Ein Telephongespräch nach "Chinopien"

  • Aus den Geschäftsräumen eines Unternehmens, das regelmäßig Exportaufträge bearbeitet, geht im Kaisersburger Fernamt folgende Anfrage an:


    Guten Tag Fräulein, hier ist Richter von der Metallwarenfabrik Kuhn KG, können Sie micht bitte mit Reichschinopien verbinden, Ruf Gangyuan 25 77 45 855, das ist eine Hafenstadt im südlichen Chinopien über die wir unsere Exporte abwickeln.

  • [think]

    Kaschinski wollte natürlich nicht wirklich mit Chinopien sprechen, vielmehr hatte er für den Tag X vorgesorgt, an dem die Reaktion putschen und man eventuell nicht mehr raustelephonieren können würde, jemand in der Hinterhand zu haben, der ihn aus einem "unbeteiligten und unverdächtigen" Land zu den Genosen nach Syffia weiterverbinden könne. Diese Person hatte man nun durch Zufall über internationale Beziehungen in Chinopien gefunden.[/think]

  • Atmet durch, das korische Fernamt war überwunden, er hätte fast damit gerechnet, daß die Verbindung nicht zustandekommen würde.


    Ni Hao Li Tongtschi! (Guten Tag, Genosin Li!)


    spricht deutsch weiter


    Hier ist Kaschinski! Genossin Li, bitte verbinde mich sofort zu den Genossen nach Syffia weiter, das Gespräch kann jeden Moment unterbrochen werden. Wenn man uns auf den Trichter kommt, die Faschisten haben geputscht!

  • Nach einem längeren Knacksen in der Leitung (offenbar hat man in Chinopien etwas länger gebraucht um die Leitung zu schalten), ist schließlich die Stimme des Parteivorsitzenden zu vernehmen..


    [tel]

    Hammersbreuchner?[/tel]

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.

    Vorsitzender des ZK des Politbüros der Kommunistischen Partei

    Präsident der sozialistischen Internationalen

  • [think]

    Hat bei dem Knacken ein ungutes Gefühl, allerdings bei den langen Leitungswegen und das Knacken kann auch einfach ein Übersprechen der Leitungen sein... Zusätzlich zum Knacken rauscht die Leitung aber auch noch.[/think]


    Hier Kaschinski, SPK Korland!


    Wundere Dich nicht, falls Du eine chinopische Nummer aus Gangyuan auf dem Display hast, ich habe mich über Fernamt nach Chinopien verbinden lassen und von dort von einer Genossin zu Euch durchstellen lassen. Wir müssen aber schnell machen, die Leitung kann jederzeit gekappt werden.


    Du weißt ja sicher, was passiert ist, die Faschisten und das Militär haben die Macht an sich gerissen! Wir Sozialdemokraten werden wieder ein den Untergrund gehen und uns wehren, Details unserr Pläne kann ich hier nicht nennen, gut möglich, daß Tonbandgeräte mitlaufen. Könnt ihr Euch bitte dafür einsetzen, daß Eure Armee nicht alsbald gewaltsam bis nach Kaisersburg vorkämpft und ein Blutbad anrichtet? Wir Koren müssen uns erstmal selbst zu befreien versuchen, ggf mit Freiwilligen und durch internationale Unterstützung, aber nicht militärisch durch reguläre Streitkräfte, das würde die VF stärken und den Putsch der reaktionären Kräfte zu einem nationalen Befreiungskampf hochstilisieren. Das ist uns nicht nur ein großes Anliegen, sondern würde der Sozialdemokratie auch sicher Auftrieb geben.


    Oder wie denkt ihr?

  • Ich habe mich in der Hinsicht bereits dafür verwendet, und konnte seine Majestät davon abhalten einen Angriff zu autorisieren, wir haben Verteidigungsstellungen bezogen. Allerdings hoffe ich dass die Faschisten und das korische Militär nicht mit irgendwelchen anderen Waffen angreifen - in dem Falle könnte ich seine Majestät wohl nicht mehr davon abhalten einen Angriffsbefehl zu erteilen.


    Wir unterstützen euch natürlich wo es nur geht.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.

    Vorsitzender des ZK des Politbüros der Kommunistischen Partei

    Präsident der sozialistischen Internationalen

  • Vielen Dank Genosse Hammersbreuchner, für Deine Bemühungen, ein Blutbad zu verhindern un die in Aussicht gestellte Unterstützung, diese Solidarität wissen wir wirklich sehr zu schätzen. Ich hoffe auch inständig, daß diese Putschisten und Militärs nicht durchdrehen und versuchen, sich irgenwie militärisch zu wehren. Sollte es denen aber nicht gelingen, den Außenahndel irgendwie über Masowien oder Alsztyna abzuwickeln, fürchte ich, daß die Gefahr bei Andauern der Seeblockade real ist.


    Wir werden versuchen, einen Kurier zu Euch zu schicken, aber auch da kann ich nichts Genaueres sagen, er muß halt irgendwie über die grenze kommen.


    Hast Du noch irgendwelche Fragen an uns?

  • Nein, aber ich habe gerade eine Nachricht bekommen. Offenbar wurde ein Befehl zur Bombardierung von Flugabwehrstellungen in Kaisersburg erteilt um die Leute aus der Gesandtschaft zu evakuieren...

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.

    Vorsitzender des ZK des Politbüros der Kommunistischen Partei

    Präsident der sozialistischen Internationalen

  • Um Gottes Willen, das wird den Putschisten weiteren Zuspruch bringen... Und... Ich hoffe, das hat jetzt keiner mitgehört, sonst könnten Du und ich oder auch wir beide in ernsthafte Schwierigkeiten kommen. Du, weil Du ein Geheimnis verraten hast und ich, weil ich das eigentlich melden müßte. Ich muß jetzt untertauchen, wenn das mitgehört wurde, stellen die mich nämlich an die Wand...

  • Entschuldige, aber wie soll ich das verstehen? Ich kann doch nichts tun, selbst wenn ich wollte. Außer ich telephoniere nach der Landwehr und dann empfangen die Eure Piloten mit einer Hundertschaft Soldaten oder dergleichen, die aus einem Hinterhalt stürmen mit MGs, Eure gelandeten Fluggeräte werden beschlagnahmt.... Du kannst doch nicht wollen, daß ich die Landesverteidigung informiere.


    Wenn ich das tue, wird man bei Euch den Informanten suchen und dann wird man auf Dich kommen und das ist gewiß auch bei Euch Hoch- oder Landesverrat. Man wird alle überprüfen und bei Dir werden sie ein Telephongespräch mit Chinopien fesstellen. Wir werden leider die Besatzungen der Flakstellungen, opfern müssen, um zu verhindern, daß die Landwehr womöglich mit Querschlägern unfreiwillig ein "Massaker" an den Zivilisten in der Botschaft anrichtet. Das sind eh alles 100Prozentige, die da sitzen. Naja, vielleicht schaffen sie es ja, sich zu retten...


    Notier Dir die Nummer auf dem Display und sage der Genossin Li, daß sie aufpassen soll, wenn sie jemand anderes als ich oder der kleine ihr benannte Kreis anruft und nach Dir fragt.

  • Will gerade "Danke und auf Wiederhören" sagen, als sich die korische Telephphonistin mit den Worten "Ihre Sprechzeit ist vorüber, kommen Sie bitte zum Ende" in das Gespräch einschaltet.


    Für einem Moment gerinnt ihm das Blut in den Adern, aber er wußte, daß das regulär so gehandhabt wurde und die Telephonistinnen im Normalfall nicht mithören durften bzw. sollten, was gesagt wurde. Allerdings war das Mithören rein technisch doch möglich, wenn sie auch den Hörer anschloß. Nur Hammersbreuchner, der würde vielleicht dem Herzinfarkt nahe sein.


    Ja, wir kommen zum Ende.


    再见 (Auf Wiederhören), ehrenwerter Herr Importeur Huang, wir müssen Schluß machen! Ein Glück, daß Sie fast akzentfrei Deutsch sprechen. Auf weitere gute Geschäfte und vielen Dank.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!