Der Kaisersburger Hauptbahnhof

  • Marjällke, nu reje se sich doch ab. Sie dürfe joa mit dene Waggonke foahre, aber dann misse se ook extra bezoahle. Dat issen annern Tarip! Da hoabe se eene Stackdose und Waltnetz in de Waggongke un stille Oertke mit Wasserspielung, die se ook im Boahnhof benutze kenne, wänn se moal oustrete müsse. Un Luftkihlung! Aber treesten se sich, se kenne joa dat Fenster uffmoake, Stackdose brouchen und Waltnetz bouken se nich und unsere Sitten sie beter.

  • Auf dem Bahnsteig angekommen, muß sie aber doch feststellen, daß der Zug auf der Ankündigungstafel mit Verspätung ausgewiesen ist, dort erspäht sie einen Zugführer jüngeren Alters..


    „Was ist denn mit dem Zug, Herr Zugführer (der Seyffensteiner sagt ZugSführer)?“, fragt Anneliese den Beamten auf dem Bahnsteig, der mit der Trillerpfeife den Lokomotivführen die Abfahrt gebietet.


    Beamter: Wissen Sie, Kallenburg hat Probleme mit dem Niedrigwasser durch die Hitze.


    Anneliese: Wie bitte? Das ist doch hier keine Schiffslinie?


    Beamter: Nun, das Bahnkraftwerk Kallenburg bringt nicht die volle Leistung und es muß auch einen Teil Kallenburgs mitversorgen. Das Überlandnetz kann das im Moment auch nicht ausgleichen, überall sind die Flüsse ziemlich trocken. Wir warten jetzt auf Raucherlaubnis! (schmunzelt)


    Anneliese: Raucherlaubnis?


    Beamter: Na, ja wir wollen eine Dampflokomotive einsetzen. Das tun wir auch schon, aber nur die modernen mit dem geschlossenen Dampfmotor, jetzt muß noch eine alte Dame an den Start.


    Anneliese: Warum, es fahren doch ständig und überall Dampflokomotiven.


    Beamter: Ja, in Korland, aber nicht in Nord-Ostantika. Und dort haben sie kaum noch Wasserkräne, von Drehscheiben und Bekohlungsanlagen ganz zu schweigen. Da muß dann improvisiert werden.


    Anneliese: Aber das dauert doch ewig! Da kann ich ja gleich wieder nachhause gehen.


    Beamter. Nein, nein, heute nicht. Es soll bald eine Diesellokomotive kommen, entweder eine von unseren wenigen oder eine aus Nord-Ostantika mit einem dortigen Lokomotivführer. Unsere sind aber wohl nicht schnell genug, um den Fahrplan einzuhalten, abgesehen von den Dieselmodellen des Fliegenden Kaisersburgers (entspricht dem Fliegenden Hamburger und wurde im alten Korland entwickelt, allerdings sowohl mit Elektroantrieb und Dieselantrieb), aber das ist ja ein Triebwagen und bis auf einen sind alle auf Elektrisch umgebaut.


    Anneliese: Es wird Zeit, daß Nordhanar hier das Sagen kriegt!


    Beamter: Haben sie ja, so gut wie, tun aber nuscht, außer uns Touristen zu schicken, die uns alles wegkaufen...


    Anneliese: Na ja, Sie als Beamter haben ja auch keine Sorgen, ich bin froh, wenn sie sich bei uns im Geschäft photographieren lassen und Abzüge bestellen.


    Beamter: Ja, nun sagen Sie aber Marjällche, was machen Sie denn von Beruf? Oder ist das das Geschäft ihres Gatten?


    Anneliese: Nein, ich bin noch nicht verheiratet. Ich bin Photolaborantin, helfe aber auch im Verkauf oder beim Photographieren, vielleicht lerne ich noch Photographin oder gehe wieder zur Schule, vielleicht zu einer Schule für Gestaltung, oder ich hole das Abitur (die Matura) nach, wenn es wieder besser wird.


    Beamter: Ich glaube, das kann dauern. Vielleicht sollten Sie sich lieber einen Mann mit sicherer Stellung suchen, so wie ich zum Beispiel. Zum Beispiel natürlich. (lächelt verschmitzt)


    Anneliese: Was, in diesen Zeiten sind Sie noch Jungeselle?


    Beamter: Ich bin ja noch nicht so lange, bei der Bahn, ich hatte Glück, nächste Woche werde ich 27 und dann werde ich vielleicht auch bald auf Lebenszeit verbeamtet. Und aufsteigen will ich natürlich auch!


    Anneliese, mit einem Schmunzeln: Vielleicht sollten sie etwas weniger redselig sein, bis dahin, mein Herr!?


    Beamter: Aber es plaudert sich doch so nett und gerade ist weit und breit kein Zug zu sehen. Eigentlich war das ja ein Glücksfall für mich, daß der Zug Verspätung hat, sonst hätte ich Sie ja nie kennengelernt.


    Da wird der Beamte auch schon von einem älteren Kollegen zu einer Besprechung gerufen und Anneliese ist wieder allein.


    *so*Hier kann wieder jemand einsteigen, die Landschaftsschilderungen und die Beschreibung der Reise bis ein Stück hinter der Grenze ist quasi fertigeschrieben, ich betrachte die Pausen lediglich als Angebot bzw. damit nicht so viel Text auf einen Schlag ins Forum geknallt wird. Frür Bronn gibt es noch keine "Story".*so*

  • Der ehemalige Nordhanarische Reichserzkanzler, welcher nach seiner Entlassung beschlossen hat das Kaiserthum zu bereisen, kommt schließlich auch am Bahnsteig an.

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Erblickt den Mann in seinen besten Jahren, wie man so sagt, der sieht schwer nach Geld aus und fährt bestimmt klimatisiert erster Klasse, wenn denn überhaupt etwas fährt, heute.


    Guten Tag mein Herr, haben Sie es auch schon gehört? Der Betrieb nach Nordhanar ruht wegen Unterspannung, das Kraftwerk in Kallenburg ist überlastet, aber es soll eine Dampf- oder Diesellokomotive oder so ähnlich kommen. Irgendwann vielleicht, naja, der Zugführer meinte eben, daß sie schon bestellt sei. Das ist doch alles nicht zu glauben, in Nordhanar wäre das bestimmt nicht mal denkbar und dabei habe ich schon bezahlt! Ob ich heute Abend dann von Bronn wieder nachhause komme, daran will ich gar nicht denken.

  • Wenn das Fräulein nur wüsste dass er zwar Geld hat, es aber vorzieht in der zweiten Klasse zu reisen, und seinen Titel auch nur trägt weil es keine Option gibt auf den Titel zu verzichten..


    Guten Tag, Fräulein. Tatsächlich habe ich bereits davon gehört. Im Kernreich würde man in solchen Fällen wohl versuchen entweder so schnell als möglich eine Diesellokomotive zu erhalten, alternativ einen Ersatzverkehr mit Kraftbussen zu schaffen. Ich denke aber dass es nicht mehr all zu lange dauern wird.


    Was ihre Rückreise von Bronn betrifft: Da würde ich mir keine Sorgen machen. Meines Wissens nach hat die Nordhanarische Bahnbetriebsorganisation mit ihrem Kraftbusverkehr eine Linie nach Kaisersburg eingerichtet. Diese verkehrt allerdings nur in den Nachstunden, wenn ich mich gerade recht entsinne.

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Ob der Herr das nun aus reiner Höflichkeit sagte oder sollte man tatsächlich auch im Reich Probleme mit Unterspannung haben, dachte Anneliese?


    Etwas ungläubig: Sie haben auch Unterspannung im Reich, nur weil es nicht regnet? Nun ja, eine Lokomotive soll ja auch kommen, aber wie lange das dauert, das steht wohl in den Sternen...


    Wenn das mit den Kraftomnibussen wahr wäre, dann wäre das ja wundervoll, zumindest, wenn ich dafür nicht wieder extra bezahlen müßte...


    Ihnen geht es dann ja wahrscheinlich noch schlechter als mir, Sie haben erster Klasse bezahlt und Luftkühlung und das funktionert ohne Strom dann alles nicht.

  • Im Reich kommt es gelegentlich auch zu Unterspannung, dies passiert aber viel mehr nach schweren Unwettern wenn wo Leitungen durch Teile von Bäumen und der gleichen durchtrennt werden.


    Tatsächlich bietet die NBO diese Leistung bis auf weiteres kostenlos an.


    Nun, ob nun eine funktionierende Anlage zur entsprechenden Klimatisierung des Wagens vorhanden ist, ist mir relativ gleich. Hauptsache ich komme an meinem Ziel an. ;)

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Dann bricht bei uns wahrscheinlich die halbe Netz zusammen, aber ich sollte nicht von Dingen reden, von denen ich keien Ahnung habe.


    Das ist ja herrlich. (lächelt)


    Verzeihen Sie mein Herr, aber sind Sie vielleicht Professor (in Korland nicht Gymnasiallehrer, die heißen Oberlehrer oder vielleicht auch Studienrat) der Philosophie, sie sind so bescheiden, obwohl Sie den Eindruck machen, ein Mann von Welt zu sein? Ich kann gar nicht sagen, warum, aber sie wirken so als hätten Sie mit den hohen Herren verkehrt.

  • Nun ja, Professor bin ich nicht, auch wenn ich in jungen Tagen die Philosophie studiert habe. Ich bin der ehemalige Nordhanarische Reichserzkanzler, habe aber um Entlassung aus diesem Amte gebeten. Seit dem bin ich wieder Privatmann, oder so viel Privatmann wie man als Herzog sein kann.

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Erstaunt


    Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, mir laufen heute lauter hohe Herren über den Weg, zuerst der Marschalll der barjarischen Reichsdiät, ein Herr Markus oder Matthias Krohn, über die Aufregung am Schalter und die Verspätung kann ich mich gar nicht mehr ganz entsinnen, ob es nun Markus oder doch Mathias war. Und nun Sie ein ehemaliger Reichserzkanzler und Herzog.


    Verzeihen Sie, ich weiß gar nicht ob ich das glauben kann, so direkt hintereinander... Aber das mit der Philosophie stimmt also doch, auch wenn Sie nicht Professor geworden sind, aber sie waren ja noch etwas viel Höheres. Wissen Sie, sie dürfen es mir nicht verübeln, wenn ich Sie nicht gleich erkannte. Es ist nämlich so, daß wir keinen Fernseher haben, die sind hier sehr teuer und eigentlich sollte ich ja das Gymnasium bis zum Abitur besuchen und das kostet Schulgeld, aber dann wurde mein Vater arbeitslos..


    Und im Kino und in den Zeitungen wurde bisher auch nur sehr selektiv berichtet und unsere Zeitungen sind auch nicht so gut, wie bei Ihnen. Ich verstehe ja nicht so viel davon, aber ich bin Photolaborantin und das habe ich gleich gesehen, daß die Zeitungen bei Ihnen feiner gerastert sind und eine bessere Kontrastreproduktion haben, als die ersten nordhanarischen Blätter in Kaisersburg zu kaufen waren. Von der Farbe nicht zu reden, bei uns ist ja alles noch schwarzweiß und was heißt schwarzweiß bei uns ist das manchmal hart wie Strichfilm (ein technisches Filmmaterial das so hart arbeitet, daß es quasi nur Schwarz und Weiß enthält).


    Aber Sie sagen "entlassen" lassen. Verstanden Sie sich denn mit dem Kaiser nicht?

  • Ich wurde auf meinen eigenen Wunsch entlassen, da mir meine Ärzte geraten haben aus Rücksicht auf meine Gesundheit zu demissionieren. Seit dem nutze ich meine freie Zeit um das Kaiserthum zu bereisen.

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    Herzog von Frankenthal

    Bürgermeister der Stadt Frankenthal

  • Das muß schön sein wenn man dafür Zeit und auch das nötige Geld hat. Ich habe meine Ersparnisse für eine Fahrkarte nach Bronn zusammengekratzt und weiß noch nicht mal, ob man mich da verstehen wird. Man spricht da ja wohl kein Deutsch.


    Aber wenn Sie krank sind, dann ist es natürlich auch wieder nicht so schön. Ist es vielleicht das Herz, es ist ja so oft das Herz bei überarbeiteten großen Männern!?

  • Normalerweise sollten sie in Bronn mit Deutsch relativ gut auskommen. Wie es der Zufall so will bin ich aber auch auf dem Weg nach Bronn. Notfalls kann ich also übersetzen. ;)


    Es ist in der Tat eine Erkrankung am Herzen.

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    Herzog von Frankenthal

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