Das Zimmer ist eher Klein, aber bei 2 Lehrern reicht es
Lehrerzimmer
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Hatte auf "ihrem" Stuhl Platz genommen und ging die Unterlagen für die kommenden Stunden bei einer Tasse Tee durch.
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Auf Bernhards Platz kann sie einen Aschenbecher entdecken, an der wand hängt ein Foto, das ihn und den verstorbenen Kollegen in ihrer Zeit bei der Landwehr zeigt, auch ein paar Abschlussfotos von den älteren Jahrgängen hängen dort
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Wissen Sie, was mich die kleine Schimkat vorhin gefragt hat, Herr Hauptlehrer? Wie eine Zentralheizung funktioniert, was Kasernenhofmentalität ist und ob Protestanten auch Christen sind, weil sie in der Kirche nicht niederknien und nicht fasten.
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Woher hat die denn solche Fragen?
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Ja, ich weiß es auch nicht, sie fragte es zu Beginn der Stunde. Allerdings nicht ganz von selbst, sie blickte mich so fragend an und dann prasselte es aus ihr heraus.
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Was haben Sie ihr denn geantwortet?
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Noch gar nichts, ich sagte ihr, sie solle später zu mir kommen, da wir jetzt zunächst den Hirsch und das Reh dran nehmen wollen.
Wo sich mich fragen: Vielleicht reden daheim die Eltern und die älteren Geschwister über solche Dinge. aber gerade die letzten beiden Fragen sind doch nicht für ein siebenjähriges Mädchen und das mit der Heizung müßte ich selbst noch einmal nachschlagen, das hängt doch irgendwie mit der Dichte zusammen, das Wasser steigt auf, kühlt in einem Behälter ab und beginnt dadurch im Kreis zu laufen, nicht wahr? Aber vielleicht meint sie auch Fernwärme, sie sprach von Kaisersburg oder so, glaube ich.
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Es ist möglich dass zu Hause darüber gesprochen wird, wenn Roswitha zu Ihnen kommt, fragen Sie sie mal, eventuell kann sie das beantworten und wir können entsprechend agieren
zieht an seiner Zigarette
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Ja, das werde ich tun, Herr Hauptlehrer! Klingt "Kasernenhofmentalität" nicht irgendwie staatsfeindlich? Es sei denn es wäre das Ausland gemeint..
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Es kommt in der Tat auf den Kontext an.
Sagen Sie, wie geht es Ihrer Familie eigentlich, Ihre Mutter findet sich ja mittlerweile in evangelischen Landen, und gibt ihr bestes für das Vaterland
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Also wir können nicht klagen, sogar den noch lebenden Großeltern geht es für ihr Alter noch recht gut, jedenfalls der väterlichen Seite. Es ist natürlich für meine Mutter etwas schwierig bei der protestantischen Übermacht, aber sie kann sich durchsetzen.
Und bei Ihnen, Herr Hauptlehrer?
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Das kann ich mir bei Ihrer Mutter vorstellen
Meine Eltern leben nicht mehr, das wissen Sie ja sicher, und meine Kinder.. Mein Sohn ist im Priesterseminar, mein zweiter ist bei der Polizei in Ortelstein, und meine Tochter ist zu ihrem Mann gezogen. Meiner Frau geht es gut, sie hilft den Nachbarn ein wenig bei deren kleinem Landstück, die sind ja schon über 70.. Es geht uns also gut
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Ja, das weiß ich. Mein zweitältester Bruder soll eigentlich auch Pfarrer werden, aber er will nicht so recht.
Das ist lieb von Ihnen, daß Sie da helfen, zum Glück war dieses Jahr die Ernte ja wieder deutlich besser.... Bestellen Sie jedenfalls Grüße an Ihre liebe Frau.
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Er will nicht? Dem Herrn dienen ist doch das größte, was man tun kann
Das werde ich tun
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Naja, Sie wissen sicher, der Zölibat. Man soll es ja acuh ernst nehmen und sich berufen fühlen.
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Gut, das mag natürlich stimmen
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Hat, nachdem sein Enkel ihm seine Missetaten gebeichtet, sich vorfahren lassen. Er steigt aus dem Wagen und betritt das Schulgebäude und klopf an die Türe des Lehrerzimmers.
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Herein!
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Tritt ein.
Hauptlehrer Raschewski? Oldendorff, ich habe mit Ihnen zu reden.
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