• Ein Brief wird durch die Post zugestellt in dem mitgeteilt wird, daß Frau Stumpf für die begehrte Stellung berücksichtigt werden konnte und ein Termin mitgeteilt, zu dem sie erscheinen und ihren Arbeitsvertrag unterschreiben möge.


  • Anneliese Richter, die daheim ausgezogen war, nachdem der Vater wieder Arbeit gefunden hatte, und nun in der Nähe bei einer alten Dame zur Untermiete wohnte, schellte an der Tür. Ob "de Stompsche" wohl etwas Butter verborgen oder tauschen könnte? Denn wenn auch die Versorgung sich jetzt wieder der Normalisierung annäherte, war sie offenbar zu spät gekommen, die Butter war trotz vorhandener Marken nicht zu erhalten. Und die alte Wegereit hatte auch keine mehr, für die hätte sie ja eigentlich ebenso Butter versorgen sollen. Aber Zucker, zum Beispiel und Marmelade, den hatte man, oder Schinkenspeck und Schweineschmalz, aber Schweineschmalz in das Weihnachtsgebäck?

  • leicht verlegen


    Guten Tag, Frau Stumpf!


    Verzeihen Sie, wenn ich Sie damit belästige, aber hätten Sie zufällig vielleicht noch etwas Butter zu entbehren? Ich konnte heute keine bekommen, vermutlich, weil jetzt alle backen, und der alten Wegereit, der sollte ich ja eigentlich auch welche mitbringen.


    Die Marken und das Geld dafür habe ich natürlich, ich würde gewiß auch etwas mehr zahlen oder Ihnen sobald als möglich die Butter vorbeibringen, wenn Sie sie entbehren könnten. Aber ich hätte auch Zucker, Schinkenspeck, Schweineschwalz oder Marmelade zum Tauschen, soweit Ihnen daran mehr gelegen wäre.

  • Ach bitte kommen sie doch herein. Ich habe mir gerade eine Tasse Muckefuck gemacht. Mögen sie auch? Wenn sie schon Zucker dabei haben, passt das hervorragend.


    Kramt in ihrem Schrank und holt zwei Päckchen Butter hevor. Durch ihre Kontakte, die sie auf der Arbeit für die VF knüpfen konnte, hat sie ein paar Vorteile.


    Hier, Butter für sie und Frau Wegereit. Bringen sie mir etwas wieder, wann immer sie können. Oder lassen sie mich einfach von den Keksen kosten.

  • Lächelte und trat ein


    Vielen Dank. Das ist ja wirklich riesig nett von Ihnen, daß Sie mich auf einen Ersatzkaffee... Ja, natürlich, ich habe den Zucker dabei, der ist ja im Moment wohl manchmal auch etwas knapp.


    [think]

    Wieviel man wohl nach der angeblich so guten Ernte gegen Devisen ins Ausland verkauft hattte. Aber bei der "Stompschen" da mußte sie aufpassen mit solchen Äußerungen, denn die war ja VF und außerdem war es schon gut, wenn man mal ab und an bitten konnte.[/think]


    Staunte nicht schlecht als sie die Päckchen sah


    Jetzt bin ich aber etwas verlegen, das kann ich kaum annehmen, denn ich weiß gar nicht, ob ich in der Lage sein werde Butter in Päckchen zu besorgen, ich habe die seit der Krise kaum noch im Handel gesehen, sondern nur die Faßbutter, das ist ja allerhöchste Güte vom Fettgehalt und so. Ich bringe Ihnen, wenn Sie einverstanden sind dann Gebäck und Butter oder gleiche den Unterschied aus, falls ich keine Butterstücke besorgen kann. Oder ich gebe Ihnen von dem Schinkenspeck etwas, für den mußte ich lange anstehen und hatte Glück, daß noch etwas übrig war.


    [think]

    Ofenbar nur noch VF und Export[/think]

  • Das werde ich sehr gerne tun und mich auch sonst mal revanchieren.


    [think]

    Die hatte offenbar mit Ihrer Stellung das große Los gezogen, aber sie saß nicht drauf...[/think]


    Ja, ich kann mich privat nicht beklagen, im Photogeschäft ist jetzt wieder sehr viel zu tun, seit die Silberblockade aufgehoben ist und die Leute die ausgefallenen Aufnahmen nachholen wollen, da muß ich viele Überstunden machen. Wenn man bedenkt wie schlecht es die Monate zuvor war, dann ist das natürlich ein Ende der Durststrecke, aber natürlich auch sehr viel Arbeit.


    Und Sie, Sie haben doch jetzt die Stellung bei der VF!? Ist sie eine gute Chefin, die Frau Minister?

  • [think]

    Eine imposante Person, das war sie tatsächlich...[/think]


    Das freut mich für Sie! Mein Chef ist ja auch ein ganz großartiger Mensch, der Herr Blaudschun. Vor einigen Monaten waren wir durch Fügung des Zufalls oder Schicksals oder wie man da sagt, beide Vertreter unseres Standes auf dem Ständetag von Handel und Gewerbe. Er für die "Führung", ich für die "Gefolgschaft", ich habe ihn vorgeschlagen, er siegte zwar nicht, ist jetzt aber Stellvertreter von Oldendorff. Oldendorff hatte den Mund ziemlich voll genommen, weil er glaubte alle Unternehmer würden für ihn...


    Kein Problem, da kann ich Ihnen die Wartezeit auf einen Termin ersparen, Hausrabatt geben und den Butterpreis verrechnen und falls Sie für Weihnachten Filme brauchen und Abzüge, ich sitze ja an der Quelle.


    lachte

  • Man wüßte manchmal wirklich nicht, was man ohne die VF tun sollte...


    [think]

    Ja, ganz sicher, wir sitzen wieder 80 Jahre vor der Zeit abgeschottet von der Welt und eingesperrt in Korland, dürfen nicht reisen, müssen den Mund halten und die Lebensmittelversorgung reicht eben so. Aber wenn man natürlich von der dicken Baranowski, die Hunger gewiß nur zwischen den Mahlzeiten kannte, alles bekam, was man brauchte... Das einzige positive ist, daß ich jetzt als Photolaborantin und Assistentin wieder einen sicheren Arbeitsplatz ahbe.[/think]


    Da haben wir doch tatsächlich ganz allein die Atommacht Nordhanar besiegt...


    [think]

    Weil das Regime zu stolz war Dreibürgen um Hilfe zu bitten und wir mußten unter der Blockade leiden bis die drüben merkten, daß das ärmliche Korland für sie nur Ballast wäre...[/think]

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