Verhör Scheuersmann

  • Ja, wo fange ich bei Ihnen bloß an, Beschuldigter? Ich sage Ihnen einfach, was ich sagen muß.


    Wollen Sie einen bestimmten Rechtsbeistand? Es geht ja um Kopf und Kragen... Ich sage Ihnen auch pro Forma, daß Sie sich selbst nicht zu belasten brauchen!

  • Sie können es sich ja überlegen: Aber fangen wir doch mit etwas unverfänglichem an, der Causa Eisenbieg: Haben Sie oder Quitzleben den Mann in Ihre Anschlußpläne eingeweiht, er behauptet nämlich davon vor dem 18./19. nichts gewußt zu haben!? Wie Sie wissen, wurde er am 12. Juli ernannt und am 18. der fragliche Verrtrag unterzeichnet. Das wirft in gewisser Weise die Frage auf, ob der Mann nicht eingeweiht war. Und zwar deshalb, weil man doch eigentlich keinen Minister ernennt, der einem vielleicht nicht mal eine Woche später empört zurücktritt! Oder hatten Sie Grund anzunehmen, daß er diesen Anschluß gutieren würde`?


    Und haben Sie oder Quitzleben sonst jemanden eingeweiht? Oder haben Sie quasi darauf vertraut, daß die Minister schon stillhalten würden und die Landkammer usw.

  • Sieht Scheuersmann erstaunt an:


    Das sollen wir Ihnen glauben? Sie wollen das nicht mit Quitzleben besprochen haben?


    [think]

    Aber irgendwie würde das die Ernennung des Ministers so kurz vor Anschluß durchaus erklären, hatte er jetzt unbeabsichtigt Scheuersmann das Argument geleifert?[/think]


    Warum haben Sie das allerdings bisher nie zu Protokoll gegeben und nicht dagegen protestiert bzw. die Einberufung der Landkammer gefordert? Sie hatten doch selbst Gespräche mit Nordostantica in denen Sie um Hilfe ersuchten und Sie sind wie der Kaiser Katholik, dahingegen ist Quitzleben Protestant!


    [think]

    Ahnt schon was jetzt kommt "Quitzleben ist adlig und seine früheren monarchiefreundlichen Aussagen sind wohlbekannt!" Hatte dieser doch tatsächlich mal gegenüber Schündler - eventuell sogar im Beisein Scheuersmanns - gesagt, daß er jederzeit seinen Posten räumen würde, wenn der Herzog zurückgeholt wird, wie sich aus den Akten ergab.[/think]

  • Was hätte ich davon jetzt mit irgendwelchen Lügen daher zu kommen, jetzt kann ich ohnehin nur mehr auf Gnade hoffen - Lügen bringen an dieser Stelle auch nichts weiter.


    Wieso ich nicht protestiert habe? Gute Frage. Vermutlich weil es eh nichts gebracht hätte. Quitzleben hat so oder so nicht mehr auf mich gehört und mir klar zu verstehen gegeben dass seine Unterstützung für mich an einem Ende angekommen ist. Und eine offene Rebellion gegen den damaligen Präsidenten und Oberbefehlshaber der Landwehr? Ich bitte Sie, das wäre doch vergebene Liebesmüh gewesen.

  • Ich will Ihnen sagen, was Ihnen das bringt, wenn Sie kein Mittäter, sondern nur Gehilfe durch Unterlassen sind, Sie werden wie ein Versuchstäter bestraft, die Strafe sinkt von lebenslänglich auf 3-15 Jahre. Da lohnt es sich schon und das wissen Sie auch.


    Ich will nicht in Abrede stellen, daß eine offene Rebellion häte scheitern können, aber es gab immer noch die Möglichkeit, im Verdeckten Unterstützer um sich zu scharen, zu Versuchen, Mitstreiter zu finden, Sie waren der Kanzler. Si hatten ja auch gewiß Kontakte in die Landkammer und in andere Stellen der VF, sonst wären Sie ja nie Knazler geworden, zumal als Katholik.


    Im übrigen glaube ich Ihnen Ihr Nicht wissen nämlich nicht und das wird gewiß auch gelingen, es Ihnen zu beweisen. Aber selbst wenn stellt sich die Frage, ob Ihr Unterlassen nicht so schwer weigt, daß es einem mittäterschaftlichen Tun gleichzustellen ist.


    [think]

    Was juristisch sehr problematisch war, denn zum Tatzeitpunkt wußte Scheuersmann ja gar nicht, daß Quitzleben im Begriff war, den Vertrag zu unterzeichnen.[/think]


    Aber was Sie auf jeden Fall hätten tun können, wäre doch nachd em Anschluß vom Ausland auf zum Widerstand aufrufen, etwa aus Alsztyna, Dreibürgen, Andrußland!

  • Ich untebreche die Vernehmung an dieser Stelle, daß Sie nicht Mittäter gewesen sein wollen, ist ein völlig neuer Aspekt.


    geht in einen Nebenraum und telephoniert nach Balzer


    [tel]

    Guten Tag Herr Präsident, ich bedaure Sie schon wieder stören zu müssen. Aber Scheuersmann behauptet doch tatsächlich steif und fest, er sei an dem Anschluß bzw. dem Tatplan dazu intellektuell nicht beteiligt gewesen, Quitzleben habe das auf eigene Kappe getan. Ich dachte eigentlich nach Aktenlage es sei genau anders rum, die Sache ging von Scheuersmann aus, während Quitzleben dann halt die erforderlichen Handlungen in seinem Auftrag vorgenommen hat. Ich halte Scheuersmann für unglaubwürdig, der Mann ist hochintelligent, sitzt zwar einerseits da wie einf Häufchen Elend bringt aber andererseits die Argumente zusammen, die ihn zu einem bloßen Helfer machen. Aber so abwegig ist es auch nicht, Quitzleben hatte sich in früheren Jahren durchaus mal monarchiefreundlich geäußert, wie u.a. auch Eichenberg, Gogarten und die Schirnhorst. Ich glaube, dann muß ich Quitzleben zuerst verhören, wenn der die Zentralgestalt ist oder sein soll. Ich muß wissen, was er sagt, nicht, daß ich Scheuersmann auf den Leim gehe. Mal gespannt ob ich jetzt höre, Scheuersmann habe den Plan entworfen und ich - Quitzleben - habe nur ausgeführt.[/tel]

  • [tel]

    Lassen sie Scheuersmann in irgendeine "bequeme" Zelle verbringen, und dann hören wir was Quitzleben zu sagen hat.[/tel]

  • Entscheidet sich um, und läßt dem schon etwas betagten Scheuersmann einen elektrischen Standofen, ordentlicher Verpflegung sowie Bettwäsche und ein weiches Lager zukommen. Einerseits ist Weihnachten, andererseits wie sähe das aus, wenn man den alten Mann ersichtlich schwer krank und abgemagert vor Gericht schleifen müßte oder er diese Zustände nicht überleben würde.

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