Proletarisches Besäufniss

  • Der Duft von qualmendem Rauch, freiem Dunst und knisternder Freiheit schlug DOnk beim Betreten der Spelunke entgegen.

    "Genossen! Bringt Bier zu mir!" mit ausladenden Schritten schien er schier zur Theke zu springen. "Und auch Bir zu Dir! Ein jeder meiner Kameraden soll heut mit mir Saufen!"

  • Da sie irgendwo in der Nähe wohnt, geht sie auch mal hinein.


    Kann man hier etwas zu essen bekommen, Kollege Kellner!?


    Derweil wird eine Art selbstironische Parodie des staatseigenen Jugendendsembles gespielt, die der Genossin Jablonska nicht unbedingt sonderlich gefällt.


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  • Ließ sich gut Wodka einschenken, einerseits war sie sehr trinkfest, andererseits anders ertrug sie nüchtern solche Besäufnisse nicht, oder besser gesagt, was dabei geredet wurde und die Fahnen.


    Na zdrowie! Genosse Generalsekretär!


    Steckte sich eine Papirossa mit Machorka an.

  • Genossen, ich hab' gehört, daß da eine Studentin oder so ein Touristenvisum über Weihnachten aben will. Wollt ihr die reinlassen? Und wenn ja, was soll sie zu Gesicht bekommen. Nicht, daß das wieder eine ist, die sich "ganz zufällig" wieder die Orte aussucht, die nicht so schön oder etwas schmuddelig sind. Das kennt man ja zur Genüge. Mit diesen kapitalistisch dekadent versuchten Reisenden.


    Und was ist eigentlich aus dem Genossen aus Korland geworden!? Könnte ja auch ein Spion oder Agent sein, der militärische Geheimnisse in Erfahrung bringen will!


    Und was anderes, die Importe zu den Jahresendfeierlichkeiten, sind die ökonomisch abgesichert? Nicht, daß wieder das Gemaule losgeht, ich höre das bis ins Ministerium rein bzw, merke es, weil dann das Personal versucht über die Verkaufsstelle im Ministerium das für ihre Verwandtschaft mit zu besorgen. Meine Sekretärin glaubt vielelicht ich würde nicht merken, daß sie keine 20 Kilo Orangen essen kann und 100 Paar Strumpfhosen tragen, aber das ist ein anderes Thema. Bei dem, was über ihren Schreibtisch geht, lasse ich sie lieber kaufen, was sie besorgen soll.

  • Donk bestellt noch eine Runde Bier.

    "Genossin Jablonska, eine ausländische Turistin?" der General runzelt die Stirn. "Nun, denn, laden wir sie doch ein, ein Jahr an unserer Hochschule zu studieren. Was studiert sie denn bis jetzt?" Gerdudonk sann noch über die wirtschaftliche Lage nach. Sicher, man war keine Bananenrepublik, aber einen etwas besseren wirtschaftlichen Stand sollte man sich doch erarbeiten können. "Genossen, wir benötigen einen neuen Wirtschaftskomissar. Habt ihr hier eine Idee, werr die Sache einmal machen könnte. Ich habe da so selbst gesehen, so geht es nicht weiter."

  • Der Antrag müßte doch eigentlich vorliegen! Halina Pawlowska heißt sie, stammt aus Nordhanar. Ihr Fach geht aus dem Antrag nicht hervor, wenn ich richtig informiert bin. Aber das ist ein guter Vorschlag. Davor sollte sie aber der Geheimdienst überprüfen, wenn Du mich fragst! Nicht daß sie hier Unruhe stiftet, entweder, weil sie Antikommunistin ist oder weil sie ihren Marx etwas zu genau kennt..


    Das stimmt, aber ich denke, die Politik, die Generallinie muß Primat vor der Wirtschaft haben. Ist denn kein geeigneter Anwärter unter den Mitgliedern und Kandidaten des ZK oder des Politbüros?


    Nimmt einen weiteren Schluck Wodka

  • Der Genosse General klettert auf einen Stuhl und schenkt seinen Humpen.


    Jenossen, Prost, bald wern wir, saufen in Stauffen!

    Rot Heil, mein Jeneralissimus.

    Mächen, Du feines, ruff uff 'n Tisch und tanzen.


    Ja, der gestrenge Genosse Telman, kann auch ausgelassen sein.

  • Zischt Telmann an


    Meinst Du mich Telmann, mit dem auf dem Tisch tanzen? Vor einer halben Flasche Wodka ganz sicher nicht! Trink nicht so viel, wenn Du nichts verträgst! Sonst plauderst Du am Ende noch militärische Geheimnisse an untere Organe oder Zivilisten aus.


    leert den Rest ihres Wodkaglases in einem Zug und steckt sich die nächste Papirossa an

  • Kippt sein Bier herunter stellt den Humpen ab und spült mit Wodka nach.


    Mächen, ich jeruhe mehr zu vertragen, als so ein lütter Humpen, sicher mehr als Du und nun ruff uff'n Tisch und tanzen, nackig und das Ganze zackig.


    Das der Genosse General , dem weiblichen Geschlecht nicht abhold, war land-auf-landab bekannt. Es hieß nicht imsonst hinter vorgehaltener Hand "Leute holt eure Frauen und Töchter ins Haus und versteckt sie , Emil Telman, ist in der Gegend."

    Der Genosse war ein großer Schürzenjäger und Schwerenöter.

  • Lacht dröhnend.


    Beim Barte vom Vater Marx, weißt Du eijentlich Mächen, das der jute Doktor jesoffen hat wie ein Loch?

    Mächen man kann saufen und saufen, heißt man säuft und fällt unter Tisch oder man säuft in bejinnt das Manifest zu schreiben.

    Was ist nun mit der Tanzeinlage? Die Jenossen würde es erfreuen und mich erst.

    Im übrijen ich habe immer einen klaren Kopf, mein liebes Mächen.

  • Kann sein, mich interessiert Marx nur als wissenschaftlicher Vordenker, nicht, was er als Student gebechert hat. Im übrigen bin ich auch trinkfest, wie schon gesagt, Telmann! Ihr Deutschen vertragt doch sowieso nichts, da sind wir Masowier aus ganz anderm Holz!


    Außerdem, wenn Du sagen willst, das Manifest sei das Werk eines Betrunkenen, dann ist da konterrevolutionäre Hetze für die Du ein Parteiverfahren verdienst!


    Füllt ein weiteres Glas Wodka und leert es


    Vergiß es, ich tanze nicht auf dem Tisch, fahr inkognito nach Alsztyna, wenn Du ins Puff mit Tabledance willst, aber erzähle denen nicht unsere militärischen Geheimnisse!


    Sieht man, wie Du es tust, nach ein paar Glas Bier steigst Du auf die Stühle! Das würde ich nach einer halben Flasche Wodka nicht tun!

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