erschrocken
Wenn man das mal so bedenkt - 8 Kinder und so - dann hat Murat ja schon 64 Enkel und 512 Urenkel! Kann das sein? Das kann doch nicht sein, oder?
erschrocken
Wenn man das mal so bedenkt - 8 Kinder und so - dann hat Murat ja schon 64 Enkel und 512 Urenkel! Kann das sein? Das kann doch nicht sein, oder?
Ein empörter Bürger
So etwas hätte es doch früher nie gegeben! Und die werden immer mehr! "Schariapolizei", wir sind ein christliches und ach wie heißt das noch mal, "laizistisch" nicht, aber wenn Religion nicht mehr die Gewalt hat...
Alles anzeigenzu dem einen
Sie mejnen vermutlich mejn Jehalt als Vertreter? Wissen Sie, ich mechte soagen, ieber Gäld spricht man nicht, aber wänn es so wäre, dann hieß das nur, daß ich hier nichts mehr loswärde. Aober was ich sagen kann, so billig wie hejte hoabe ich noch nie jegässen, wänn das so wejterjeht, ach nee.. Was nitzt mir das, wänn ich nichts verkoufe, daß ich mir hiepothetisch een Nobelrästourant lejsten kann... Ich krich ja ouch Provision...
zu dem anderen
Wete Se, dat geit mir nuscht nich anders ik kann hei joa goar nuscht mehr verkope...
Der Betrunkene
Di interesseert woll ok bloot, wat de verköfft kriggst!? Of wi hier veellicht bald verhungern un krepeern, dat interesseert di ja nich! Man (Aber), dat he sien Schoh verköfft... Üm de Schoh vun de fienen Herren Koren to köpen, dar sünd wi goot noog för! So un[ge]recht is de Welt...
saugt an einer Zigarette
Noch een' Köm!
Ein Hafenarbeiter
Bestimmt verdienen Sie schon mehr in der Stunde als wir, bei der Inflation!?
ein anderer, angetrunken
Hollt doch joon (euer) Muul, ik kann dat Woort "Inflatschoon" al (schon) nich mehr hören!
Ja, das ist dann wohl was anderes... Aber wem sagen Sie das!?
Bis vor kurzem haben wir hier noch gut gelebt!
Woher kommen Sie, aus Lagow?
Ein verärgerter Bürger
Reden Sie gefälligst Deutsch, wenn Sie schon hier leben!
Ein Passant im vorübergehen.
Dor kannst du lang wachten, de höllt den Snavel nie, düsse gröne Spinatkwartel (Spinatwachtel).
Einige Geschäftsinhaber wehren sich, ein Kioskinhaber schlägt nach einem Plünderer mit einer Metallstange
Teils haben sie damit Erfolg. Leider treten bei anderen Räubern durch die von Zusammenbruch gekennzeichnete Lage mitunter attavistische gewalttätige, ja brutale bis jähzornige, Urinstinkte zu Tage, so daß Gegenwehr mitunter mit Mord und Totschlag oder dessen Versuch endet, durchaus wohl auch, weil bei einigen Tätern eine Vorverrohung durch das Aufwachsen in Bürgerkriegsgebieten hinzutritt und daher der zivilisatorische Lack bei ihnen besonders dünn ist.
Der alte Hinnerk zu seiner Frau und anderen hereingeratenen Passanten.
Ik bün nu 92, aver sowat heff ik noch nie in uns schöön Stadt beleevt (erlebt). Dat dröff doch woll allens nich wohr wesen (sein). De Polizei is ja ganz överfordert, villicht schullen se dat mal mit Deeskalatschoon versöken!
Es kommt durch die Notlage der Bevölkerung durch die Inflation zu Plünderungen von Geschäften.
Hinnerk und seine Frau fragen sich, wo die Polizei bleibt.
Auch der 92jährige Hinnerk und seine 89jährige Frau Erna geraten ungewollt in das Geschehen, die alten Leute können sich an nichts vergleichbares erinnern. Hinnerk hofft nicht von seinem Spazierstock Gebrauch machen zu müssen.
Eine größere Zahl Männer, die vom Gebet aus einer nahegelegenen Moschee kommt, stößt in das Geschehen. Einer der Männer erkundigt sich, was anliegt, aber da hat man auch schon Hammer und Sichel gesehen und weiß, daß es sich um "besonders Ungläubige" handelt und so schlägt man sich spontan auf die andere Seite.
Viele Leute versuchen nach Möglichkeit ihr Geld von den Sparkonten abzuheben und in ausländische Währungen, Gold, Silber usw. umzutauschen oder in Sachwerten anzulegen, um den Verlust ihrer Ersparnisse zu verhindern. Dadurch gibt der Kurs des Gulden immer schneller nach, weil eben alle nur noch ihre Gulden loswerden wollen, sie aber kaum einer mehr welche haben will.
Bevor der Bürgermeister was sagen kann antwortet ein Mitglied der Bürgerlichen
Wir sind ja dabei aber seit froh das wir noch Essen haben und uns könnte es weit aus schlechter gehen.
Ja, aber wie lange noch, die Preise explodieren, unsere Ersparnisse sind beim Teufel und es wird immer schlechter.
Der Bürgermeister antwortet direkt nach diesem Abgeordneten
Wir haben bestimmt bald wieder Geld . Damit meine ich das wir welches besorgen.
Wer soll uns das denn leihen, nachdem wir nicht zahlen konnten? Würden Sie jemand neues Geld leihen, der einmal gesagt hat, ich kann nicht mehr zahlen?
Der Bürgermeister höchstpersönlich hilft beider Ausgabe
Einige Leute reagieren richtig wütend darauf.
Ja, was soll den das, Sie sind in der Regierung und jetzt verteilen Sie als Partei Almosen!? Es wäre ihre Aufgabe, die Lage zu verbessern und nicht Zeug zu verteilen! Wir wollen Arbeit und ausreichende Einkommen, nicht Almosen!
Aver ji hebbt doch hütt en Arsch vull Maschinen! Dor mööt ji doch gornix mehr sülvst arbeiden!
lachte
Aber ihr habt doch heute einen Arsch voll Maschinen! Da müsst ihr doch gar nichts mehr selbst arbeiten!
Statt "hütt" heißt es "vondaag" in ganz hartem Platt, aber eher nicht in eine Stadt passend.
Ein Kind zu anderen.
Buer mutt een wesen, denn hett man jümmer wat to beeten.
Bauer muß man sein, dann hat man immer was zu beißen.
In nicht großer Entfernung zueinander verteilen die Roten und die Rechten Lebensmittelpakete, wobei das ganze - vor allem seitens der Kommunisten - immer unverhohlener geschieht, denn oft weisen verpackte Lebensmittel die masowische Originalverpackung auf. Bei den Rechten ist man da etwas stärker bemüht, das zu vermeiden. Aber auch hier gingen schon Konserven in korischer Aufmachung über die Tische, auch wenn man dazu lapidar erklärt, wir können nicht aussuchen, woher Spenden kommen.
Unter der Überschrift "Gegen den Arbeitskräftemangel" erscheint ein Artikel in der Kaisersburger Presse, den sein Autor - von dem der Öffentlichkeit nicht bekannt ist, ob er ein Mann oder eine Frau ist - an der Zensur vorbei ins Blatt gemogelt hat.
Darin kritisiert der Autor den sogenannten "Beamtinnenzölibat"oder Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen." und analoge Regelungen, die in der Privatwirtschaft - sei es von den Korporationen veranlaßt, sei es von den Arbeitgebern selbst in die Arbeitsverträge geschrieben - wonach eine Frau nach ihrer Heirat zu entlassen ist (Beamten und Staatsangestellte, teils in der Privatwirtschaft), bzw. doch zumindest entlassen werden kann (Teile der Privatwirtschaft). Er führt an, daß das gleich in doppelter Weise hinfällig sei, zum einen könne von Gleichbehandlung der Betroffenen keine Rede sein, da sich mit der Wiedererholung der korischen Wirtschaft zunehmend Engpässe einstellten, so daß die Entlassungen selbst beim Staat nicht mehr flächendeckend geschehen würden, bzw. formell zwar angeordnet aber bis auf weiteres Weiterbeschäftigung stattfinde bis Ersatz bereitstehe, wofür Beispiele angeführt werden.
Noch gewichtiger sei aber, daß es kaum zu vermitteln sei, daß Frau Minister Baranowski als Ehefrau offenbar gleichzeitig Ministerien leiten kann, aber eine Lehrerin oder Schalterbeamtin nicht mal halbtags bleiben dürfte nach dem Gesetz [das Gesetz ist fiktiv also nicht im Gesetzesarchiv], wenn es denn noch konsequent angewendet würde - was es nicht werde. Besonders perfide seien die Regelungen in der Privatwirtschaft, wo diese Regelung regelmäßig nicht zuletzt in die Arbeitsverträge geschrieben werde, um "überzählige" Arbeitskräfte zu entlassen oder Mütter, die wegen kranker Kinder ausfallen "loszuwerden." Es käme vor, daß Frauen jahrelang nach ihrer Heirat weiterbeschäftigt seien und dann, wenn es an Aufträgen fehle, es plötzlich zur Entlassung komme. Das sei unredlich.
Diese Regelungen führten auch keineswegs wie von ihren Schöpfern geplant dazu, traditionelle Werte zu bewahren, sondern zu einem Herausschieben des Ehe mithin sogar zu wildem Zusammenlebens, das widerum auch vielfach nicht geahndet werde. Gleichermaßen wie der sogenannte Stichentscheid des Mannes, des es diesem ermöglicht, die Berufstätigkeit der Gattin zu untersagen, fördere es Ehescheidungen und Unverheiratetbleiben.