Vernehmung Richards v. Oldendorff.

  • Oldendorff wird in das Vernehmungszimmer gebracht


    Guten Tag, Herr von Oldendorff, wir hätten da, wie angekündigt an Sie einige Fragen, aber nehmen Sie doch Platz. Falls Sie etwas zu rauchen oder zu trinken wünschen... Sie sind hier ja zunächst als Zeuge.


    Ich will nicht indiskret sein, aber woher kommt es, daß Sie Fräulein Irene Löbenicht kennen und sich für sie interessieren? Sie sind doch ein Mann von Geld und Stellung, ein tüchtiger Mann, während sie nun ja, was man so Bummelantin nennt ist und politisch ins Linke tendieren soll, um es mal neutral zu formulieren. Ich meine, sie ist ja auch schon Anfang 30, das hat Sie als tüchtiger Kaufmann alles nicht gestört? Es soll doch vom heiraten gesprochen worden sein, sagen die Protokolle.

  • Doch, wir hatten bereits das Vergnügen vor der Post, ich bin Inspektor Bockenförde. Fragten Sie dort nicht, wer ich bin, weil sie zu einem höheren Beamten als zu einem Wachtmeister wollten? Diese Sache mit der Beamtenbeleidigung bzw. Nötigung usw. betrifft mich übrigens dienstlich nicht. Da werden Sie gelegentlich Post von der Staatsanwaltschaft bekommen. Da haben die Kollegen von der Schutzpolizei weitergeleitet.


  • Verzeihen Sie meine momentane Vergesslichkeit, Herr Inspektor. Schauen Sie Herr Bockenförde, so oft hat es unsereins nicht mit der Staatsmacht zu zutun, es sei wir bitten jene einen Streik aufzulösen.

    aber zurück zu Ihrer frage und Frl .Irene Löbenicht. Ich traf die junge Dame in einen Cafe und wir kamen ins Gespräch. Ich bot ihr meine Unterstützung an.

    Schauen sie Herr Inspektor, das Frl. Irene würde frischen Wind in unsere recht antiquierte Koofmichwelt bringen. Ein Reeders-oder Kaufmannstochter würde in über den Tellerrand hinausblicken.

    Das Frl Irene schon, zumal würde sie bei der Belegschaft punkten. Etwas Links würde sie bleiben, jedoch im großen und Ganzen wird sie bürgerlich.

    Ja ich bekenne , das ich sie vom Fleck weg heiraten würde.

    Was den Wachtmeister betrifft ich zahle ein Bußgeld und stifte dem guten Mann ein Hörgerät. Denn eigentlich wollte ich nur meine Hilde anbieten.

    Herr Bockenförde Hand aufs Herz, glauben sie allen Ernstes das ich oder Frl .Löbenicht mit den Geschehnis etwas zu tun haben?

  • Nun ich weiß nicht, aber ich hatte bisher nie das Gefühl, daß die Arbeiter und kleinen Bürger für verbummelte Studenten allzuviele Sympathein hätten. Aber das ist ja letztlich nicht meine Angelegenheit.


    Aber ich halte ihre Überlegung deshalb für unplausibel und deshalb muß ich bohren, weil ich eine Erklärung suche, warum Sie sich mit so einer gesellschaftlich randständigen Existenz einlassen wollen: Würden Sie sagen, daß Sie sich heillos in die Dame verliebt haben, vielleicht auch die etwas exzentrische Erscheinung und so weiter? Ich meine ganz offen gesagt, wenn man sie so sieht, könnte man meinen sie gehört nicht hierher und sie würde aus einer anderen Welt stammen oder gar das Geld...


    wollte sagen, daß man sie für eine Prostituierte halten könnte, sprach aber nicht weiter


    Gegen Sie besteht kein Verdacht im Sinne der [fiktiven] Strafprozeßordnung, das müßte ich Ihnen mitteilen und Sie dementsprechend belehren, ansonsten kann ich Ihnen zum inneren Stand aus ermittlungstaktischen Gründen und insbesondere im Hinblick auf Fräulein Löbenicht nichts mitteilen, es geht immerhin um eine schwere Straftat.


    Haben Sie denn irgendetwas Verdächtiges beobachtet, als Sie vor Ort waren?

  • Ich kam erst alles alles bereits geschehen. So kann ich zum eigentlichen geschehen nichts sagen. Ich wollte allerdings alles was bei uns an fahrbaren Material auf dem Hof steht zur Unglücksstelle jagen und Hilfe leisten. Genau das das habe ich diesem Wachtmeister auch mitgeteilt.


    Kommen wir zurück zu Frl. Irene , Sie haben gerade den Nagel auf Kopf getroffen, werter Herr Bockenförde. Ich sorge dafür das Sie ihr Studium beendet und ein gutes und nützliches Mitglied der Gesellschaft wird. Selbst wenn sie dann immer noch etwas links angehaucht ist, wenn stört es solange sie nicht die Weltrevolution ausruft.

  • unterstreicht sein zuhören ein wenig lautmalerisch


    Ich verstehe. Aber die Detonation der Bombe haben Sie doch gehört!? Wo waren Sie denn da?


    Verzeihen Sei, aber fürchteten Sie denn da nicht enterbt zu werden oder dergleichen oder anderweitige geschäftliche Nachteile? Und ich muß Ihnen sagen, diese Frage stelle ich nicht aus privater Neugier, sondern um festzustellen, wie weit Sie für Fräulein Löbenicht gehen würden.

  • Da einzige was ich mitbekam waren einige berstende Fensterscheiben, dem ein dumpfer Knall vorausging. Allerdings konnte ich die Richtung nicht ordnen. Die zerbersten fensterscheiben das war auf Höhe der Antiquitätenhandlung.. ähm Zoder heißt die ,so glaube ich.


    Nein, der Alte würde zwar toben und ellenlange Standpauken halten, aber enterben nein. `Geschäftliche Nachteile, nein auch nicht, wenn jemand Schwierigkeiten macht, dann kaufen wir ihn auf.

    Klipp und llar Herr Inspektor bis zum Traualtar, so weit würde ich mit ihr gehen.

    Glauben Sie mir ich bin weder ein Träumer, ein Schwärmer oder Utopist:

  • Macht sich Notizen.


    Vielen Dank.


    Aufkaufen... Nun ja, wir sind ja nun keine freie Marktwirtschaft... Aber ich dachte auch an nichts Konkretes, aber es gibt ja immer auch Kunden, kein Unternhemer hat keine Abnehmer. Aber ich will mich nicht weiter in ihre Privatsachen einmischen, es ist ja nicht verboten, was Sie vorhaben.


    Also Sie haben keine sich ungewöhnlich bewegenden Passanten oder einen rasant fahrenden Kraftwagen oder dergleichen bemerkt, nur der Gewißheit halber!?

  • Als ich ankam führ ein alter PKW davon , er wäre mir nicht weiter aufgefallen hätte er nicht eine Fehlzündung gehabt. Einer ihrer Beamten hat sogar die Waffe gezogen, den PKW aber fahren lassen.

    Ansonsten war ja schon fast alles abgeriegelt.

    Lassen sie mich kürz überlegen.

    Trommelt mit den Fingern auf den tisch währen er nachdenkt.


    Schwarze Limousine, mindestens 30 bis 40 Jahre alt das Fahrzeug. Insassen konnte ich nicht erkennen.

  • Das ist ja interessant. Eine Fehlzündung und ein Beamter, der die Waffe zog!? Das hört sich aber merkwürdig an.


    [think]

    Was mag den Beamten veranlaßt haben, wenn es denn so war, oder schwindelte Oldendorff jetzt?[/think]


    Haben Sie das Alter am Zustand festgemacht, oder wird das Modell nicht mehr produziert bzw. eine markante Änderung?


    Konnten Sie vielleicht das Kennzeichen erkennen? Die Nummer oder wenigstens den Regierungsbezirk Den Regierungsbezirk vielleicht? Wie sah der Beamte aus?


  • Nickt.


    Nun dieses Fahrzeug wird seit ca. 30 Jahren nicht mehr prodoziert. Der Motor z.B, ein Wilhelmy war damals schon veraltet. Vom Wagentyp könnte es ein Cosmos , ein C1 oder C2 gehandelt haben.

    Also wenn ich es recht entsinne, Treckelhude könnte es gewesen sein, der Anfang des Kennzeichens.

    Sie wundern sich sicher weshalb der Beamte der seine Waffe zog , sie nicht einsetzte. Nun er erkannte das es sich um eine Fehlzündung handelte und steckte sein Schiesseiden wieder ein.



  • Vielen Dank, das ist ja ein ausländischer Wagen. Treckelhude? Das müßte dann ja fast ein Nordhanarer gewesen sein, oder jemand der einen aus irgendwelchen Gründen hier gebliebenen Wagen fährt. Aber vielleicht war das Kennzeichen falsch und sollte in die Irre...


    notierte sich: Wagentyp zur Fahndung ausschreiben


    Jedenfalls eine interessante Beobachtung...


    [think]

    Oder eine dreiste Lüge?[/think]


    Aha, natürlich... Dann klang das also so ähnlich wie Schüsse!? Ja, das ist plausibel! Jedenfalls denkbar.


    Notiert sich: "Beamten ausfindig machen!"


    Noch eine Frage: Hatten Sie den Eindruck dieses Fräuein Löbenicht könnte eine Marxistin sein? Hat Sie etwas von Revolution geredet im Cafè?


    Und schließlich: Sie wußten nicht, daß Fräulein Löbenicht in der Post sein würde, hatten auch keinen Grund zur Vermutung? Was führte Sie denn eigentlich in die Stadt? Ein Geschäftskontakt?

  • Also ich werde mich anstrengen und versuchen ein Gedächtnisprotokoll zu erstellen.


    Richard beginnt angestrengt zu grübeln.


    Zu Anfang war sie schier verwundert und misstrauisch ,das er wie ich sie ansprach. Irene glaubte das meine Welt, die des Tingeltangel, Champus und Kaviar sei.Dann hoelt sie mir ein Zitat des eisernen Kanzler vor "die erste Generation erstellts, die zweite Generation erhälts, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte kommt ganz vor die Hunde",wobei jener ja zu 80% recht hatte.

    Sie fragte mich ganz direkt ob ich Ihr gefiele, was ich bejagte. Als nächstes unterhielten wir uns über Cocnag und Andreas Smirnow, einen Destillateur aus Allenberg, Anfang des 20 .Jahrhunderts.

    Ich bot ihr einen Job an, sie konterte ob sie denn nicht zu links sei. worauf ich sagte solange sie nicht hier und heuer die die Weltrevolution ausrufe sei mir ihre Ansicht egal , für mich zählen Ergebnisse.

    Ja sie kritisierte die Zustände im Korland, aber wir beide wissen, das diese wahrlich nicht immer zum Besten bestellt sind.

    Also über Marxismus haben wir nie geredet, wohl aber ein wenig de VF beleuchte.

    Dann erblickten wir einen dicken Herrn, der meilenweg als Polizist zu erkennen war, wir belustigten uns etwas über den Armen ,welcher saß und schwitzte.

    Ich bot ihr das Du an und wir unterhielten uns noch über Belangloses.

    Das war es auch schon.


    Holt tief Luft .


    Nein, zum Teufel, wie oft noch? Ich wüsste nicht das Frl. Irene in der Stadt, geschweige denn in der Post sei!

    Was ich in der Stadt wollte? Braucht man jetzt schon einen Grund, gar einen Passierschein, oder was?


    Richard war durchaus bereit zu Kooperation , aber die letzten fragen gingen ihm gegen den strich und das ließ er sein gegenüber auch merken,.

  • Macht sich notizen und sagt immer mal wieder "ja", "aha" und "ach so war das". Bei den Ausführungen über den Chefkonnte er nur schwer ein Lächeln verkneifen.


    Also nichts über Marxismus und Revolution!? Gut!


    Zu achtzig vom Hundert und dwas war mit den restlichen zwanzig?


    Aber woran haben Sie den Chef eigentlich erkannt, trug er denn nicht Zivil!?


    notiert sich: "Erfahrungen mit der Polizei!?"



    Nein, Sie brauchen natürlich keinen Passierschein oder einen Grund, die Hauptstadt aufzusuchen, aber Sie werden doch unschwer beantworten können, was sie da wollten, wenn es nichts Verbotenes war. Natürlich brauchen Sie sich nicht selbst zu belasten, aber wenn Sie nichts sagen wollen oder können, werden wir unsere Schlüsse daraus ziehen müssen.

  • Nun hören Sie gut zu , Ihren Chef kannte ich nicht mit Namen aber von Sehen. Einer meiner Mitarbeiter, dessen Bruder bei Ihnen ist, zeigte mir den guten Mann und erklärte was er so mache.

    Bevor jetzt Ihre nächste Ftage nach dem Namen kommt, Erich und Eberhard Eichmeyer, letzter ist jener der bei Ihnen ist.

    Was ich an dem Tag in der Stadt wollte , Schaufensterbummel, ab und an tue ich so etwas , auch wenn es sie verwundern mag.

  • Ich verstehe ja Ihre Aufregung, aber wir suchen hier keinen Fahrraddieb.


    Aber halt, daß ich das richtig festhalte: Sie sind also zusammen mit dem besagten Mitarbeiter ins Café gegangen, dieser Mitarbeiter sagte bei dieser Gelegenheit, der beleibte Herr dort, das sei Kriminalrat Komnick oder so ähnlich? Oder wann zeigte der Mitarbeiter Ihnen den Kriminalrat? Was ich meine: War dieser Mitarbeiter mit im Café? Weil mein Chef hat davon nichts erzählt, daß Sie in Begleitung eines Herrn kamen. Aber es wäre natürlich denkbar, daß mein Chef den Herrn nicht bemerkt hat oder sich nicht mehr an ihn erinnerte.


    Notiert die Namen.


    Vielen Dank.


    Durchaus nicht, dieses Anliegen ist natürlich als Besuchsgrund in der Hauptstadt durchaus plausibel.

  • Stöhnt auf.


    Ich verstehe ja das sie ihren Verbrecher habhaft werden wollen , aber ehrlich mir reicht es .

    Erich Eichmeyer zeigte mir Ihren Kollegen bei einen anderen Termin in der derSstadt, welcher bevor Sie weiter nerven, dienstlich war.

    Ich ging allein in das Cafe, wo ich später ihren Kollegen wiedererkannte.

    Was in Gottes Namen hat den nun da eine mit den andren zu tun, ich habe alle Frage nach besten wissen beantwortet. Ab jejtzt ist, wie der Bergmann sagt , Schicht im Schacht, ich habe keinen Bock mehr.

  • Nun ja, das verstehe ich wohl, aber Sie werden ja als Geschäftsmann, der sich mit Zahlen und Wahrscheinlichkeitsrechnung auskennt auch zugeben müssen, daß die statistische Wahrscheinlichkeit für all die Zufälle nicht sehr hoch ist und daher sich auch nicht wundern dürfen, wenn es zu Nachfragen führt.


    Einzig und allein, daß Sie kein rsichtliches Motiv haben und falls sie mit der Sache etwas zu tun hätten ihr Verhalten unlogisch wäre - es sei denn Sie wären so dreist das als Sahnehäubchen obenauf zu setzen...


    Aber Sie können gehen, was zu besprechen war, ist besprochen.

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