Beiträge von Anneliese Richter


    stieß mit an


    Auf Ihr aller Wohl! Prosit!


    Euer Pestilenz also, den Ausdruck kannte ich bisher noch nicht...


    Ihr kam das Wort merkwürdig vor, aber die Paar Jahre Latein auf dem Lyzeum - das sie aus Kostengründen nicht bis zum Ende besucht hatte - machten Sie freilich auch nicht gleich zu einer Fremdwortexperti und es konnte ja sein, daß der Ausdruck stimmte und das wäre ja hochnotpeinlich, wenn...



    Das Röschen hob ihr Glas und stiess mit allen an. Erst nachdem sie gertrunken , antwortete sie vielleicht schärfer als gewollt, ihren Göttergatten.


    Es heißt Euer Exzellenz, Waldemar! Es genügt doch schon das Du den armen Herrn Bischof , mit Deiner Anrede, derart entsetzt hast, das er sich nicht mehr herttraut.

    Waldemar Heinrich Menke, Du musst nicht alles verspotten.

    Sie hatte doch gleich gedahct...


    Ja, das klingt doch gleich viel bekannter...


    lachte


    Das ist aber auch schwierig mit den ganzen Anreden, manchmal, ich wüßte jetzt auch nicht, wie ich einen katholischen Abst ansprechen sollte, aber zum Glück bin ich ja evangelisch, da komme ich wohl auch nicht so schnell in die Verlegenheit.


    lachte erneut


    Zitat

    Auch wenn ich es in jungen Jahren sehr genossen und auch heuer ab und an mag, gehst Du mein Lieber ab und an zu weit.

    Verzeihen Sie Frl. Anneliese, aber ab und an braucht der Herr, ein Tritt vor das Schienebein.


    Das ist aber auch ein besonderer Tag heute...


    Sollte wohl heißen "seien Sie doch nicht so streng mit ihm", was aber Fräulein Anneliese sich nicht herausnehmen wollte, jedenfalls nicht wörtlich.

    In der wohlmeinenden - denn Fräulein Anneliese war im allgemeinen zu jedermann wohlmeinend - Absicht, Bedenken zu zerstreuen


    Aber das ist doch bestimmt nur Formsache, wenn der Kanzler schon fragt, vermute ich jedenfalls. Ich meine wie alern wäre das denn, wenn er vorher nicht mit dem Präsidenten gesprochen hätte!? Weil ,ich mein, viel zu melden hat er ja gegenüber dem Präsidenten nicht..


    Sie müssen wissen Frl. Anneliese, Fritz und Eugen sind Waldis Brüder und so alt die Buben sind,sie konkurieren immer noch untereinander, besonderst der Fritz.


    auch etwas erstaunt, denn daß der Herr in dessen Haus sie eingeladen wurde jetzt auch noch zum Minister ernannt wurde, das war ja fast wie im ilm


    Interessant, Minister soll Ihr ann also werden!? Dann darf man wohl schon gratulieren!?

    Anneliese zeigte sich etwas irritiert, daß der Herr "Maurer", denn er war ja eigentlich doch Bauunternehmer nicht wußte, wer Chef der berufsständischen Vereinigung von Handlung und Gewerbe war - der ja auch Menke als Bauunternehmer zwangsweise angehörte - und damit wohl auch in den Medien entsprechend präsent.


    Täve? Ähm, nein, Gustav v. Oldendorff, das müssen Sie doch eigentlich...


    Verstehe, das kann sein, mein Chef war ja früher mal bei der Presse, was er da in jungen Jahren alles photographiert hat weiß ich nicht...


    Nun ja, würden, würde ich schon gerne, aber erstens kann ich das nicht annehmen, denn das Geld von einem teuren Hotel ins andere zu ziehen, habe ich nicht und zweitens werde ich ja im Geschäft gebraucht, für einen ungeplanten Urlaub braucht mein Chef ja Ersatz.. Er war ja früher nicht selbständig und hat eben entsprechend nur ein kleines Atelier von einer Witwe erworben, er ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Er hat jedenfalls nicht so viele Angestellte, daß er mich entbehren kann.


    Wobei ich aber auch das Problem beim Reisen meinte, daß man nicht so leicht rauskommt, ich würde ja schon auch mal gerne Lagow oder Wiedemünde sehen... Als die Grenzen offen waren, hatte ich mir mal Bronn angesehen. Ich würde ja mal gerne wieder raus, aber ich will das Land auch nicht für immer verlassen.


    wendet sich an Frau Menke


    Das ist wirklich interessant, was Sie da sagen. Ja, der Springbrunnen ist mir aufgefallen und ich hatte gleich das Gefühl, daß ihn ein Meister seines Faches geschaffen haben muß. Das ist bestimmt schön, dort am Springbrunnen zu sitzen und es plätschern zu hören und dabei vielleicht ein Buch zu lesen.

    völlig überracht, konnte dann aber nur mit Mühe ein Schmunzeln über den Disput zwischen den beiden unterdrüken


    Woher wissen Sie denn das!? Denn genau, das ist mein Chef. Aber er heißt Blaudschun, Edgar Blaudschun.


    Dann kam ihr in den Sinn, daß es vielleicht in irgendeiner Weise damit zusammenhängen könnte, daß sie ihn ja auf der Tagung von Handlung und Gewerbe als deren Vorsitzenden vorgeschlagen hatte als Oldendorff so großspurig auftrat.


    Ich gaube wirklich bekannt ist er aber erst, seit er Stellvertreter von Oldendorff ist.... Wobei, er war ja mal Pressephotograph...


    hört zu


    So war das also, interessant. Reisen würde ich ja auch mal gerne, aber...

    läßt sich die Galanterien gefallen *)


    Es freut mich außerordentlich Ihre Bekanntschaft zu machen, Anneliese Richter mein Name. Ihr Fräulein Tochter sagte bereits, daß Sie Bauunternehmer sind, das ist sicher ein interesanter Beruf, bei dem man gestalten kann.


    Wissen Sie, das Haus fiel mir auf es wirkt vom Baustil so fremdländisch und weil ich gerne photographiere - ich bin Photolaborantin, assistiere meinem Chef aber auch bei Aufnehmen und photographiere überhaupt gerne. Ist das nicht ein Baustil, wie man ihn in Südloisononien und Livornien pflegt.

    Fräulein Anneliese nahm die Hand leicht knicksend entgegen


    Guten Tag, verehrte gnädige Frau, es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen.


    Ja in der Tat. Also mir fiel der Baustil auf, das ist doch ein "südfranzösischer" *) Baustil, wenn mich nicht alles täuscht!?


    antwortete auf die Aufforderung doch in den Speisesaal folgen zu wollen mit einem "sehr wohl" und folgte der alten Dame


    Das duftet aber fein und die hübschen Blumen...


    Verstehe, Sie sind wohl über die Maske zum Theater gekommen und dann ins schauspielerische Fach gewechselt!?


    Solche Onkel muß man haben. Ihr Herr Onkel ist dann ganz gewiß ein Schreinermeister!?

    Fräulei Anneliese war sich durchaus nicht sicher, ob sie dieser Situation gewachsen war, denn es mußte sich ja bei der Größe des Hauses um reiche Leute handeln.


    Das ist sehr reizend von Ihnen. Ich bin aber im Grunde ja nur eine kleine Angestellte in einer Photohandlung. Nicht, daß Sie mich mit einer namhaften Photographin verwechseln und dann bitter enttäuscht sind.


    Ich habe zwar das Lyzeum eine Weile besucht, mußte es dann aber in den schlechten Jahren...

    Erschrak leicht, da sie gerade mit dem Einstellen des Apparats beschäftigt war


    Mich fasziniert es, weil es sich um einen ausländischen Baustil zu handeln scheint. Könnte loisonisch sein oder livornisch...


    Anneliese eriderte das Lächeln


    Anneliese Richter, angenehm. Ja, ich will Ihnen aber auch keine Ungelegenheiten machen oder dergleichen.

    Nimmt Platz wie angetragen und bestaunt das Utensil


    Vielen Dank, das ist aber praktisch. Sind Sie vom Fach, Fräulein Mildred!?


    Ihren Familiennamen kannte sie ja nicht; was war "Mildred" eigentlich für ein Name, klang irgendwie albernisch

    Anneliese, die einen Tagesausflug nach Allenberg machte, bestaunte das Haus und zückte die Kamera, wie es schien, hatte der Bauherr einen südfranzösischen Baustil 1:1 kopieren lassen.

    In der Tat müßte ich mich eigens dafür zurecht machen, gerade bei dem großen Format, wo man noch den kleinsten Pickel sieht... Im grunde bräuchten wir eine Maskenbildnerin vom Film oder vom Theater oder so...