich es ja geheim, aber irgendwann kamen die von der Polizei und dann kam auch das mit der Stromsache zur Sprache. Helene mochte mich ja anfangs nicht, weil ich nicht auf einem Kohlenherd kochen kann und sie meinte, ich kann nur Pizzakartons aufreißen und so, aber jetzt verstehen wir uns eigentlich gut. Sie ist etwas ungewöhnlich irgendwie spießig und etwas beschränkt aber auch wieder das komplette Gegenteil. Sie fährt Motorrad und kann schießen... Allerdings mag sie uns eben nicht, auch wenn sie bei mir jetzt eine Ausnahme macht.


    Was gibt es denn bei Euch Neues? Vielleicht auch mal die Mama.

  • Übernimmt den Hörer; Erschrocken.


    Aber Kathi, da host ja in Lebnsgfoahr gschwebt und des sagts so ruig wie waun nix gween war? I hätt Dodesängst aus gstaundn und waun I gewißt hätt, daß d' in Lebnsgfoahr schwebst, daun erst recht. Woarn des jetzt die Haundschuah wo d' gmoant host die waradn a Schnapperl, weil d' gdenkt host, die waradn echt? Naja, warns daun ja aa... Aber I hob mi gängstigt seit furt warst und wia die Koarten kumma is is a ned besser wordn und hob a soo kaum no richtig gschlaffa.


    Naja, die sant hoid ned guat auf uns z' sprechn, wobei I vastehs's ned... Aber host sonst noch wen kennan glernt wird ja net nur die Helene gebn, oda?


    Bei uns is eiegentlich net vui bassirt, da oide Egger is gstorbn, die hobn die Stroaßen nei gteert und dei Schwester is im letzten Zeignis Klassenbeste gween. . Aba mir woarn demonstrian, doß endli was duan. kriagst eigentlich irgndwoos mit, was außahoib bassirt, aba a Ghirnwäschen vasuchens ned, oda? Aber Hunger und Durst leidst a wirklich ned?


    Wauns nur endlich rum war und wiadakumman kanntst. Sog was studiast jetz eigentlich, machts a Freud? Aba unta die Bdingungen...

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