In einem Biosupermarkt...

  • kauft die Redakteurin Dörthe Ellerbrok ein, doch sie merkt, daß die sich beschleunigende Inflation seit dem Staatsbankrott das so langsam zu einem unerschwinglichen Vergnügen macht. Längst kauft die eigentlich überzeugte Grüne auch beim Discounter ein. Vor einigen Tagen hatte sie Suppenküchen gesehen, mit denen die Kommunisten und die Rechten versuchten, sich mit einem warmen Teller und Tüten mit Lebensmitteln unter der wachsenden Zahl der Armen Wähler heranzuziehen. Woher das Geld dafür stammen dürfte, war kaum schwer zu erraten.

  • Kaufmann Sieveking, Mitglied der Bürgerlichen, der eigentlich nicht besonders dazu neigt, in Biosupermärkten einzukaufen, aber die Qualität hier schätzt, schnappt das Gesagte auf


    Wenn Sie sich noch den Biosupermarkt leisten können, kann es ja zumindest bei Ihnen nicht so schlecht stehen, möchte ich jetzt mal sagen. Es gibt ja auch Diskonter. Nein, aber daran ist nicht die Regierung Schuld, wir leben eben gerade in einer Umbruchphase und damit muß man eben leben, daß der Markt sich mal neu justieren muß. Der Markt hat uns großen Wohlstand gebracht, aber er kann auch hart sein!


    Wenn überhaupt dann war der Fehler der Versuch diese Bank zu retten, denn das war unmarktwirtschaftlich und irgendwie abzusehen, daß es schief gehen könnte. Nur hätte man es nicht versucht und wären die An- und Einleger aus Wiedemünde abgewandert, dann hätten die Leute auch geschimpft. Aber links und rechts von uns haben Sie ja die Alternativen, wenn Ihnen das besser gefällt, aber denken Sie dran, Links ist Rechts und Rechts ist Links, politisch meine ich. Jedenfalls, wenn Sie nach Norden sehen.

  • hochgradig empört


    Empfehlen Sie gerade im Ernst allen denen es schlecht geht, nach Korland oder Masowien zu gehen oder ein Schiff zu nehmen und auszuwandern, das ist an Zynismus und Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten! Ich hoffe, daß die Bürgerlichen bei der nächsten Wahl so richig abgestraft werden!

  • Ich weiß nicht so wirklich was Sie wollen? Daß man hier jederzeit gehen kann, ist nun mal ein großer Vorzug. Es gibt Länder dort zwingt man einen mit zu hungern oder verhungern, sehen Sie sich die beiden Alternativen zur Marktwirtschaft beiderseits der Grenze an. Aber daß das nicht unsere Vison ist, daß man auswandern muß, sollte klar sein. Im übrigen ist jeder seines Glückes Schmied, um so mehr je weniger der Staat noch helfen kann.


    Auch Sie scheinen ja noch Geld für Luxus übrig zu haben, vielleicht sollten Sie das spenden, wenn ihnen am Wohl der Allgemeinheit liegt.

  • Kaufte ein, der Bio-Supermarkt, in dem sie auch vorher schon gelegentlich kaufte, unterschied sich im Grunde nicht mehr viel von den anderen Supermärkten, weil es fast nur noch korische Produkte gab. Manches war sehr Bio geworden, etwa Heringe, die Stückweise aus Fässern verkauft wurden, oder Kartoffeln, die nicht vorher gewaschen waren.


    Generell gestaltete sich das Einkaufen etwas mühselig, weil sie so manche der Marken gar nicht kannte, die es jetzt gab und das, was sie suchte wiederum nicht fand. Allerdings erkannte man nun ziemlich genau, welche Produkte wohl schon vorher aus Korland kamen und dort für den Export produziert wurden und was "original Korland" war und irgendwie aussah als wären die Verpackungen aus dem Museum entliehen; teilweise fehlten dann auch die Angaben in metrischen Maßen auf den Verpackungen. Umgekehrt sollte es jetzt wohl auch in Korland das eine oder andere geben, was es vorher dort nicht gab., weil Wiedemünde es schon vorher hauptsächlich für den Export produzierte.

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