Telephonanruf aus der nordhanarischen Gesandtschaft

  • Der Blahakova war die Untätigkeit der eigenen wie der korischen Regierung zu dumm geworden, also rief sei bei der korischen Regierung selbst an, immer noch befanden sich ein Großteil der Schutzsuchenden in der Botschaft und die Stimmung auf engstem Raum wurde immer gereizter, auch hatten einige entnervt die Botschaft wieder verlassen und hielten sich nun in Korland auf, was die korische Propaganda ausgeschlachtet haben dürfte.


    [tel]

    Hier spricht Blahakova, nordhanarische Gesandtschaft. Bitte geben Sie mir ein Mitglied der Regierung oder lassen Sie es zurückrufen. Es kann so nicht weitergehen.[/tel]

    Prof. DDr. Bohuslava Bláhákova

    Leiterin des Instituts für Nordhanarstudien

    Ministerin für besondere Aufgaben (Korland) a.D.

  • Wird von einem Mitarbeiter informiert, zu diesem


    Schündler: Haben Sie das auf Band, daß die Regierung gesagt hat?

    Mitarbeiter: Ich glaube schon!

    Schündler: Lassen Sie es nachprüfen und wenn ja, lassen Sie es im Kanzleramt archivieren.

    Mitarbeiter: Jawohl, Herr Kanzler!


    greift zum Hörer


    [tel]

    Schündler, ja bitte, Exzellenz oder soll ich sagen, Fräulein Minister!? Aber Exzellenz paßt sowohl auf eine Gesandte als auch eine a u s l ä n d i s ch e Ministerin, möchte ich meinen, wobei ihr Fachgebiet ja ein wenig abhandengekommen ist, wenn ich das mal so salopp sagen darf...


    Pardon, man sagte mir, Sie sagten, es könne nicht so weitergehen? Aber wie? Meinen sie die Zusammenpferchung der vielen Nordhanarer in der Botschaft unter erbärmlich hygienischen und sozialen Bedingungen, die so ein wenig an eine Legebatterie erinnern dürften. Da bin ich ganz Euer Exzellenz Meinung!


    Wäre Nordhanar schon früher so schlau gewesen, Kontakt zu suchen, einen Nichtangriffsvertrag zu offerieren, dann könnten Ihre Leute längst zuhause sein, Nordhanar hätte noch ein Flugzeug, dessen Cew sowie ein Fischerboot nebst Besatzung mehr und wir ein paar Flakstellungen Flugzeuge und Menschenleben. Aber all das hat ja Nordhanar nicht gewollt. Waren bestimmt mal wieder die Hitzköpfe aus Bajar zuständig!?[/tel]

  • Das ist mir egal und wenn Sie nur Frau Blahakova oder Bohuslave sagen, ist es mir auch wurst, ich bin übrigens mal verheiratet gewesen, wenn auch nur kurz...


    Ach ja, lassen Sie ihre dummen Witze! Ja genau die meine ich, es geht vielen der Leute in der Botschaft inzwischen ziemlich schlecht es sind auch ältere und kleine Kinder darunter und verdammt viel Leute, die Korland helfen wollten wieder auf die Beine zu kommen, Wissenschaftler, Experten usw.


    Zu inneren Zuständigkeiten kann, darf und werde ich nichts sagen.


    Unsere Leute müssen jedenfalls frei gelassen werden und ausreisen dürfen! Sie wissen genau, wenn wir alle Panzer und Flugzeuge schicken, dann können Sie praktisch die Hauptstadt mit Plattenbauten neu errichten und auf der Pragelinsel einen weitläufigen Park anlegen! Um mal Klartext zu reden – ich bin keine Diplomatin und das sage ich jetzt als meine gereizte Privatmeinung, die aber stimmt! Sie haben nämlich keine Chance gegen uns!

    Prof. DDr. Bohuslava Bláhákova

    Leiterin des Instituts für Nordhanarstudien

    Ministerin für besondere Aufgaben (Korland) a.D.

  • Dann eben Frau Blahakova, ich hätte auch Exzellenz gesagt, wenn gewünscht. Dann mögen Sie auch Herr Schündler sagen, ich weiß nicht ob Ihnen meine Ernennung bereits bekannt ist. Nicht, daß Sie noch Ärger bekommen, wenn Sie mich Exzellenz oder Herr Kanzler nennen oder dergleichen. Könnte ja sein, daß man Ihren Apparat auch von Ihnen aus abhört, das halte ich sogar für wahrscheinlich.


    Auf diesen kleinen Zynismus habe ich jetzt aber verdammt Lust, denn wissen Sie wer meinen Vater auf dem Gewissen hat? Ihre Baggage zusammen mit den Verrätern Scheuersmann und Quitzleben. Aber wir übernehmen natürlich alle Kranken sofort in unsere Krankenhäuser und bringen die Leute auch vernünftig unter, sie müssen nicht weiter unter unwürdigen Bedingungen kampieren, weil sich Nordhanar mehr um Propaganda als um seine Bürger kümmert. Alleine letztens, dieses Anfliegen von Gütern, das hätten wir mit ein paar Lastkraftwagen leicht besorgen können zuzüglich jeden Morgen frische Brötchen, Frischfleisch, Eiern, Obst und Gemüse und unseren guten Regatta-Zigaretten. Es findet sich da jedenfalls eine Notiz, daß Sie die lieben. Hat es nicht sogar Scheuersmann selbst notiert? Ich weiß es gerade nicht. Aber Sie bekommen ein Paket mit ein paar Großpackungen Regatta von der Post zugestellt, dafür werde ich persönlich sorgen. Notfalls fleigt es eben über den Zaun, aber ob es dann bei Ihnen ankommt, weiß ich nicht.


    Ach so, reden wir Klartext – daß wird as ganze hier auf Band haben, das wird ihnen klar sein!? Und wundern Sie sich nicht, wenn wir auch sonst noch einiges haben und wissen. Wie ist das eigentlich mit Henker und dem Kaiser? Oder mag es unter hochgestellten Persönlichkeiten Verräter, Pädophile und dergleichen geben? Daß Sie hier gerade mit Völkermord drohen als wäre es eine Petitesse, das ist Ihnen aber schon klar. Auch als Nichtdiplomatin wird das niemand als Ihre Privatmeinung ansehen. Oder ist Ihnen das egal, wollen Sie vielleicht eine eigene Partei aufmachen für radikale Chauvinisten? Aber ja, das ist uns bekannt, aber ebenso, ihnen hoffentlich der Beistandsvertrag mit Dreibürgen, den ich zitieren möchte:


    Zitat

    § 5 Frieden und Sicherheit

    (1) Die hohen vertragsschließenden Mächte vereinbaren, dass sie im Falle eines unprovozierten bewaffneten Angriffs einer dritten Macht auf das Staatsgebiet des anderen Vertragspartners, dem angegriffenen Vertragspartners, nach Ermächtigung, die nötige und angemessene Unterstützung leisten, um die Sicherheit des Staatsgebietes des Vertragspartners wiederherzustellen, insofern diese gefährdet sein sollte. Hierzu wird eine gemeinsame Koordinierung angestrebt


    Daß Sie daseröffente Szenario - sehen wir von daraus resultierenden Risiken ab - auch noch umsetzen können, wenn Ihre Zivilisten aus unserem Land verschwunden sind, wissen wir aber auch nur zu gut. Ohne Garantien kann da nichts laufen und wir hätten auch gerne unsere Bürger zurück, zumindest die, die zurückwollen, den Rest mögen Sie nach meinem Dafürhalten behalten, die sind eh gegen uns.

  • [tel]

    Die Ernennung ist mir bereits bekannt, Herr Schündler. Die Aufzeichnung von Telephongesprächen durch nordhanarische Sicherheitsdienste ist nicht Gegensteand dieses Gespräches, dafür gibt es Rechtsgrundlagen.[/tel]


    [think]

    Natürlich ahnte Sie das und zumindest eine Person aus Nordhanar schnitt das Gespräch mit, sie selbst, zwar mehr als Gedankenstütze, aber man wußte ja nie.[/think]


    [tel]

    Das Wort "Regierung" habe ich übrigens nicht gebracht, weil wir Sie diplomatisch anerkennen, sondern, weil es defakto den Tatsachen entspricht, daß Sie die Macht über Staatsgbiet, Staatsvolk und Staatsgewalt ausüben.


    Ich weiß, daß Sie das glauben, aber das ganze hat eine Vorgeschichte, die sie kennen, Ihr Vater war schon vorher ein kranker Mann und es bestand keine Absicht dazu. Wir wurden gebeten Ihnen zu helfen, schlugen den Beitritt vor und Ihre Seite akzeptierte das.


    Ja, es stimm, um ehrlich zu sein, ich mag die Regattas sehr gerne, es sind wohl meine Lieblingszigaretten, aber ich in nicht auf sie angewiesen, ich habe sie vor dem Beitritt nie geraucht und werde sie künftig eben auch nicht mehr rauchen. Wir haben auch in Nordhanar gute Zigaretten. Aber es gibt wie gesagt Menschen in der Botschaft, die sind auf medizinische Betreuung und Medikamente angewiesen und ich werde sie nicht dem Korischen Staat ausliefern nachdem sie bei uns Schutz gesucht haben. Sie müssen uns entgegenkommen und die betreffenden Menschen ausreisen lassen.


    Wir sind in so einer Art Kriegszustand und ich habe Klartext geredet, sie eben auch: Sie wollen uns mit den Geiseln erpressen. Daß sich das stolze Korland in solche Niederungen begibt, hätte ich auch nicht gedacht... Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß wir irgendjemanden gegen seinen Willen zurückschicken, "ihre" ehemaligen Bürger sind und bleiben Nordhanarer nach unseren Gesetzen. Aber welche Garantien wollen Sie, werden Sie bitte konkreter?


    Was Sie wissen könnten, habe ich keine Ahnung, wollen Sie vielleicht deutlicher werden? Das ist doch ein Bluff!?[/tel]

    Prof. DDr. Bohuslava Bláhákova

    Leiterin des Instituts für Nordhanarstudien

    Ministerin für besondere Aufgaben (Korland) a.D.

  • Nein, ich bluffe nicht! Aber warten Sie es ab, wenn es in der Zeitung steht, dann wissen Sie, was wir wußten! Und dann rollen Köpfe, bei Ihnen. Ich sage nur, Henker, Hammersbreuchner, Kaiser, König! So richtig mit einem altsyffischen Hackebeil wird das Haupt vom Rumpf getrennt und wenn der Scharfrichter zu viel Marillenschnaps... Dann wird es vielleicht etwas "unpräzis"!


    Ich stelle Ihnen mal für das erste in Aussicht, daß die Leute alsbald einen Passierschein erhalten, um bei uns sich behandeln lassen und wieder zurückgehen zu können und vielleicht auch mal einkaufen und gut essen. Und wie gesagt, wir stellen einfach einen Verkaufsstand vor den Eingang und wer mag, kann ja wieder die Bootschaft verlassen und wird untergebracht. Das alle freilich vorbehaltlich einer nötigen Unterredung mit dem Herrn Präsidenten.


    Aber zu den Garantien: Die Seeblockade wird aufgehoben und ein Nichtangriffsvertrag geschlossen, auf sagen wir mal 50 Jahre, oder 10, da lasse ich ja mit mir reden. Sie können den Kriegszustand beenden, das liegt in Ihrer Hand und ich sagte ja, daß wir die Leute nicht zurückwollen, die nicht von selbst zurück wollen.


    Ich will Ihnen mal was sagen, wie war es mit den Masowiern, mit den Magyaren, mit den Negern , mit der Romagna? Alles alles weg und unabhängig und so wird es auch mit Korland sein und wer weiß vielleicht ist Ihre Heimat Valbron bald auch unabhängig! Dann müssen sie nicht mehr ständig Deutsch sprechen!

  • [think]

    Würde diesem zu groß geratenen Kind mit seinr blühenden Phantasie am liebsten Mal die Meinung sagen, aber das ging ja auch nicht. Steckte sich anstattdessen lieber eine an, sie hatte ja schon das ganze Gespräch nicht geraucht. Aber das würde sie in jedem Fall mal nacholen, wenn die Leute zuhause waren - so ein Affe![/think]


    Danke, diese Passagierscheine wären ein Anfang. Ich werde es Syffia mitteilen, aber es muß jetzt was passieren! Uns allen reißt so langsam der Geduldsfaden.

    Prof. DDr. Bohuslava Bláhákova

    Leiterin des Instituts für Nordhanarstudien

    Ministerin für besondere Aufgaben (Korland) a.D.

  • Es hätte schon längst etwas passieren gekonnt, wie gesagt, würde man bei Ihnen einsehen, daß wir einfach nicht Ihrem Land beitreten wollen.


    Was wollen Sie überhaupt mit Korland, wir haben keine großen Mengen, Öl und Diamanten und ein Hochtechnologieland sind wir erst recht nicht, nur Kosten für Sie, oder wollen Sie lediglich einen billigen Fertigungsstandort für Textilien und solche Sachen und einen Abnehmer für nordhanarische Erzeugnisse? Über ein Handelsabkommen ließe sich reden, oder sagen wir hätte sich reden lassen ohne die Bomben. Jetzt sind nordhanarische Erzeugnisse beim besten Willen auf absehbare Zeit nicht mehr vermittelbar. Zumindest nicht mit der wirklichen Herkunftsbezeichnung.


    Ich muß allerdings auch warnen, wenn dieser Geduldsfaden in Form eines unangenkündigten Bombardements reißt, dann wird das Treckelhude und Valbronn nicht bekommen und den Nordhanarern in Korland und wir werden die Eindringlinge bis zur letzten Patrone bekämpfen. Sie haben gesehen, Ihren "Way of life" will bei uns keiner, nicht mal die Linken oder die Monarchisten. Und ich sage, dann wird nicht gewartet, bis Sie unsere Raketen zerstört haben, sobald das Radar die feindlichen Bomber zeigt, fliegen die Raketen. Unvorbereitet werden Sie uns nie wieder erwischen!


    Lassen Sie uns einfach zufrieden, wir werden niemals uns mit einer Nation, die junge Mädchen in den Krieg schickt gemein machen, obwohl mir die Briefe zu Maß auf dem Schreibtisch liegen, daß unsere Mädels sich an der Panzerfaust ausbilden lassen wollen, um im finalen Abwehrkampf mit dabei sein zu können. Wir werden auch nicht unsere Geburtenrate durch irgendwelchen feministischen und homosexualistischen Irrsinn unter die Reproduktionsrate drücken lassen und uns in die Reihen der sterbenden Völker einreihen. Ihre Nation hat sich dem Neomarxismus geöffnet. In Nordhanar mögen die Verfallserscheinungen noch nicht so fortgeschritten sein wie in manch anderen Ländern aber es kommt nicht darauf an, was ist, sondern in welche Richtung es geht!


    Aber man kann in Frieden leben, wenn man will, wie gesagt. Einen schönen Nichtangriffspakt und Ihre Leute sind bald wieder zuhause, wohlbehalten, mit gutem Reiseproviant frisch rasiert und neu eingekleidet.

  • entnervt; räuspert sich


    Ohne viel Blabla wollen Sie also einen Nichtangriffspakt, das Ende der Seeblockade, ihre rückreisewilligen Leute zurück und bieten dafür unsere in Geiselhaft genommenen Bürger und eventuell einen Handelsvertrag bei dem wir dann das Zeug mit falschen Herstellerangaben liefern?

    Prof. DDr. Bohuslava Bláhákova

    Leiterin des Instituts für Nordhanarstudien

    Ministerin für besondere Aufgaben (Korland) a.D.

  • Aber allemal, einen schönen Tag.


    Die Passierscheine für die Insassen nicht vergessen und daß wir eine Menge wissen über hochgestellte Persönlichkeiten.


    Außerdem werde ich mich jetzt persönlich um Ihre Nikotindosis kümmern, Sie sind ja das reinste Nervenbündel, wahrscheinlich schraf rationiert 100 Zigaretten am Tag, die sie ja "brauchen", um zu funktioníeren, sind da nicht drin, zumal sie sich ja an unsere guten Starken Zigaretten längst gewöhnt hatten!

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