Schwimmendes Restaurant

Haben Sie gut gegessen? Kann ich etwas für Sie tun?

"Haben Sie gut gegessen?"

Mein Name ist Fang Meiming, mit wem habe ich die Ehre? Zu meiner Schande muß ich sagen, daß ich Ihr Gesicht zwar schon einmal gesehen habe, aber nicht weiß, welchen Namen ich damit in Verbindung bringen soll.

Oh, mein Name ist Yang Meiling. Hierzulande haben Sie eventuell ein Foto in einer der Zeitungen gesehen oder meinen Flyer gelesen.

Ich bin Goldschmiedin und Edelsteinschleiferin.

Interessant, daß unsere Namen so ähnlich klingen...

Das ist gut möglich.

Das war schlicht gelogen, sie erinnerte sich an überhaupt nichts in dieser Richtung, glaubte eher, daß es etwas Politisches wahr, wollte aber nicht, daß die Angesprochene ihr Gesicht verlor. Auch wenn Fang Meiming sich durchaus für etwas Besseres hielt, gebot die alte chinopische Kultur ein gewisses Maß an Höflichkeit.

Ich trage gerne Schmuck.

Wunderte sich ein wenig über den Dialekt, sollte sie aus Hsinhai stammen?

Könnte es sein, daß Sie aus einer etwas nördlicher gelegenen Gegend stammen?

Ja das stimmt.

Wenn Sie Schmuck mögen, so besuchen Sie meine Werkstatt ,es wird sich sich etwas interessantes für Sie finden lassen. Einen guten Tee bekommen Sie obendrein.

Ich werde bei Gelegenheit gerne mal vorbeisehen.

Aber aus welchem Teil unseres Landes stammen Sie denn nun, Sie sprechen doch nicht den Dialekt der Haupstadt, ehrenwerte Üan Meiling!?

Ich bin keine Einheimische , ehrenwerte Fang Meiming. Geboren wurde ich in Huangzhou. Ich musste als Kind meine Heimat verlassen und fand hier eine neue bessere.

Ich betrachte diese Land als meine Heimat, denn hier wurde ich wer ich jetzt bin.

[think]

Wobei Kind , ich war 12, als wir flohen.[/think]

Bei Fang Meiming stockte das Lächeln etwas und ein Fragezeichen legte sich in ihr Gesicht.

Warum flüstert die ehrenwerte Üan Meiling, wenn sie Huangdschou sagt. Ist ihre Familie in Ungnade gefallen?

Fang war ein wenig wie ihr Vater General Fang, man sagte ihr zuweilen nach, sie diskutiere zu harsch für eine Chinopin und sei etwas rechthaberisch. Jedenfalls wollte sie jetzt wissen, mit wem sie es da zu tun hatte, nicht daß das am Ende jemand war, deren Familie Blut an den Fingern kleben hatte und sie sie bemitleidete, denn wer fliehen konnte war meist nicht irgendwer, sondern mußte bestechen und Organisieren,

Auch mein ehrenwerter Vater war Soldat . Er war Admiral und Politiker. Eines Tages wurde mein Vater aus der Marine und aus der Politik verjagt, wir mussten fliehen. Mein Vater passte weder von Herkunft , noch von seiner Ansicht in die neue Politik. Wohlgesinnte Offiziere schleusten uns erst durch, dann aus dem Land.

Leider hat weder mein Vater noch meine Mutter den Schock überlebt. Beide starben kurz nach einander , nachdem wir hier ankamen.

Meine Amme und unsere Haushälterin waren mit uns gekommen, beide Frauen zogen mich dann groß.

Das war sicher für die noch junge Üan Meiming schwierig, in besagter Lage, da fühlte sie sich bestimmt hin und wieder sehr traurig.

Äußerungen welcher Art waren es, die dazu führten, daß der Herr General Üan die Fleucht ergreifen mußte? Hat er vielleicht den Führer Wen Tscheng Tschang für dessen Militärpolitik kritisiert? Oder hat er bei einer Rede Wens nicht anthusiastsich genug geklatscht oder ist vielleicht gar eingeschlafen?

Ihr Vater war also ein Kommunist, ein hohes Tier ind er Partei!?

Sicher war ich tief trau und fühlte mich recht verloren.

Ach wissen Sie ehrenwerte Fang Meiming, Papa war immer mehr Soldat als Politiker, jedoch aus einer alter Teehändlerfamilie stammend und mit einer Seidenfabrikantentochter verehelicht , kritisierte er die Wirtschaftspolitik, das wohl zu oft und zu laut.

Sicher er hätte gern der Marine eine größere Rolle zugestanden , aber nein soviel mir bekannt hat er die Militärpolitik nie kritisiert und einschlafen ist er auch nicht.

Mutter brachte Papa dem Kommunismus nahe.

Jedenfalls ist das ,dass was man mir erzählte.

[think]

Das konnte wohl nicht gutgehen, bei der Herkunft[/think]

Ich gelte als etwas zu direkt, aber es wundert mich nicht, daß das nicht harmonierte. Eigentlich gehören die ehemaligen Kapitalisten drüben ja schon von sich aus zur "feindlich" eingestuften Klasse, was man so aus dem Norden hört.

Ich verstehe aber nur schwer, wie man sich für den Kommunismus begeistern kann, ich hasse die Kommunisten! Sie treten unsere Kultur mit Füßen. Aber ich hasse auch die Heijaner und die Nordhanarer, daß sie uns unser Land gestohlen haben!

Ich hoffen, Sie hegen keinerlei Sympathien für den Kommunismus, sonst würde ich kein Wort mehr mit ihnen reden!

Als Kind war ich ein glühender JUNGER PIONIER.

Aber das, ehrenwerte Fang Meiming, ist lange, lange her.

Sympathien für den Kommunismus, ich , mit einen Wort, Nein.

Heute versuche ich den Kommunismus zu bekämpfen.

Das ist gut, daß Sie sich gelöst haben. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, aber im Norden gab es ja auch Gehirnwäsche pur...

Sind Sie schon Mitglied in der Aikuotang?

Nein.

Vielleicht sollten Sie einen Aufnahmeantrag stellen, wenn Sie nun eine entschiedene Antikommunistin sind!