Wohn-und Kaufhaus der Familie Eisenbieg

  • Bevor er in seine Wohnnung geht schlendert er durch das Kaufhaus. Nun seit er Minister hat er recht wenig Zeit sich um Belange des Kaufhauses zu kümmern, jedoch der Prokurist Herr Anton Peitsch, hat alles im griff und regiert hier mit harter Hand, sehr zur Zufriedenheit Eisenbiegs.

    Jeder angestellte weiß was ihm Blüht wenn der große Chef ihn beim Faulenzen erwischt. egal in welcher Position , man würde sofort gefeuert. Das war schon beim ersten Eisenbieg, dem Kaufhausgründer Usus. Daher fürchten die angestellten Herrn Theodor , noch mehr als den Prokuristen.

    Heute hatte er bei seinem Rundgang nichts auszusetzen.

    Zufrieden erreichte er die Wohnung , wo ihm der Butler öffnet, jener hatte bereits den Kaffeetisch vorbereitet.

  • Kauft eigentlich nicht gerne in Kaufhäusern ein, aber irgendwie brauchte er dringend Rasierklingen, Rasierseife und Schnürsenkel und beides zusammen war ja nur im Kaufhaus zu bekommen, da er schon die Schnürsenkel hat, begibt er sich nun zu den Rasiersachen.


    Mein Fräulein, bitte ein paar mittelpreisige Rasierklingen "Fredersen Blaubarth" oder von einer der kleineren Firmen - rostfrei muß nicht sein, die anderen sind ja doch schärfer - und ein Stück Rasierseife. Vielleicht Coria oder Luxor, also da schon etwas besseres, ich bin Photograph und muß gut riechen und eine Flasche Rasierwasser würde ich auch noch gleich mitnehmen. Ach ja und eine flasche Badeschaum, meine Frau wünscht den sich so sehr und wenn Sie schon dabei sind, eine neue Zahnbürste, aber nicht die, die man jetzt aus Nordostantika reinbekommt, diese komischen Dinger mit den kurzen Köpfen, sondern eine gute lange korische Zahnbürste und bitte Naturborsten, wenn ich deses harte Polyesterzeugs nur schon sehe. Jetzt sollte es ja wieder gute Borsten geben und nicht nur Surrogat.

  • Die junge Verkäuferin stutzt und schaut den Kunden lange an, dann holt sie die gewünschten Rasierklingen und beide Seifen , mag der Kunde selbst wählen, auch Rasierwasser stellt Sie dem Kunden auf dem Tresen, Tabak oder Eis, ganz nach des Kunden Geschmack. Sie bringt Badeschaum , von jener Sorte, die sie selbst benutzt, samtig und wohlduftend, auch die Zahnbürste wird gebracht, so wie sie der Kunde wünscht. Die junge Verkäuferin fast sich dann ein Herz.


    Verzeihen Sie, werter Herr, dass ich Sie einfach so anspreche. Sind Sie prominent oder so, irgendwoher kenne ich Sie.

    Bitte nehmen sie mir meine Neugier nicht übel und sagen Sie dem Chef nichts davon.

    Wen das alles ist, oder hat der Herr weitere Wünsche?

  • Ja, die Zahnbürste ist recht und der Badeschaum auch... Vielen Dank mein Fräulein, ich nehme einfach alles, dann habe ich Vorrat und kann auch mal abwechseln, ganz nach Bedarf und kann mir die komplizierten Überlegungen ersparen, welchem Wasser und welcher Seife ich den Vorzug gebe. Wenn Sie es mir bitte in eine Tüte packen wollten... Aber das wäre es dann auch. Das heißt, ach nein lieber doch nicht, sonst kaufe ich noch den ganzen Laden leer. Das ist nämlich das Problem mit den Kaufhäusern, ich wollte Schnürsenkel und Rasierklingen und was habe ich jetzt nicht alles gekauft...


    Sie kennen mich? Vielleicht aus dem Photoatelier? Mein Name ist Edgar Blaudschun und mein Atelier mit Handlung ist gleich um die Ecke. Wissen Sie, ich war mal Pressephotograph, aber das ist schon eine ganze Weile her, dafür sind Sie eigentlich noch zu jung. Das heißt, bei Ihrer Einschulung, da könnte ich bei Ihnen an der Schule gewesens ein oder so, wenn ich ihr Alter recht schätze. Oder sollte ich jemandem ähnlich sehen? Oder sind sie vielleicht mit meiner Angestellten dem Fräulein Anneliese befreundet? Es könnte sein, daß in ihrer Stube ein Bild hängt, auf dem sie. meine Frau und ich vor dem Laden stehen.


    Aber nein, mein Fräulein, wir sagen nichts, wer könnte denn einem so hübschen jungen Marjällchen Ungelegenheiten bereiten?

  • Läßt die Beschlagnahme der Waren und die Wiedereröffnung unter staatlicher Verwaltung anordnen, um die Beschäftigung der Angestellten sicherzustellen und den Kapitalstock für eine mögliche Enteignung Eisenbiegs zu erhalten. Nicht zuletzt nörgeln auch die Anwohner über das Fehlen des Kaufhauses. Für den Fall der Enteignung ist geplant an viele kleine Händler unterzuvermieten oder ihnen den Erwerb von Teileigentum zu ermöglichen.

  • Es wird ein Aushang getätigt und allen Lieferanten mitgeteilt, daß die im laufenden Betrieb anfallenden Gewinne vorerst auf ein Sperrkonto gehen und diese nur bei entsprechenden Forderungen seitens des Staates gegen Eisenbieg einbehalten werden.

  • Die Beschäftigten bleiben der arbeit fern, ihr Herr ist, der Herr Eisenbieg und nur jenen dienen sie , teilweise schon unter dessen Vater und Großvater. Da man die Waren verschwinden lassen hat, bleibt einzig das Kaufhaus selbst, nun ja ein großen leeres Haus macht nicht viel her. Zumal man nur die Verkaufsfläche und die Büroetage nutzen könnte denn der Rest sind die privaten Räume der Familie.

  • Den Angestellten, die trotz Aufforderung nicht zur Arbeit erscheinen, geht die Kündigung zu, anschließend wird das Kaufhaus neu mit Waren aus dem Großhandel befüllt und mit neuen Verkaufsregalen usw. beschickt. Dies wird als negatives Guthaben auf das Sperrkonto eingetragen. Dieses Minus wird so lange bleiben, bis die Einnahmen es ausgeglichen haben und widrigenfalls wird es Eisenbieg in Rechnung gestellt werden. Gleichzeitig sitzen Juristen daran, ob man Eisenbieg dafür belangen kann diese Waren in einer Krisensituation mit angespannter Versorgung dem Wirtschaftsverkehr entzogen zu haben.

  • Ja, ich glaube, dann müßte man die Schleife abschneiden und das Hutband zusammennähen, mein Herr. Das könnze unsere Änderungsabteilung gegen ein paar Groschen besorgen.


    [think]

    Gehörte eine Schleife nicht zum Homburger, aber der Verkäufer war vorher in einer anderen Branche tätig und hatte da keine große Ahnung.[/think]

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