Bahnreise von der großhohenlauschen Grenze durch Masowien

  • Also ich weiß, daß die Wirtschaft größtenteils sozialisiert ist und die Betriebe entweder dem Staat oder den Kollektiven gehören und nach zentralen Volkswirtschaftsplänen arbeitet. Deshalb gibt es auch keine Arbeitslosen, aber die westliche Propaganda behauptet es gäbe ständigen Materialmangel, Versorgungsengpässe und Unterbeschäftigung, aber das glaube ich nicht so ganz, außerdem gibt es ja bei uns auch ständig Arbeitslose.

  • Der Zug hat Halt in der Stadt Biala, die man auf deutsch gelegentlich Bielitz oder Bielen nennt, die deutschprachige Bevölkerung dieser Stadt beträgt aber wenige Prozent, im Mitelalter waren es aber mehr, es ist eine ganz überwiegend masowische Stadt mit einer signifikanten Minderheit Großhohenlauer. Begibt sich dann zu dem Abteil, das ihr durch die Grenzer mitgeteilt wurde und öffnet die Tür.


    Malina Schulz trägt außer der Bluse der Jugendorganisation eine dazu passende Kostümjacke und einen entsprechenden Rock - so ganz ihr Stil ist das eher nicht, denn sie mochte eigentlich lieber etwas das ihr eine "künstlerische" Aura gab, betätigte sie sich doch auch als Schriftstellerin.


    Guten Tag und Freundschaft! Seid Ihr die beiden Studentinnen und das Mannequin aus dem KNH?

  • Alex der sich sichtlich wohlfühlt , wird durch das Tür öffnen gestört. Da steht tatsächlich eine Funktionärin vom Jugendverband. Verärgert dass man ihn darob nicht informierte, also erst die reisenden Damen jetzt die Genossin, blafft er jene an.


    Freundschaft und wer bist Du jetzt Genossin? Willst Du die Fahrkarten kontrollieren, oder was?


    Das er das Mädchen derart anblaffte, tut ihm im nächsten Moment schon wieder leid.


    Endschuldige mein Schroffheit Genossin, aber ich mag es nun einmal nicht ,wenn mein Gespräch abrupt unterbrochen wird. Nicht für ungut, Du willst sicher die Damen in empfang nehmen?


    Alex reicht der Funktionärin die Hand.


    Jelzin, Regimentsstoffel.

  • Richtig, ich bin von der WMRD.Ich bin auf Weisung des Volksbildungsministeriums abgeordnet, um die besagte Personengruppe in Empfang zu nehmen. Bedaure, ich hätte vielleicht vorher um Entschuldigung für die Störung bitten können, manchmal bin ich etwas zu forsch . Aber am Ergebnis hätte das auch nichts geändert, denke ich. Handelt es sich bei den Personen hier um die genannte Gruppe?


    Nimmt die Hand entgegen.


    Ich bin Malina Schulz, Stellvertreterein der Stellvertreterin des Vorsitzenden und für Kulturpolitik und Völkerfreundschaft zuständig.


    Bemerkt, daß die Uniform nicht stimmt, als sie feststellen will, welchen Rang der Genosse hat, entschließt sich aber leiber nichts zu sagen, erstens weiß sie nicht, was es zu bedeuten hat, zweitens wäre es peinlich für die Republik. Auch ihr hatte man nichts mitgeteilt, wer das hier war. Aber war das überhaupt jemand? Ja natürlich war es jemand, denn wie konnte er sonst schon vor dem ersten offiziellen Halt in Uniform im Zug sein. Vermutlich so ein verhätscheltes Söhnchen aus der obersten Nomenklatura, das Narrenfreiheit genießt. Was war das überhaupt für ein Sozialismus in dem immer mehr Posten vererbt wurden? Naja, wenn es direkt von der Monarchie in den Sozialismus übergeht... Nach Marx hätte es ja nie so laufen dürfen, kein Wunder, daß es da zu Verzerrungen kommt.


    Freut mich jedenfalls, den Regimentsstoffel kennenzulernen.


    lächelt

  • Der Zug hat Halt in der Stadt Biala, die man auf deutsch gelegentlich Bielitz oder Bielen nennt, die deutschprachige Bevölkerung dieser Stadt beträgt aber wenige Prozent, im Mitelalter waren es aber mehr, es ist eine ganz überwiegend masowische Stadt mit einer signifikanten Minderheit Großhohenlauer. Begibt sich dann zu dem Abteil, das ihr durch die Grenzer mitgeteilt wurde und öffnet die Tür.


    Malina Schulz trägt außer der Bluse der Jugendorganisation eine dazu passende Kostümjacke und einen entsprechenden Rock - so ganz ihr Stil ist das eher nicht, denn sie mochte eigentlich lieber etwas das ihr eine "künstlerische" Aura gab, betätigte sie sich doch auch als Schriftstellerin.


    Guten Tag und Freundschaft! Seid Ihr die beiden Studentinnen und das Mannequin aus dem KNH?

    Guten Tag, ja, das ist korrekt

  • [think]

    Stellvertreterin der Stellvertreterin? Dann ist die aber ein ganz schön hohes Tier.[/think]


    Also 3. Skretärin, wenn ich das richtig gerechnet habe? Aber von uns ist doch niemand ein hohes Tier oder dergleichen oder im Vorstand einer Jugendaorganisation. Wie kommen wir zu dieser Ehre?

  • Also dann will ich Euch im Namen der Partei und der Jugendorganisation in unserer Demokratischen Räterepublik willkommen heißen. Das heißt, wenn ihr lieber gesiezt werden wollt, dann sagt mir das, aber ich bin ja auch noch nicht so alt, außerdem ist das irgendwie fortschrittlicher, denke ich jedenfalls.


    Also die Sache ist die, erstens pflegen wir in unserem sozialistischen Staat die Gastfreundschaft und kennen nicht solche Hierarchien hier gibt es kein oben kein unten, nur unterschiedliche Aufgaben, ob Genossenschaftsbäuerin oder Schweißer im Anlagenbau oder Hoch- und Fachschulkader, Funktionär usw. hier steht jeder seinen Mann für den Aufbau des Sozialismus, ein zu Schade sein, das gibt es nicht.


    Aber ich will auch diese Gründe nicht verhehlen: Du bist eine der erste Korinnen seit 1938, die unser Land bereist, Halina Svobodová ist Mitglied der Sozialisten und die Kollegin Sabine Laaßen ist ein international bekanntes Mannequin, außerdem ist ihr Vater ein bekannter, wenn auch durch seinen Rassismus, Militarismus und chauvinistischen Imperialismus in unserer Republik wenig geschätzter Politiker Dreibürgens. Es zeigt aber, wenn seine Tochter unser Land bereist, daß seine Worte selbst bei seiner eigenen Tochter so wenig Anerkennung finden und sie unsere Republik besucht, wie stark die sozialistische und kommunistische Idee ist?


    Darf ich fragen, ob ihr besondere Interessengebiete habt, die wir berücksichtigen können. Ich meine, was wollt ihr vor allem sehen in unserem Land? Von unseren Erfolgen und Leistungen zum Beispiel. Ich hoffe jedenfalls, daß ihr nicht nur gekommen seid, um all das anzusehen, was nicht so schön ist.


    Westliche Touristen haben manchmal diese Eigenschaft sich die nicht ganz so schönen Stellen herauszupicken, die es natürlich auch bei uns gibt. Aber ich finde das nicht richtig, wenn Touristen zum Beispiel jede graue Fassade und jedes rostige Geländer sich herauspicken und fotografieren, um dann zu "beweisen" oder so zu tun als wäre bei uns alles schlecht.


    Würden denn die gleichen Touristen auch die ganzen Obdachlosen und Slums in den kapitalistischen Ländern fotografieren oder die Leute, die an Suppenküchen anstehen? Oder da gibt es Leute die gehen in unsere Geschäfte und fotografieren kurz vor der nächsten Warenlieferung leere Regale. Erstens gibt es sonnabends spät zum Beispiel auch im Kapitalismus leere Regale, außerdem verdienen die Leute bei uns eben so gut und haben so viel soziale Sicherheit, daß sie sich die Waren die produziert und angeboten werden, auch leisten können. Warum sollen wir irgendwas in den Regalen vergammeln lassen, während viele sich nichts leisten können und Kinder und Jugendliche Hunger leiden, wie das in vielen westlichen Ländern der Fall ist. Bei uns muß auch keiner Geld für den Arzt oder schlechte Zeiten zurücklegen, weil jeder Zugang zum staatlichen Gesundheitswesen hat und es schlechte Zeiten gar nicht gibt, auch muß niemand für die Ausbildung seiner Kinder zurücklegen, alle Studenten haben vom ersten Studienjahr an ein Stipendium. Aber natürlich wissen auch wir, daß es immer etwas zu verbessern gibt. Das möchte ich jetzt nur mal vorausschicken.


    Also habt ihr konstruktive Vorschläge für Reiseziele?

  • [think]

    etzt weiß wohl jeder, daß der Genosse vom Staatssicherheitsdienst ist, hätte der Genosse nicht warten können bis sich eine Gelegenheit bietet, das unauffäliger zu machen?[/think]


    Ja bitte, gerne.


    geht mit nach draußen

  • Wollte gerade etwas entgegenen.


    Was ist das jetzt, ich glaube der Soldat ist was anderes als er uns sagt. "Kämpfer an der unsichtbaren Front". Herr Gott, aber warum trägt er dann eine Uniform, das ist doch völlig unlogisch.


    raucht die Zigarette, die sie im Wechsel mit dem Brötchen konsumierte zu Ende und wendet sich der Birne zu


    Die sind wirklich schön süß, eigentlich bin ich ja gar nicht so für süß, aber bei Birnen bin ich gar nicht so. :)

  • Zieht die Abteiltüre hinter sich zu.


    Genossin , ich bin Alexander Jelzin vom "Schwert und Schild", damit Du weist mit wem Du es zu tun hast. Ich bin ausdrücklich nicht wegen der Damen hier.

    Wenn Du die Damen herumführst , dann auch in so genannte Unabhängige Clubs. Die sollen daheim erzählen ,dass alles nur Propaganda ist und das wir trotzt aller Verleumdung, unter anderem unabhängige Kunst zulassen. Wir verstehen uns? Also bitte nicht ein straffes Parteiprogramm. Wenn Du Deine Sache gut machst , Genossin, verwende ich mich für Dich.

    Hier ist eine Karte mit so genannten unabhängigen Clubs und Theatern. Du siehst unserem wachsamen Auge entgeht nichts. Nicht einmal das ich glaube, dass die Damen ahnen was ich bin.


    Lacht kurz und reicht der Genossin eine zusammen gefaltete Karte. Er öffnet kurz noch seine Brusttasche und zieht seinen Dienstausweis etwas hervor , so das die Genossin ihn sieht und erkennt, bevor er ihn wieder verschwinden lässt und die Brusttasche ordentlich verschließt. dann öffnet er die Abteiltüre wieder und lässt mit einer einladenden Handbewegung der Genossin den Vortritt.

  • Das habe ich mir wohl gedacht, daß Du vom Sicherheitsdienst bist. Einstieg vor dem offiziellen Einstieg, Uniform, die nicht zum Kragenspiegel paßt


    [think]

    muß irgendwie an einen der Witze über den Staatssicherheitsdienst und das Intelligenzdefizit seiner Mitarbeiter denken, verkneift sich aber auch nur das leichteste Grinsen.[/think]


    studiert den Ausweis zügig und entgenet etwas kurz angebunden


    Aha, danke für den Rat, Genosse.


    [think]

    Wichtigtuer! Ich bin dritte Sekretärin der Jugendorganisation und von der Genossin Jablonska instruiert und der will mir sagen, was ich zu tun habe, obwohl er nur zufällig hier ist!? Aber Alexander Jelzin hatte sie wohl schon mal gehört... War da irgendeine Beziehung zu Telmann gewesen? Bevor ich denen irgendwas zeige, das es vielleicht offiziell nicht mal gibt und den rest meines Lebens als Putzfrau arbeiten kann, werde ich ganz sicher die zuständigen Stellen kontaktieren.[/think]


    Danke, sehr zuvorkommend.


    geht dann durch die geöffnete Tür ins Abteil

  • zuckt mit den Schultern


    "Kämpfer an der unsichtbaren Front"?


    Freut mich, die Birnen sind auch aus unserem Garten und eingelagert, den Baum von dem die sind habe ich mit 4 Jahren selbst mit gepflanzt.


    aber da sind die beiden auch schon wieder im Abteil

  • Es zeigt aber, wenn seine Tochter unser Land bereist, daß seine Worte selbst bei seiner eigenen Tochter so wenig Anerkennung finden und sie unsere Republik besucht, wie stark die sozialistische und kommunistische Idee ist?

    erwähnt lieber nicht dass ihre Schwester zwar manche Ansichten ebenso ablehnt, aber vieles unterstützt...

    Mir ist nicht daran gelegen, Mauerrisse oder ähnliches zu sehen, vordergründig möchte ich Land und Leute kennenlernen :)

    machte gleich darauf aufmerksam dass sie die schlechten Dinge nicht bevorzugt

  • Das freut mich jedenfalls. Du stehst Deinem Vater nicht so nahe, wurde mir mitgeteilt. Das stimmt doch, oder?


    Also wir fahren ja zuerst mal in die Hauptstadt, dahin hattet ihr jedenfalls gebucht.


    Die Sache ist halt die, wenn ihr einen Industriebetrieb oder dergleichen besichtigen wollt, dann muß das vorbereitet werden. Nicht weil wir etwas Schlimmes zu verstecken haben, aber da müssen Vorkehrungen getroffen werden, zum Beispiel Schutzhelme oder entsprechend feste Schuhe oder Kleidung in Eurer Größe müssen vorhanden sein oder eine Führung muß organisiert werden. Ich bin nicht in der Lage, Euch die Produktionsabläufe zum Beispiel in einem Chemiefaserwerk zu erklären. Bei manchen Betrieben sind Dinge geheim wie Technologien oder genaue Produktionsstandorte. Aber ihr hättet auch keine Chance in einem kapitalistischen Land bestimmte Industriebetriebe einfach so von innen zu sehen. Also sagt bitte vorher Bescheid, wenn das Ziel organisatorische Probleme bereiten könnte und macht bitte auch Vorschläge, wenn ihr bestimmte Landesteile sehen wollt.


    Da momentan auch bei uns Semesterferien sind, müßten Treffen mit Studentengruppen auch vorbereitet werden. Sicher es sind welche in den Bibliotheken, aber zu unterschiedlichen Zeiten und nicht die ganze Seminargruppe bzw. das ganze Studienjahr. Vorlesungen gibt es im Moment natürlich auch keine.


    Auch Karten für Konzerte und Theateraufführungen müssen besorgt werden, wir können unseren Bürgern ja schlecht am Abend des Konzerts sagen, geht wieder nach hause, wir brauchen die Plätze anderweitig.

  • Nachdem sie nichts gegenteiliges vernommen hatte.


    Ich werde mich dann jedenfalls mal um Theaterkarten kümmern, ihr könnt mir die übrigen Vorschläge ja auch noch später oder morgen sagen. Ich stehe Euch zwar jederzeit als Begleiterin und Organisatorin zur Verfügung, aber ihr könnt Euch natürlich auch einfach mal so etwas in der Hauptstadt umsehen. Wir können ja heute Abend bzw. Nacht mal mit einem Besuch von Kneipen und Jugendclubs anfangen und morgen früh schlaft ihr aus und dann besuchen wir tagsüber vielleicht Museen und Ausflugslokale oder andere Freizeiteinrichtungen in der Hauptstadt und ihrem Umland und abends vielleicht schon das Theater, wenn alles klappt mit den Theaterkarten.

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