Sitzung zur Änderung der Verfassung und der Wahl des neuen Präsidenten

  • Nachdem diese Rede wieder größeren Beifall gefunden hatte, blickte sich der alte Abromeit wieder etwas verloren um und wandte seinen Blick schließlich an den Generealfeldmarschall:


    Erlauben Sie das (in Gedanken fügte er ein "überhaupt" hinzu) so abstimmen zu lassen, Herr Generalfeldmarschall?


    Freilich hatte Balzer in dieser Frage de jure eigentlich nichts zu entscheiden, dennoch schien es dem Alten opportun, das nicht einfach so zu tun. Dann ging sein Blick wieder rund, und er fragte etwas zurückhaltend:


    Möchte dazu sonst jemand etwas sagen?


    Abromeit überlegte, daß wenn alles dumm lief, würde er vielleicht seine letzten Tage wegen Beihilfe im Zuchthaus verbringen. Denn daß man dazu auch den Weg zu einem Todesurteil freiräumte, wofür er sich eventuell vor einem nordhanarischen Gericht wiederfinden könnte, das war ihm bewußt.

  • Balzers Worte werden von der Mehrheit der Abgeordneten kräftig beklatscht.


    Ich danke Ihnen, Herr Präsident!


    In der Aufregung vergißt der Alte, daß Balzer noch gar nicht zum Präsidenten gewählt ist.


    Ich leite dann die Abstimung ein!


    Ja-Stimmen:


    Etwa 170 Angeordnete heben die Hand, was aber nicht gezählt wird.


    Ich stelle fest, daß das die ganz überwiegende Merheit ist, Gegenprobe!


    Enthaltungen:


    5 Abgeordnete melden sich.


    Enthaltungen:


    Nur noch 10 Abgeordnete melden sich, der Rest der wollte, traut sich nicht mehr.


    Ich stelle Fest, Annahme bei 10 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen.


    Eigentlich wäre eine Zweidrittelmehrheit erforderlich gewesen, die angesichts der vielen Ausgeschlossenen nicht der Fall ist, aber das wurde vom alten Adomeit nicht wahrgenommen, daß über 30 Abgeordnete gar nicht abgestimmt haben, auch nicht für Enthaltung.


    Ich stelle fest, der Antrag ist mit mehr als 2/3 der Stimmen angenommen.


    Jetzt setzt stürmischer Beifall ein, vor allem aus den Reihen derjenigen, die man dem rechten und völkischen Flügel zurechnet, die Liberalen und Klerikalen sind deutlich weniger begeistert. Einige merken, daß hier gerade der neue Präsident überstimmt wurde, vermutlich würde die Landkammer bald mehr zu sagen haben als früher.


    Als nächstes schreiten wir zur Änderung der Verfassung, wie zunächst vorgeschlagen.


    Die gerinfügige Änderung der Verfassung wird mit 205 Ja-Stimmen, 6 Enthaltungen und 7 Neinstimmen angenommen und damit sogar mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit im Hinblick auf die 300 eigentlichen Abgeordneten.


    Ich erkläre, daß die Änderung der Verfassung angenommen ist.


    Es ertönt anhaltender Beifall.


    Jetzt schreiten wir zur Wahl des neuen Präsidenten. Herr Generalfeldmarschall Balzer, möchten Sie vor dieser Wahl noch einige Worte an die Kammer richten, oder eine Rede halten?

  • [think]

    Ob Balzer nochmal sprechen wollte und was er dann sagen mochte? Im Grunde war es ja egal, aber der Form halber würde man vielleicht schon erwarten, daß er die Kammer um ihre Stimmen bittet und sagt, warum man ihn wählen sollte, allerdings hat er es ja mit der kurzen ersten Rede schon so halb getan und daß er sich als straffe Führung präsentieren wollte. Nur halt nicht, welchem der Referate er zuneigte, allerdings schhien er wohl auch die Liberalen und die Berufschristen auf seien Seite ziehen zu wollen. Er schien bis jetzt eher nicht der Mann der Nationalpolitischen, da erwartete er bei Schündler mehr, denn schon dessen Vater sprach gerne vom germanischen Erbe, wenn auch nur neben das Christliche tretend, anders als etwa der Pfaffe Gogarten. Wo war der eigentlich überhaupt.


    Er will sich gerade eine Zigarre anmachen, als ihm wieder Schündlers Tobsuchtsanfälle wegen Gelbschleier und Korverbröberung auf dem Filmmaterial in Erinnerung kommen, woraufhin er es bleiben läßt, und verqualmte Bilder taugten gewiß wirklich nicht für die Wochsenschau. Wenigstens wird diese Sitzung nicht dirket im Fernsehen übertragen, aber als Referatsleiter war er sowieso viel zu exponiert, um gegen Balzer zu stimmen. Allerdings hatte er bemerkt, daß bei ihm das Gefasel vom Christentum und "Gott danken" fehlte, vielleicht war der Mann doch ein Lichtblick.[/think]

  • Abromeit leitete nun die Wahl ein


    Ich danke Ihnen für die Erklärung, Herr Generalfeldmarschall.


    Ich möchte vorausschicken, daß in Ermangelung eines amtierenden Kanzlers oder Präsidenten ich als einziger verbliebener verfassungsmäßig legitimierter Repräsentant des Staates den Amtseid abnehmen werde . Da es dazu keine Alternative gibt, weil sie einen Staatsnotstand hervorrufen würde, und ich noch von Heinrich Degenberg ernannt wurde, womit auch alles seine Richtigkeit hat, kann ich eine Abstimmung darüber nicht zulassen.


    Es wird abgestimmt, die fehlende Rede war wohl ein Fehler gewesen, denn es ergab sich - die Ausgeschlossenen eingerechnet - keine Zweidrittelmehrheit, die war zwar nicht vorgesehen für die Wahl des Präsidenten, aber es waren eben weniger Stimmen als vorhin.


    Ja: 189 (200) Stimmen


    Nein: 13 Stimmen


    Enthaltungen: 16 (5)


    Allerdings machte Abromeit es wieder wie vorhin, da mit Handzeichen abgestimmt wurde, zählte er nur die Nein-Stimmen und die Enthaltungen und errechnete daraus die JA-Stimmen. Da sich 11 Enthalter nicht getraut hatten, die Hand zu heben, zählte er somit 200 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen, womit die Zwei Drittel auch hier erreicht waren.


    Nun ertönt starker und langanhaltender Beifall.


    Ich gratuliere Ihnen, Herr Präsident und Landmeister!


    Treten Sie bitte nach vorn und sprechen Sie mir den Amtseid nach. Zuvor muß ich Sie natürlich fragen, ob Sie die Wahl annehmen.


    Nehmen Sie die Wahl an, Herr Generalfeldmarschall?

  • So bitte Ich Sie nach vorne zu treten und mir den Amtseid nachzusprechen.


    [brief]

    Ich schwöre vor Gott dem Allmächtigen, daß ich meine ganze Kraft dem Wohle des korischen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm abwenden, die Verfassung und die Gesetze des Freistaates wahren, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.[/brief]

  • Tritt nach vorne.


    Ich schwöre vor Gott dem Allmächtigen, daß ich meine ganze Kraft dem Wohle des korischen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm abwenden, die Verfassung und die Gesetze des Freistaates wahren, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.

  • Klatsch noch einmal zum Abbschluß kräftig mit. In der nächsten Sitzung wird man wohl eine Laudatio auf den alten Abromeit halten müssen... Saß der doch wirklich seit 1983 ununterbrochen auf diesem Posten... Da hatte ja der alte Degenberg 35 Jahre über seinen Tod hinaus regiert...

  • Auch Schündler tat es gleich, dachte aber in Gedanken schon daran, daß man die Gegenstimmen und Enthaltungen und Nichtstimmen auf den Photos und Wochenschaubildern identifizieren muß, um zu wissen, wo die Widerstandsnester sitzen.

  • [think]

    Im übrigen fragte er sich, wie diese Frau Baranowski nach 5 Jahren Hunger in denen die Bauern eigentlich verpflichtet waren, alle Überschüsse abzuliefern noch so oder schon wieder so korpulent sein konnte. Er versuchte sie zu taxiern und fragte sich ob 3 Zentner wohl reichten. Er war freilich kein Kommunist, aber hier redeten wir von Nahreungsmitteln, die jedem zur Verfügung stehen sollten, das war doch den Normalkoren nicht mehr zu erklären. Daß sie Katholikin war, paßte da nur zu gut ins Bild. Wenigstens war es zum es diesmal nicht wieder eine alte Jungfer mit feministischen Anflügen wie die alte Bärenstein. Und Boller, auch wenn er selbst ein wenig völkisch dachte und nicht besonders skrupelvoll war, dem Mann traute er alles zu, bis hin zum Massenmord, allerdings würde er ihn vielleicht mal brauchen können...[/think]

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