Wie jedes Jahr beginnt die Parade in den mehr oder weniger frühen Morgenstunden mit der logistischen Herausforderung eine Million Menschen in das Stadtzentrum zu schaffen, dazu wird der Verkehr ins Zentrum kanalisiiert, die Taktrate der Untergrund-, Stadt- und Straßenbahnen wird erhöht, desgleichen die Zahl der Busse, gleichzeitig versucht man nach Kräften zu vermeiden, daß das Stadtzentrum von mit dem PKW anreisenden Teilnehmern überflutet wird. Naturgemäß führt das zu stark ausgedünnten Verkehrsleistungen in andere Richtungen Auch der Busverkehr ist verstärkt, da man Busse nicht aus dem Ärmel schütteln kann, werden teilweise - von westlichen Journalisten als Motiv für Foto- und Filmaufnahmen dankbar angenommen - Busse aus der Provinz und Veteranen zurückgegriffen,
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Radomil talk, CC BY-SA 3.0 <Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.>, via Wikimedia Commons
was dazu führt, daß in den Kleinstädten in der Nähe der Hauptstadt kein regulärer Busverkehr mehr besteht und wer nicht Privatfahrzeuge nutzen kann, laufen muß oder eben wegbleiben, was aber verdächtig macht. Diese Privilegierung der Hauptstadt ist natürlich der Anwesenheit internationaler Medien geschuldet, aber auch da man keine mißmutigen Gesichter oder dünnen Applaus wünscht. Auch ist die Bereitstellung der nötigen Mengen an Lebensmittel wie Bratwürsten, Limonade und für die Zeit nach der Parade Bier, Wein und Wodka ein nicht immer ganz leichtes Unterfangen, wobei hier selbstverständlich auch die Provinzler verlangen, daß alles da zu sein hat. In den 1980er Jahren hatte es einmal nach der Parade in den Provinzstädten lautstarke Proteste gegeben, weil die Versorgung wegen der angespannten Lage in der Wirtschaft nicht sichergestellt werden konnte. Ein Ereignis an das man sich in der Partei mit Schrecken zurückerinnert und dessen Wiederholung man mit allen Mitteln zu verhindern sucht.