Presseraum des Volkskomitees

  • Nun, eine Befreiung der Werktätigen im korischen und im altstädter Sektor wäre nur mit erheblichem Blutzoll der Wiedemünder Kampfgruppen zu ermöglichen. Zur Zeit sind ja die Übergänge alle gesperrt. Wir streben hier an, den Arbeitern, Bauern und Soldaten eine Möglichkeit zu eröffnen, sich in den Schutz des demokratischen Sektors zu begeben. Das friedliebende Volk der Demokratischen Räterepublik fokussiert sich zunächst einmal darauf, hier im demokratischen Sektor die Versorgung sicher zu stellen.

  • Genossin Wilke, komm ruhig hier dazu.

    Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Genossen, ich übergebe mal das Rednerpult an die Vorsitzende des Volkskummitees der Stadt.

    Valentin trat einen kurzen Schritt zurück und bedeutete Wilke an das Rednerpult zu treten.

    Wußte nicht so recht, wie ihr geschah, denn bis eben wußte sie ja noch gar nichts von der Pressekonferenz und fragte sich, warum der Genosse sie jetzt einer Horde Journalisten und Bürger auslieferte, so etwas gab es doch "drüben" auch nicht.


    Ähm ja... Nun, denn...


    Betrat das Rednerpult


    Also hier, das ist ja ganz klar, wird jetzt mit ideologischer wie ökonomischer Hilfe unserer Freunde und Genossen planmäßig der Sozialismus aufgebaut, das heißt zunächst Enteignung der Großkapitalisten und Vergesellschaftung der Produktionsmittel, dann erfassen wir nach und nach alle Lebensbereiche. Wir werden natürlich Arbeitsleben, Schule, Verwaltung usw. nach sozialistisch-kommunistischen Idealen umgestalten. Dabei wird sicher die hohe Zustimmung helfen, die uns die Bevölkerung der Stadt bereits jetzt signalisiert hat. Natürlich werden wir jetzt alle Kräfte bündeln, um einen schnellen Wiederaufbau der durch die korischen Faschisten zerschossenen Teile unserer Stadt vorzunehmen, auch hier möchte ich ausdrücklich unseren Freunden und Genossen für die schon geleistete und sicher noch folgende brüderliche und selbstlose Hilfe danken.


    Gleichzeitig werden wir aber alles dafür tun, daß die Stadt wiedervereinigt wird, ich bin mir sicher, daß es auch im Rest der Stadt hohe Zustimmung zu unserer Sache gibt. Leider werden natürlich die korischen Faschisten und ihre Freunde in der Stadt das zu verhindern versuchen. Aber ich bin mir sicher in einigen Jahren oder Jahrzehnten wird die ganze Stadt sozialistisch sein. Daß unsere Stadt jetzt geteilt ist, ist allein Konsequenz des humanitären Bewußtseins. So erfolgte bekanntlich der Einmarsch der korischen Faschisten ohne Evakuierung. Die Faschisten und ihre bürgerlichen Freunde haben damit klar unter Beweis gestellt, wessen Geistes Kind sie sind.


    Schon der brutale und wahllose Angriff mit Maschinengewehren und Brandsätzen gegen Wohnungen zeigte, was der bürgerlich-faschistischen Allianz Menschenleben wert sind! Ich möchte sogar fast sagen, daß die selbsternannten selbsterklärten bürgerlicehn Demokraten fast noch brutaler vorgingen als die eigentlichen Faschisten, was mal wieder zeigt, wie wesensverwandt die beiden Weltanschauungen sind.

    Wilke Störtebecker, die Chefin der Kommunisten, genannt die "Rote Wilke" und bei Leibe nicht nur wegen ihrer Haarfarbe!

  • Nun, das müßten Sie vielleicht fast mehr den Genossen Bergowski fragen, aber ich will mal so sagen: Das hätte ja ein einziges Blutbad gegeben, wenn unsere Genossen versucht hätten, die bewohnte Stadt militärisch zu erobern, nachdem die Faschisten sich militärisch da breitgemacht hatten. Die haben ja die Bevölkerung quasi als Geiseln genommen. Zu was die fähig sind sieht man ja im Hafen und in den Industriegebeiten und an den Kraftwerken, wie die da wie die Irren mit Artillerie reingeschossen haben. Und die Altstadt ist ja auch wertvolles Kulturerbe. Darin manifestieren sich doch die humanistischen Grundüberzeugungen von uns Kommunisten.

    Wilke Störtebecker, die Chefin der Kommunisten, genannt die "Rote Wilke" und bei Leibe nicht nur wegen ihrer Haarfarbe!

  • Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Genossen, vielen Dank für ihre sehr interessanten Fragen. Die Zeit ist fortgeschritten und leider warten auf uns noch viele Termine. Seien sie versichert, die Sicherung des Weltfriedens ist unser erstes humanitäres Ziel.

    Valentin sprang der Genossin kurz bei.

  • tut das nicht,da er wenigstens einen Rest des Anscheins der Neutralität wahren will

    Sondergesandter der severanischen Regierung in Wiedemünde,der mit allen Seiten sprechen will,um sich ein Bild zu machen.

    Kann androsisch, deutsch und - wer hätte es gedacht - severanostaranisch.

  • Sind für Sie humanitär und humanistisch bedeutungsgleich? Ist Humanistik als Studium bisher immer falsch verstanden worden?

    Seien Sie nicht so korinthenkackerisch. wir alle machen Fehler !

    Sondergesandter der severanischen Regierung in Wiedemünde,der mit allen Seiten sprechen will,um sich ein Bild zu machen.

    Kann androsisch, deutsch und - wer hätte es gedacht - severanostaranisch.

  • Ich glaube nicht mal, daß ich hier unbedingt einen gemacht habe:


    Es geht natürlich um Prinzipien des sozialistischen Humanismus zu dem Friedenssicherung und Humanität sowie humanitäre Ziele genauso gehören wie das Voranbringen der Weltrevolution und die Befreiung der Menschheit. Der Genosse Bergowski hat das schon richtig ausgeführt. Von Humanistologie oder den frühneuzeitlichen Humanisten oder worauf Sie das beziehen war ja eigentlich überhaupt nie die Rede. Aber natürlich gibt es auch da im grundlegenden Ansatz Übereinstimmungen aber auch Unterschiede.


    Aber ob solche akademischen Finessen in der gegenwärtigen Situation von Bedeutung sind?

    Wilke Störtebecker, die Chefin der Kommunisten, genannt die "Rote Wilke" und bei Leibe nicht nur wegen ihrer Haarfarbe!

  • Nur ob ein Zwang und eine Verordnung überhaupt befreien können? Anscheinend haben Sie ja doch keine wichtigen Termine, wenn Sie das noch sagen können.


    Er setzt sich wieder hin, andere mögen es ihm gleich tun.

    Vielleicht möchten Sie uns ja von den wichtigen Terminen erzählen, bevor Sie diese irgendwann wahrnehmen.

  • Grübelte ein wenig


    Nun ja, das kann man so jetzt nicht sagen, mir schien das nur wichtig... Aber zu tun ist etwa mit den Leitern bzw. Werktätigen verschiedener Abteilungen und Betriebe zum Beispiel über gegenwärtige Fragen des Aufbaus und der Versorgung zu sprechen. Daß bei uns noch nicht alles so rund läuft wie bei den Genossen in der DRRMB, wo alles seit Jahrzehnten eingespielt und in funktionsfähigem Zustand ist, wird ja sicher niemanden verwundern. Nicht zuletzt bedarf natürlich die Erstellung von detaillierten Volkswirtschaftsplänen dauernder Besprechung und Koordinierung.


    Zwang und Verordnung? Na ja, was heißt denn Zwang und Verordnung? Ich meine, wenn Sie ein Haus bauen wollen, da kann ja auch nicht jeder einfach drauflosbauen so ganz ohne Plan und Regeln. So ist das bei uns eben auch, der Wille und die Initiative der Werktätigen Neues zu schaffen und Bestehendes zu verbessern ist da, aber die Partei bzw. Regierung muß das eben in die richtige Richtung lenken, damit nicht der eine den Balken für das gemeinsame Haus zersägt, den der andere noch in voller Läge benötigt.

    Wilke Störtebecker, die Chefin der Kommunisten, genannt die "Rote Wilke" und bei Leibe nicht nur wegen ihrer Haarfarbe!

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