Studentinnenwohnheim der Albrechtina - aufsuchen der Nordhanarischen Studentin Kathi Rosegger

  • Ich hatte einfach Angst, daß man mich ausweisen oder internieren würde, ich wollte hier doch studieren und nicht wieder zurück müssen. Aber das ist nicht der Anfang, als dieser verdammte Fliegerangriff kam und alle so wütend waren und ich da mit im Luftschutzkeller saß, da hatte ich einfach nur Angst. Und weil es geklappt hatte und keiner sich für mich zu interessieren schien, behielt ich es eben bei. Ich dachte einfach, das Blatt in der Uni wäre übersehen worden, weil hier ist doch noch fast nichts mit Computer und so...

  • Also ich weiß nicht, ob man das so sagen kann, ich war ja selbst mit drin. Aber es war halt so, daß zuerst der Strom ausfiel und der Elektro-Lehrmeister, oder was er genau nochmal war, sagte, es bestünde Gefahr wegen Nulleiterabriß, daß Metallteile unter Strom stehen und wir nichts anfassen sollten. Dann schlug die Bombe ein und die Gasleitung brach, der Bajarer schrie da ja ohrenbetäubend, daß niemand Feuer machte, irgendwie sollte Feuer gemacht werden, um etwas zu sehn. Und dann war irgendwie die Frager, wer die Tür aufmachen sollte und da keine Klärung erzielt werden konnte und der Elektriker oder dieser Herr Blaudschun meinte, wenn der Strom wieder anginge fliegen wir in die Luft und wenn nichts sterben wir an vorher an Kohlenmonoxydvergiftung wartete ich nicht ab, bis das ausgelost ware und öffnete die Tür eben eigenhändig. Ich hatte das aber keinem mitgeteilt weil die Herrn offenbar nicht wollten, daß das eine Frau macht aber sich auch nicht einigen konnten, wer von ihnen geht. Das dauerte mir irgendwie alles zu lange.


    Verschwieg lieber, daß sie just in dem Moment ihre isolierenden Kunstlederhandschuhe in der Jackentasche entdeckt hatte, die eigentlich ein Fehlgriff waren, weil sie für Leder hielt. Dieses Detail hätte sie sonst erwähnt, aber hier mußte sie sich wohl für nichts danken lassen, auch wenn sie es unter sonstigen Umständen sofort gesagt hätte.

  • Weil diese Frau Jonigkeit ununterbrochen von Agentin sprach und dieser pensionierte Polizist auch und ich versehentlich ein paar Fetzen ländlermärkisch geredet hatte, das hatte der Polizist gehört, aber zum Glück nur er.


    Ich dachte, die packen mich und schleppen mich zum nächsten Gendarmerieposten und man würde sagen, das öffnen der Tür sei ein Beweis dafür, daß ich etwas derartig Gefährliches getan hätte, daß ich lieber den Tod durch elektrischen Strom in Kauf nehme.


    Jetzt muß ich aber doch ehrlich sein, ich hatte plötzlich ein paar Dünne Handschuhe in meiner Jacke gefunden, wohl so eine Art Kunstleder und da dachte ich , die Gefahr ist jetzt nicht mehr vorhanden, da anzugreifen, jedenfalls in diesem Moment. Ich wußte ja auch nicht was bombardiert wurde, ich hatte Angst man könnte mich in Sippenhaft nehmen, der Bajarer hatte wirklich einen schweren Stand, was ich aber verstehen kann, bei den Bombentreffern.


    Aber Sie müssen mir zu Gute halten, daß ich mich nicht rausgeschlichen habe und die anderen ihrem Schicksal überlassen, um mehr Vorsprung zu haben, ich habe gesagt, daß offen ist und eine Luftschutzmann verständigt.

  • Dann gehe ich lieber wie vorgeschlagen am Montag.


    [think]

    Was es da wohl vorzubereiten gab? Aber wer verstand schon Korland.[/think]


    Darf ich denn eigentlich weiterstudieren? Und gäbe es vielleicht die Möglichkeit, meinen Eltern zu schreiben, die machen sich ja irrsinnige Sorgen, das habe ich irgendwie die ganze Zeit zu verdrängen versucht.

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