Allgemeine Sitzung

  • Das Kabinett tritt zu einer turnusmäßigen Sitzung zusammen.


    Guten Tag, meine Dame, guten Tag meine Herren! Wir sind schon seit geraumer Zeit nicht mehr zusammengetroffen. Liegt in Ihren Bereichen oder sonst etwas an?

  • Zwischenzeitlich scheint aber etwas anzuliegen, diese Sache da mit diesem betrunkenen Rechtsanwalt da, der irgendwas von freien Wahlen krakehlt hat. Ist der schon verhört worden, was er wollte?


    Ansonsten, ist denn das Krakehlen jetzt allgemeine Stimmung, Herr Innenminister? Oder anders gefragt, meinen Sie wir haben zum 1. Mai mit irgendwelchen - naja - "Aktionen" zu rechnen? Ich glaube jedenfalls, da könnte erhöhte Polizeipräsenz nicht schaden!

  • Ich rechne nicht mit allzuvielen Problemen, werde die Polizei allerdings anweisen die Präsenz zu erhöhen, möglicherweise tut ein Besuch bei den Führern der Linken auch ganz gut, eine Razzia bewirkt Wunder manchesmal

    Erwin Ritter von Ostfeld

    Minister für Inneres und Landwirtschaft

    Minister für Inneres und Wirtschaft a.D

    Generalmajor der Landwehr

  • merkt auf


    Führer der Linken? Sie meinen wohl den ehemaligen Führern der in der Anschlußzeit wiedergegründeten SPK und KPK!?


    Denn, wenn sich hier einer noch offen als Dingsbums da betätigen sollte, dann würde ich doch sagen, dann liefe etwas verkehrt in unserm Land.


    Oder meinen Sie am Ende den linken Flügel der VF?


    Und dieser Mann, liegt das noch bei der Politischen, oder ist das schon bei der Staatsanwaltschaft? Man könnte ja bei bedarf auch gleich zum Beispiel Dobermann hinzuziehen. Denn so ein Rechtsanwalt der könnte doch das ganze nutzen, um uns Vorzuführen. Vielleicht wurde das ganz ja auch mitgeschnitten oder so...

  • Gut. Razzien sind gut, aber bitte möglichst schon am Sonnabend, am 1. Mai nur mit äußerster Zurückhaltung, der Sonntag ist den Leuten schließlich heilig! Aber da ist es ja eigentlich eh zu spät...


    Ob die Leute dann aber lieber ins Gründe fahren - in die Kirche gehen die Linkser ja eher selten - oder aber einen auf Kundgebung machen, das werden wir wohl abzuwarten haben.


    Dann werde ich ihn noch heute persönlich Dobermann in dieser Sache sprechen!

  • ~Nach dem ersten Mai.~


    Zunächst hatte der Kanzler fürchterlich getobt, aber dann kam Lagow und seiner verlobte... Aber die reden der Verlobten wollen wir an dieser Stelle nicht preisgeben.


    So richtig scheint unsere Strategie nicht aufgegangen zu sein, wenn ich mir die Berichte durchlese. Aber kein Vergleich zu Lagow oder noch schlimmeren Ländern.


    Vielleicht sollten wir es anders anpacken und ab heute Meinungsfreiheit groß schreiben. Blicken Sie nach Astor, da sind ständig Wahlen und jeder kann sagen was er will und es ändert sich doch nichts. Und warum nicht, weil gewisse Eliten dort die Meinungen machen. Meinungen machen ist besser als Niederknüppeln und wir haben ja die Macht dazu.


    Ich glaube wir sollten mal - zumindest für eine Weile - unbeschränkt Kritik zulassen und die Zeitungen und die Leserbriefe zensieren wir auch nicht mehr! Dann wissen wir im übrigen auch, wer gegen uns ist!


    Das mit der Bahn müssen wir aber rausbekommen, auch wer da sich die Lumpereien mit unseren Polizisten geleistet hat. Die Nachttöpfe über unseren beamten zu entleeren, das ist ja.. Pfui Deibel!

  • Da haben Sie natürlich auch Recht, aber glauben Sie wirklich, daß jemals alle für uns sein werden? Es sreicht doch wenn es die klare Mehrheit ist und die Minderheit nicht größer wird, die gegen uns ist.


    Mit Blick auf den mißglückten Anschluß sitzen wir doch eigentlich fest im Sattel! Wenn da nicht immer diese "Aktionen" wären. Wenn man aber jetzt saget, wer unzufrieden ist, der soll seine Meinung sagen, dann hat man eine andere Situation, dann ist das erlaubt und wir haben keine Insubordination mehr. Sich aus freien Stücken zu entscheiden etwas zuzulassen hat doch immer mehr Größe als es hinnehmen zu müssen!?


    Was meinen Sie Herr, Innenminister? Glauben Sie, daß diese Aktionen überhaupt in den Griff zu kriegen sind und wenn ja zu welchem Preis?

  • Also Sie finden mich als Anhänger der Meinungsfreiheit begeistert.


    freilich weniger, wenn ein Präludium zu einer großen Säuberungsaktion dahinter stecken mochte


    Öffentliche Kritik ist doch immer etwas, das man aufgreifen kann und zum Positiven wenden. Wer meckern kann, der greift nicht zu Gewalt und Geheimaktionen.

  • ~ Wochen später ~


    Sagen Sie, Herr Innenminister, ich liege doch richtig, daß weder oppositionelle Gruppen noch irgendwelche Querulanten gegen die Regierung zur Zeit nennenswerte Aktivitäten zeigen!? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein.


    Ansonsten: Im Ausland scheint man nun verstärkt mit photoelektrischen Zellen aus der Sonne und Windrädern Energie zu gewinnen, glauben Sie meine Herren, daß uns wir diese Verfahren auch mit Gewinn nutzen könnten?

  • Das würde mich auch interessieren!


    etwas erstaunt


    Daß Sie das als Altkonservativer ansprechen verwundert mich doch etwas, denn man hat immer so ein gewisses ästhetisces Problem mit diesen photoelektrischen Zellen und noch mehr mit den Windrädern. Aber ich glaube auch, daß wir uns solchen Fargen zuwenden sollten, denn wir wissen ja, die Kohle reicht nicht ewig, nicht im Inland und nicht mal im Weltmaßstab.Allerdings ist das womöglich Spiegelfechterei, dennoffenbar sind die Grundlagen dieser Ersatzkraftquellen wohl mitunter genauso endlich.


    Die Apokalypse oder der ewige Rückfall in die Steinzeit dürfte damit also unabwendbar sein und das steht ja auch in der Bibel!

  • Ungeachtet spannender philosophischer Fragen würde ich ein zweigleisiges Vorgehen vorschlagen, einerseits die Erforschung und praktische Umsetzung von Alternativtechnologien, wir uns aber andererseits Rohstoffe sichern, indem wir bzw. die korischen Unternehmen eben die Abbaurechte kaufen. Dazu brauchen wir aber mehr Außenwirtschaftsüberschuß. Oder wir nehmen Kredite auf, aber das birgt natürlich Risiken. Wie wäre es denn, wenn wir den korischen Unternehmen erlauben, mehr von ihren Exporterlösen für sich in Devisen zu behalten, statt daß sie zwangsweise in Taler tauschen müssen, wenn sie dafür diese Devisen eben nutzen, um international in Rohstoffvorkommen zu investieren?

  • Das wäre vielleicht tatsächlich eine Möglichkeit, Goldstein! Das muß ich mir aber näher durch den Kopf gehen lassen. Sind da nicht auch Risiken, weil uns doch letztlich jede Macht fehlt, durchzusetzen, daß die Rohstoffe uns gehören und nicht den Ländern, denen sie eigentlich gehören. Weil glauben Sie, wir würden uns im Zweifel an so etwas halten, wenn es um die Wurst geht!?


    Gerade als man spricht, klopft ein Mitarbeiter des Kanzlers und überreicht Kopien nachstehenden Zeitungsartikels.



    Ach Du meine Güte, kaum sprechen Sie davon, wertester von Altenburg, schon ist es auch so weit.

  • Herr Kanzler, Herr Kollege Ostfeld, mir bereitet der aktuelle Kälteeinbruch gewisse Sorgen. Ich hoffe doch sehr, daß wir jetzt kein Schlechtwetter kriegen oder gar Hagel! Ich weiß ja nicht, wie sie es sehen, aber in diesem Falle sollten wir vielleicht ernsthaft erwägen, zur "Ernteschlacht" der Landwirtschaft zusätzliche Erntehelfer "zuzuführen"! Ein wenig den Buckel krumm zu machen, für die Gemüse- und Kartoffelernte, statt im Büro zu sitzen oder in der Werkshalle, wird wohl verschmerzlicher sein, als ein ein Hungerjahr!? Oder was meinen Sie!?

  • warf spontan ein


    Wäre Wiedemünde vielleicht eine Option? Da sind doch jetzt viele arbeitslos!? Und dann können die sich ihre Kartoffeln und den Kohl für den Winter gleich selbst verdienen... Denn das hieße ja auch, daß Industrieproduktion ausfällt.

  • blickte die Herren leicht irritiert an


    Arbeitskräfte für Schlechtwetter wären tatsächlich sinnvoll.


    Ich darf aber erinnern, meine Herren, daß es Arbeitskräftepotential im eigenen Land gibt, das in keiner Produktion oder Verwaltung ausfällt, bevor Sie versuchen, Bankangestellte und Software-Designer im Ausland anzuwerben versuchen! Die einen gehen zur Schüler, Studenten und, wenn Sie Kleinkinderbetreuung organisieren, gibt es auch sehr viele Hausfrauen, die helfen könnten und bestimmt bereit sind.

  • Ach so, ich dachte jetzt als zusätzliche Möglichkeit bzw. ist das ja auch unter denen von Ihnen genannten Leuten nicht unbedingt geliebt, vor allem, weil wir da ja dann schon eher vom Bürgertum reden. Die Arbeiterfrauen sind ja öfter auch berufstätig, zumindest stundenweise. Eine Frau Direktor auf dem Kartoffelacker... Ich weiß nicht...

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