Eine Zugreise von Kaisersburg nach Bronn

  • Danke. Also, dann los!


    Anneliese ging los, der Herzog hintedrein. Den Anfang machte ein nordhanarischer Waggon. Was es da alles zu sehen gab, an den Wänden befanden sich Anzeigen, flach wie ein Bilderrahmen und doch änderten sie ständig ihren Inhalt. Ob man das wohl von rückwärts durch ein kompliziertes optisches System auf eine Mattscheibe projizierte? Für ein „Margällchen“ verstand sie eigentlich viel von Technik und Chemie, das brachte schon der Beruf mit sich, sogar mit Arsen hatte sie mal ein kompliziertes Verfahren angewendet. Dieses Arsen war im übrigen in Korland wohl weit leichter zu haben als in Nordhanar, was Anneliese aber freilich nicht wußte. Nie hatte sie rausgedurft.


    Diese merkwürdigen Bilderrahmen, die sich ändern, was ist das eigentlich, wißt Ihr das? Ist da ein Projektor hinter der Wand?



    Vor 50 Jahren oder so – es ist inzwischen eine ferne Zeit, auch wenn sich in Korland bis vor kurzem wenig verändert hat - durfte man das Land noch einfach so verlassen und wieder betreten, aber dann wurde Masowien kommunistisch und Linke Bewegungen griffen unter den Studenten im Ausland Platz. Da hatte der Alte, wie man Degenberg in Korland auch 35 Jahre nach seinem Ableben, immer noch nennt, dicht gemacht und es durften nur noch wenige reisen, höchste Eliten oder ein paar Matrosen, die zum Schweigen verpflichtet waren, aber doch wundersame Geschichten von außerhalb erzählten. Aber um zu wissen, wie rückständig Korland war, da brauchte man kaum zu reisen. Das wenige, was über Rundfunk und Fernsehen hereinkam, war genug. Man verstand es kaum, wovon die Radioreporter in Alsztyna, Dreibürgen oder Nord-Ostantika sprachen, wenn sie über Technik und Gesellschaft sprachen. In den letzten Jahren waren auch viele dieser Informationsquellen verstummt, man hatte die Lang- und Mittelwellensender einfach abgeschaltet. In mancher letzten Sendung hatte man sich von den korischen Zuhörern „persönlich“ verabschiedet, wußte man doch, daß sie fast die einzigen waren, die noch übrig geblieben waren. Die die geblieben waren, ließen es oft nicht verkennen, daß sie ihrerseits Propaganda verbreiteten.


    Sie werden jetzt viellaicht lachen, aber wir haben ja von Außen so wenig mitbekommen, wir wußten zwar, daß wir hinter dem Mond leben, aber nicht wie sehr und daß es woanders so anders ist. Das ist hier alles so kollosal futuristisch!


    Das Regime machte aus dieser Rückständigkeit auch keinen Hehl daraus, schließlich war man ja christlich und konservativ und von dem Amischen drüben in den Staaten, die ohne Strom und fließend Wasser in den Staaten leben, wußte man auch und mit manchem Lob war das gute Besipiel von Heinrich Degenberg bedacht worden. Im Vergleich dazu, war selbst Korland ein modernes Land.


    Wir leben hier wirklich wie die Amischen dagegen - naja, wenigstens haben wir Strom und fließendes Wasser.


    Die Steckdosen in den Zügen schienen merkwürdig, sie hatten alle einen Schutzkontakt, wie man sie in Korland nur in feuchten Räumen hatte, aber dann kam es Anneliese, diese Züge sind ja aus Blech, es wäre lebensgefährlich, wenn sie keinen hätten. Ein vertieftes Wissen htte sie davon aber auch nicht, nur eben das, was man ihr in ihrer Laborantenlehre gesagt hatte, den Dunkelkammern sind Feuchträume und in Feuchträumen muß eine Erdung vorhanden sein. Eine nicht geerdete Trockenpresse neben der Wasserleitung ist ein tödliches Risiko und doch hielt man sich wohl längst noch nicht in allen Betrieben daran, wie eine Mitschülerin auf der Berufsschule am eigenen Leib spüren mußte.


    Ich sehe, die Steckdosen haben ja alle Schutzkontakte, abe rhier ist es ja gar nicht feucht... Eine Mitschülerin in der Berufsschule ist mal an einer ungeerdeten Trockenpresse.. Es war tragisch... Hm, das heißt es ist ja so viel Metall, vieleicht ist es das?



    Was war noch in diesen phantastischen neuen Waggons, offenbar hatte man sie auch mit einer Luftkühlung ausgestattet, wie der Schalterbemate gesagt hatte, denn sie waren in der Sommerhitze so angenehm kühl, wie sie nur sein konnten. Wenn sie sich das doch nur hätte leisten können, aber dann hätte sei mit leeren Händen in Bronn gestanden und irgend etwas wolte sie doch erwerben und sei es auch bloß eine winzige Kleinigkeit als Mitbringsel oder dort einmal eine Kugel Eis oder ein Stück Torte probieren. Die Sache mit der Sprache machte ihr zwar immer noch Angst, zwar kannte sie ein paar Brocken Masowisch, aber Valbronnisch allerdings hatte sich das ja nun geklärt..


    Diese Luftkühlung hier ist wirklich herrlich, die sollte man überall einbauen, draußen ist es heiß und innen kalt, aber das hätte ich mir nicht leisten können, ohne total blank zu sein...



    Wie anders sahen sie überhaupt aus diese Waggons, wo bei den einheimischen Waggons lackiertes Holz das Blech verkleiderte und die Sitze mit Stoffen bespannt waren oder Leder, wenn sie nicht ebenfalls aus Holz waren, wie in den dritten Klassen, es waren Materialien aus Kunststoffen, so eine Art Beschichtung un die Farben, sie sahen so anders aus wie aus einer anderen Welt, wie aus einer fernen Zukunft, aber es war der Stil und die Farben, den sie bei Touristen nun schon einige Male gesehen hatte, auch wenn sie sich von denen bisher etwas fernhielt. Sie wußte, daß Touristen oft einen unrealistischen Eindruck hinterließen, sie wollte die Leute bei sich zuhause kennenlernen. Aber das war schwierig, sie nicht zu bemerken, sie waren ja im kleinsten Dorf.



    Und die Materialien, die sind ja alle ganz anders hier, alles so neu und futristisch, wie aus einer anderen Welt. Aber so langsam gewöhne ich mich, die Touristen sehen ja auch irgendwie so aus.



    Aber sie waren eben auch nüchterner, kein Geruch nach Wachspolitur und manche Waggons schienen von außen beschmiert oder bemalt zu sein. Wie konnte es denn Leute geben, die Waggons einfach mit Sprühpistolen überzogen. Wer hatte das denen wohl erlaubt, oder hatten sie gar nicht gefragt? Warum aber tat man das?


    Aber irgendwie fehlt auch was, es riecht so anders und ist manchmalk sehr nüchtern und da an den Fenstern, von außen, was ist das? Das ist doch Farbe...



    Einen Blick in das Stille Örtchen erhaschte sie dann auch noch, alles war so unglaublich modern, man öffnete die Türen mit ganz flachen offenbar elektrischen und von innen mit Glühlämpchen (LEDs natürlich) oder dergleichen beleuchteten Tastern. Das war etwas anderes als die Drehknebel und das Wasser begann zu laufen, ohne, daß man da etwa anfassen mußte. Aber lieber schnell raus, bevor es teuer wird.


    Selbst der Abtritt, wie in einer Mondfähre...



    Es half ja nichts, sie mußte einen der korischen Waggongs nehmen. Aber wenn sie auch beid en Waggons aus Nordostantika so viel gestaunt hatte, so schien der Beamte von vorhin in einer Sache doch recht gehabt zu haben, die korischen Polster waren wirklich weicher und komfortabler, das hatte sie bei einem kurzen Probesitzen dann doch bemerkt. Warum saßen so reiche Leute freiwillig so schlecht, die zweite war kaum besser gepolstert, als wenn man sich in der Dritten ein Reisekissen unterlegt. Nun waren die Strecken jenseits der Grenz doch sicher länger.


    Aber ich glaube, wir müssen dann auch wieder zurück. Nur eines verstehe ich nicht, warum sind unsere Polster ind er Zweiten besser als Ihre in der ersten? Aber man muß auch nicht alles verstehen.



    Also begab man sich zurück und Anneliese nahm wieder in einem der korischen Abteile Platz, wo es aber beim Durchgehen ao schien als hätten auch Ausländer sich mit den korischen Wagen begnügt oder waren es Landsleute, die sich der neuen Mode bereits angepaßt hatten, sie versuchte es zu erlauschen.


    Interessant, wie bei Ihnen so ein Waggon aussieht, wirklich, es macht mich sprachlos.

  • Irgendwie war es dem Hoteldieb gelungen, Josephine kurz vor Ende der Reise die Billettas und das Portemonnaie zu stehlen, so daß ihr nur eine kleine Barschaft verblieb, um damit über Bronn die Heimreise Zweiter Klasse statt der gewohnten Ersten anzutreten, denn an Geld war in Ermangelung der Kassadokumente und der Papiere nicht zu kommen gewesen. So betrat sie jedenfalls, einerseits froh dafür noch gebug Geld gehabt zu haben, andererseits doch etwas aufgekratzt, das Abteil mit einem Koffer, für den sie sich in dieser Situation den Dienstmann lieber ersparte, etwas Proviant sowie einem Sonnen- oder Regenschirm und dem kleinen Pfirsichfarbenen gewichtigen Zwergspitz Karl-Theodor. Mit ihrer üppigen Statur die Tür gut füllend, würde sich für sie das geringere Platzangebot in der sechssitzigen Zweiten gegenüber der viersitzigen Ersten Klasse wohl schon bemerkbar machen. Wenigstens war es nicht die achtsitzige Dritte Klasse...


    Grüß Gott! Ist hier noch frei?

  • Irgendwoher kannte Sie den Mann, offenbar war er auch Seyffensteiner, so wie er sprach. Sah er nicht diesem Demelstein etwas ähnlich, aber hier in "Zwaaten Klass"


    Dann bin ich mal so frei!


    Verstaute den Koffer und den Schirm auf der Gepäckablage und nahm dann Gegenüber dem Herzog auf dem mittleren Sitz Platz, auf dem Platz zum Fenster saß Anneliese, der Platz zum Korridor hin war noch frei - oder fast frei denn dort war der Spitz untergekommen - ebenso zwei Plätze auf der Seite des Herzogs.


    zu Anneliese


    Huch, zweiter Klasse ist aber ein wenig eng, für jemanden von meiner Statur, aber wenigstens sind Sie schlank, Fräulein. Entschuldigens wenn ich Ihnen jetzt so auf der Pelle sitze.


    an alle

    Wissens ich fahre sonst Erster aber man hat mich im Hotel bestohlen - alles weg bis auf eine kleine Reserve. Ist das nicht furchtbar, wenn einem so ein Eindruck von einer Reise zurückbleibt? Dabei war es bis dort so nett.

  • Musterte die Reisende, irgenwie war sie noch altmodischer gekleidet als hier in Korland, wo trug man denn sowas, das sah aus wie in der Zeit um 1900. Bis 1938 war ja in Korland alles mit der Welt gegangen, naja auch s hon damals mag man ein paar Jährchen nachgehinkt haben... Und wie dick sie war, das erinnerte sie an eine Postkarte einer Kollossaldame aus dem Zirkus. In Korland neigten auch einige zur Rundlichkeit, jedenfalls vor der Agrarkrise aber eine so dicke Frau hatte sie noch nie gesehen, nicht mal auf dem Fischmarkt oder eine alte Bäuerin und dabei schien die Dame noch jung vielleicht um die Dreißig...


    Und jetzt saß die Dicke neben Ihr, warum hatte sie nicht zum Gang hin Platz genommen.


    Nein, nein gnädige Frau, das macht nichts, es ist ja die Lehne dazwischen und ich brauche nicht den ganzen Platz.


    Vielleicht möchten Sie die ja hochklappen, aber ganz weg bekommen Sie die wohl nicht.


    Aber der Spiz, der war ja niedlich und so pfirsichfarben, jedenfalls erinnerte sie sich so, nun war ja die Aussicht versperrt. Aber vielleicht war er ha bissig oder noch nicht stubenrein - hoffentlich würde er nicht unentwegt bellen.


    Das ist ja bedauerlich , hier bei uns in Korland? Also da schämt man sich ja als Korin!

  • Ein Bauer betritt grüßend das Abteil, nachdem auch ihm bestätigt wurde, daß noch Plätze frei sind, nimmt er Platz, da er selbst etwas untersetzt ist, nimmt er lieber auf einem der freien Flätze auf der Seite des Herzogs Platz, zumal der Spitz ja auch den Platz neben dem dicken Marjällchen bewachte. Daß hier Nichtraucher war, war ihm nicht aufgefallen, so daß er sich eine Zigarre von eher bäuerlicher Qualität entbrannte. Dann betrachtete er die beiden Marjällchen mehr oder weniger unauffällig, die eine war offenbar so eine neumodische Zucht, aber die andere war ja so rund, die mußte sich wohl vom Veterinäramt untersuchen lassen, wenn sie ihr Gewicht erfahren wollte. Aber ganz nett wirkten sie j a irgenwie beide. Was auf dieser Landwirtschaftsaustellung in Bronn wohl geboten würde? Vor lauter Rauchen und schauen und Nachdenken, achtete er gar nicht auf die Gespräche.

  • Ja ich glaube Sie haben Recht mit den Armlehnen aber nach rückwärts ändert es leider nichts und dann weiß ich auch nicht wo ich die Händ' lassen soll. Aber ich bin ja auch noch ein Fräulein, meine Schwester ist nach Dreibürgen vrrheiratet, aber ich bin noch nicht mit dem richtigen zusammengestoßen. Ist halt Schicksal...


    Ja bestohlen und das im vornehmen Kaisersburger Hof.


    Aber wir wissen ja nicht wer der Täter war..


    Bis nach Syffia runter beziehungsweis ins Umland. Aber Sie klingen als wärens auch von da!?


    Bemerkt den Baurrn mit seiner stinkerten Zigarrn, entschließt sich aber lieber nichts zu sagen. Die Aufregung von heut morgen langte schon.

  • Verzeihn's bitte den Fauxpas. Ich bin tatsächlich auch aus dem Erzherzogtum, um genau zu sein aus dem Herzogtum Frankenthal.


    Gestatten? Stephan von Demelstein, Herzog von Frankenthal.

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Aber nein, das macht doch nichts... Wahrhaftig, da komme ich doch auch her...


    Macht ganz roße Augen


    Unser Herzog! Wenn ich mit allem gerechnet hätte, aber Euch hier zu trfffen, hier in der zwaaten Klass'.... Aber wahrhaftig, ihr seid's Hoheit! Mein Name ist Josephine v. Katzelburg, Tochter des Ökonomen und Brauereibesitzers Leopold v. Katzelburg. Da müßt i mich ja eigentlich ehrerbietig zeigen, aber i glaub' i bin zu üppig und ned gelenkig genug, um des hier im Coupé (Abteil) des bald vielleicht anfoahrenden Zugs zu machen - fürcht i. Da lieg I am End noch auf wem drauf.. Des is schon a Last mit den Pfunden manchmal...

  • Schmaucht weiter an seiner Stumpenzigarre und hat das Lesen eines korischen Provinzblättchens begonnen, nur kurz blickt er auf..


    Ik känn dat joa man ook, aver da dierfe se man nich so viel frete un möte mehr lope. Dann sie se ook nich so dick.. Aber ete se man liever, ik sie joa een Bur! Wi kunne dat brooke...


    Anjenehm Ejer Majestät und die Doame. Ik heet Albracht Jeelhoaar de III. un sie de Kejser von Chinopje! Ik foahr no de Landweertschaputstellen!

  • Könnte vor Fremdscham bzw. aus Scham über ihren Landsmann im Boden versinken und hofft, daß die oberdeutschen Gäste von diesem plattdeutschen Gebrabbel dieses dummen Bauern möglichst wenig verstanden haben. Kann aber auch nicht verstehen, wie jemand so dick sein kann, wie diese Brauerstochter aus der Nähe von Syffia, die nicht viel älter schien als sie. Vielleicht sollte die wirklich mal etwas abspecken, sie spürte sie durchaus an ihrer Seite unter den Lehnen durch. Leider war jetzt ein Vernünftiges Gespräch mit dem Herzog kaum noch möglich. In diesem Moment begann der Zug aber angekündigt durch ein lautes Pfeifen und das bekannte "Zurückbleiben" loszufahren. Zum Glück kein Dampfzug, denn das Fenster war noch geöffnet, was unter den Überdachungen zu einer schönen Einräucherung geführt hätte. Aber dieser Bauer besorgte das ja.


    Energisch:


    Mein Herr, hier ist Nichtraucher! Hoheit sind überdies herzkrank, wollen Sie, daß die Gesundheit des Herzos Schaden nimmt?

  • Hatte bei der breiten plattdeutschen Aussprache wahrhaftug kaum ein Wort verstanden. Irgendetwas mit "Bua" hatte er gesagt, ob er von seinem Sohn gesprochen hatte?


    Ich hab leider kein Wort verstanden außer, daß sie scheinbar einen Buben haben und der heißt Fred (lang und deutsch gesprochen) - oiso Friedrich!? Und der ist auch etwas voller? Und irgenwas mit Chinopien, isser in Chinopien?


    Aber das wär' schon schön, wenn Sie die Zigarrn ausmachen würden. Aber andererseits, jetzt auf der Foahrt und das Fenster ist ja offen. Aber da Hoheit es am Herzen haben... Und ich sollt des vielleicht net auch noch zusätzlich ham.


    zu Anneliese


    Aber vielleicht möchten Sie sich auch mal vorstellen.


    da macht sich der Spitz durch ein Bellen bemerkbar...

  • Nu doa soagenses doch jlejch, ik hab mich schon jewunnert, woarum hier so wenig mitfoahrn. Wänn hier kejn Rooker nich is, dann is dat joa keen Wunner.


    löscht die Zigarre und packt sie dann ein und richtet den Blick an das Fräulein von Katzelberg


    Ach Sie verstehen mich nich. Joa, dann muß ich wohl richti dejtsch spräche, so wie wir dat inner Schul jelernt hoam. Aber dat kann ich ooch nich mehr so jut.


    Nee, ich ech meente, sie missen mehr loufen und wenjier ässen, wenn Sie an Jewicht verliern wollen. Ich neje ja nu ouch ejn bißchen dazu. Doa ejn poar Plinsen mit Spack, hie ejn Stick Schokelad und Sonntachs Schwejnebroaten mit Suurkomst und Kartoffelkleeßen und ejnem Stickchen Kuchen. und doa wieder was anders und es is doch immer das salbije. Nee, ich hab zwoar een Sohn, ich hoab sooar mehrere Seehne, dree Seehne und vier Techter. Nee , aber die sind ja noch junk und schlank. In latzter Zejt mußten wir ja ouch alles abliefern, es woar ja so knapp mit de Nahrunsmittel, aber dieset Joahr isset wedder beeter, ich mejne es ist wieder bässer. Ech sei, Ich meen ich bin, bin heeßt das joa uff hochdeutsch een Bour, mit Jetrejde un Viehzeuch, wie segge "Buur" hier.


    Mit Chinopien, ich meente, ich bin der Kejser von Chinopien - ous Spoaß. Sejn se mri nich beese, aber wer soll das glouben, dat der Herr doa een Herzog is? En Hertoch fährt doch nich inne tweete Klass, in der zwejten Klasse, mejne ich. Der hat doch sejn Privatzuch fier sich allejne.


    Nee, ich fohr ouf die Landwirtschaftsousställung nach Bronn. Ich hoa mir soajen lassen, da sprachen se ooch dejtsch... Nee, aber wänn nicht, dann hab ik dat ennmoal jesehen und dann is dat ja ouch scheen as Bour kommt man joa nich rous.

  • Muss nach den Ausführungen über den Herzog kurz schmunzeln, im Reich ist er schlicht als der rote Herzog bekannt.


    Ich weiß dass es für wahr höchst ungewöhnlich ist, aber ich bin tatsächlich der Herzog von Frankenthal und reise tatsächlich nur in der zweiten Klasse. Ich mache mir nichts aus Petitessen wie in der ersten Klasse.

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Ob der Mann so eine Art Betrüger oder Heiratsschwindler ist, dachte sich Gehlhaar, so ein Fall gab es doch mal beim Kommissar Perkuhn (Korische Krimireihe ohne direktes RL-Vorbild), da gab sich ein Frauenmörder als ausländischer Graf und Diplomat aus. Am Ende stellte er sich als ein Pförtner in einer Müllhalde bei Mehlsack heraus. Ob er den Mann nach einem Ausweis fragen sollte? Nicht daß am Ende einer der beiden Margällen oder gar beiden etwas zustößt. Aber das wäre gefährlich, dann wäre er gewarnt. Nein, er mußte unter einem Vorwand das Abteil verlassen und den Schaffner oder die Bahnpolizei in Kenntnis setzen und am besten noch vor der Grenze, wer wußte, ob man ihn hinter der Grenze ausreichend verstehen und ob man willig sein würde, gegen einen vermeintlichen Herzog von Seyffenstein vorzugehen.


    Ach so ist das joa, manche Lejte sind halt ejen. Das trifft dann uff Herzeeje jenouso zu... Aber ech muß mal fier... Naja, Sie wissen schon, nachher im Bahnhof isses vielleicht schon zu spät, ech mejne da jejt dass ja nich...


    (Wer nicht alt genug ist: Früher gingen die Fäkalien einfach auf die Gleise, im Bahnhof war der Gang zur Toilette strikt verboten, auch auf Brücken. Der letzte Waggon dieser Art ist mir im Weihnachtsverkehr 2004 begegnet, der muß aus den 50ern oder 60ern gewesen sein und fuhr zusammen mit moderneren Waggons. Wobei Gehlhaar sich an dieser Stelle um ein Haar verplappert haben soll. Nicht die Hose, sondern die Flucht.)


    Verläßt das Abteil und sucht den nächsten Schaffner auf, dem er seinen Verdacht dann auch mitteilt, was wiederum dazu führt, daß beim nächsten Halt in Kranz - einer größeren Stadt vor den Toren Kaisersburgs - Meldung gemacht, und der "falsche" Herzog notfalls bei einem vorherigen Verlassen durch die Schaffner gehindert werden soll, denn auch den (kleinen) Beamten im Zug kommt die Sace verdächtig vor. Freilich alles so diskret wie irgendmöglich angesichts des potentiellen Skandals.

    Gelegen kommt, daß die kurze Strecke nach Kranz - die seit Jahren auf der Sanierungsliste steht und ohne die Agrarkrise in den letzten Jahren erneuert worden wäre - in keinem sonderlich gutem Zustand ist, was zu einer reduzierten Geschwindigkeit und damit längeren Fahrzeit und einem - in dieser Angelegenheit nicht weiter relevanten aber für die Fahräste unangenehmen - unruhigen Zuglauf teils mit schlagenden Klopfen an den Verbindungsstellen zwischen den Schienen führt. Der Rest der Strecke wird größtenteils in besserem bis gutem Zustand sein. Irgendwann vor der Grenze - notfalls unmittelbar dort - wird bei begründetem Verdacht dann womöglich die Bahnpolizei den Zug betreten.


    *so*Ob die Polizei irgendetwas unternimmt, mögen die Zuständigen entscheiden, so etwas würde garantiert ans Ministerium gehen.*so*

  • Blickt dem Mann hinterher.


    Ich habe irgendwie ein sehr ungutes Gefühl. Ich denke mal dass früher oder später wahrscheinlich entweder die Korische Bahnpolizei oder die Nordhanarische Gendarmerie den Zug betreten wird.

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Hatte sich bevor der Bauer eganegn war noch vorgestellt. Irgendwie kam ihr das etwas merkwürdig vor, daß die Dicke so komisch beschrieb, daß sie "ehrerbietig sein müsse" aber das nicht könne. Wollte sie damit sagen, daß sie den Herzog nicht mochte? Aber warum?


    ~


    Nachdem, der Mannd as Abteil verlassen hatte:



    Ein umöglicher Mensch, das ist mir als Korin ja richtig peinlich, wie der Mann sich hier benimmt!


    zum Herzog


    Aber das kann uns doch keine Sorgen bereiten! Sie legen der Polizei einfach nur ihre Papiere vor und die Sache ist erledigt!? Und Sie, (blickt Josephine an) können das ja sicher auch bestätigen, das heißt, vorhin, da hatten Sie Ihren Herzog ja nicht gleich erkennt. Aber das war bestimmt der unerwartete Ort...


    Oder sollte dieser "dumme Bauer" vielleicht doch Recht haben, daß da etwas nicht stimmte. erst dieser Marcus Krohn und dann ein Herzog... Diese Folge des Kommissar Perkuhn, der zuweilen sogar in Alsztyna eingeschaltet wurde, hatte auch sie gesehen.

  • Füttert den bellenden Spitzmit etwas von dem kalten Huhn, das sie vorhin von ihrer restlichen Barschaft erworben hatte und streichelt ihn dann, dann ißt sie selbst einen der belegten Semmeln, die sie ebenfalls erstanden hat


    Naja, ein bißchen ungeniert war das schon, er wäiß doch goar net wie viel ich eß und wie viel ich spaziern geh... Aber er soll doch froh säin, da verdient er doch mehr und die Preise sind besser... Und wenn ich hoit einen gesegneten Appetit hab!? Es ist hoit manchmal nur eine Strapaz, wenn man das alles mit sich herumtragen muß und da soll ich noch mehr spazieren gehen? Bei so einr Belastung muß man doch eher jeden überflüssigen Schritt vermeiden, damit die Knochen und die gelenke keinen Schaden nehmen.


    Nun ja, des mit säiner Hoheit, ich würd's ja auch nicht glauben, wenn ich nicht wüßt wiera ausschaut un dasser ään hoiber Sozoildemokrat is oder so ähnlich. Man sagt er sei der "rote Herzog".


    Das ist halt alles so äine Sach, ich glaub, daß er es ist, die Stimm und das Aussehen, aber beshwören kenntis jezd a net.

  • Wohl wahr, meine Papiere werden die Situation sicherlich bereinigen - und notfalls habe ich die Private Telefonnummer seiner Majestät. ;)

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

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