Beiträge von Wu He Xie

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    Noch während der Applaus anhält, beginnt Wu von seinem Platz aus erneut durch das Mikrofon zu den Delegierten zu sprechen, um zu den offiziellen Notwendigkeiten zu gelangen.[/sim]


    Genossen,


    so kommen wir nun zur Abstimmung über den Vorschlag, der Nationale Volkskongress als Oberste Vertretung der Volksmacht und der revokutionären Klassen möge Genosse Wen Cheng Chang zum Staatspräsidenten wählen.


    Ich bitte daher die Mitglieder des Nationalen Volkskongresses, die diesem Vorschlag zustimmen möchten, nun um das Handzeichen.

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    Gibt sodann das Signal, dass man sich doch bitte hinsetzen möge. Nachdem alle Abgeordneten ihre Plätze eingenommen haben, begiebt er sich and as Rednerpult.[/sim]


    Genossen,


    wie wir alle mit größter Betrübnis wissen, ist der Genosse Groß-Marschall Liu Qi durch seine Krankheit nicht mehr fähig, das Amt des Präsidenten der Demokratsichen Volksrepublik, des obersten Repräsentanten der Volksmacht und der Werktätigen auszuführen. Daher, werte Genossen, müssen wir eine andere Person erwählen, die diese Aufgabe mit der gleichen Hingabe und Brillianz erfüllen kann wie Liu Qi. Und daher ...


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    Macht eine theatralische Redepause.[/sim]


    ... ist es mir die größte Ehre, Euch den Vorschlag des Politbüros der Partei der Arbeiter und der übrigen revolutionären Klassen, der Partei der Einheit unseres Vaterlandes, zu überbringen. In der Zeit der größten Not unserer Nation hörte er den Ruf der Massen und ist bereit, seinen unübertroffenen Verstand erneut zum Wohle des Volkes einzusetzen, die Menschen Xinhais, Chinopiens, Renzias, ja, der gesamten Welt zu noch größeren Glück und Wohlstand zu führen.


    Genossen,
    Freunde in der ganzen Welt,


    das Politbüro der Kommunistischen Partei schlägt somit dem Nationalen Volkskongress vor, gemäß dem einhelligen Wunsch des Volkes Genosse Generalissimus Wen Cheng Chang, die Sonne Chinopiens und das Genie Renzias, das Amt des Präsident der Demokratischen Volksrepublik anzutragen.


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    Kaum hat Wu seine Worte beendet, donnert tosender, ohrenbetäubender Applaus durch die Reihen der sich erhebenden Delegierten.[/sim]


    :applaus:

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    Hebt den Finger

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    Ich schlage sodann dem Genossen Wu vor, dem Nationalen Volkskongreß besagten Vorschlag zu unterbreiten.


    Dies werde ich natürlich gerne vornehmen.



    Eine ZK-Zusammenkunft dürfte kein Problem sein - und ein Parteitag müsste eigentlich auch so oder so bald vonstatten gehen.

    Ist der Genosse Wen denn überhaupt daran interessiert, seinen ruhigen Lebensabend und sein Andenken, welches einen Werktätigen auf ewig im Gedächtnis bleiben wird, gegen das stressige Leben des Präsidenten einzutauschen? Dazu kommt dass er zwar immer einen rüstigen Eindruck gemacht hat, aber er leider nicht mehr der Jüngste ist. Den schlimmsten Umstand angenommen, dass Genosse Wen seinen geistige Brillianz aus alten Zeiten bis zu seinem Lebensende beibehält, aber die enormen Amtspflichten zu starke körperliche Spuren hinterlassen, die irgendwann eine geregelte Amtsführung unmöglich machen, müssen wir aufpassen, dass dies und der derzeitige Umstand nicht gegen die Partei verwendet werden.


    Die Genossen mögen mich nicht falsch verstehen: Ich wünsche mir ebenso, dass Genosse Wen wieder zur höchsten Autorität im Staate wird. Aber aufgrund seines Alters frage ich, ob wir ihn nicht soweit entlassten sollten, dass er seine Kraft und geistige Schärfe auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren kann. Ein jeder wird die Weisungen des Großen Führers gerne befolgen, ob er nun formal Staatsoberhaupt ist oder nicht. Deshalb und aus anderen Erwägungen schlage ich vor, den Aufbau der Führung des Staates grundlegend zu reformieren, auch um das sozialistische System noch mehr zu verfestigen.


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    Holt einige Exemplare einer vorbereiteten Ausarbeitung heraus und verteilt sie an die PB-Mitglieder.[/sim]


    Das derzeitige Amt des Staatspräsidenten hat einige Tücken in sich. Vor allem die Verbindung mit dem Vorsitz in der Plankommission ist extram gefährlich. Man nehme nur einmal den Fall an, dass eine schlechte Ernte eintritt oder einige Ersatzteile in einem Betrieb fehlen. In diesem Fall kann sehr schnell die Plankommission dafür verantwortlich gemacht werden. An der Spitze steht wiederum der Präsident, der höchste Vertreter der Werktätigen und der Volksmacht. Daraus kann in der Propaganda von Reaktionären schnell gefolgert werden, dass das sozialistische System an sich alle Schuld trägt. Daher muss an vorderster Stelle das Amt des Vorsitzenden der Plankommission vom Präsidentenamt abgekoppelt werden.


    Allerdings stellt sich die Frage, ob wir das Amt des Staatspräsidenten überhaupt benötigen. Seine repräsentativen Aufgaben könnten - nun einmal wirklich uneigennützig gesprochen - dem Vorsitzenden des Volkongresses, dem Obersten Organ der Volkmacht, übertragen werden oder einem kollektiven "Staatsrat", die exekutiven dem Ministerratsvorsitzenden. Mit dieser Maßnahme wäre gleichsam gesichert, dass das Andenken der beiden bisherigen Präsidenten in die Ewigkeit eingehen würde.


    Die wichtigsten Ämter in diesem Staate sind, da dürfte man in dieser Runde nicht Falsches sagen, die des Generalsekretärs und des Vorsitzenden des Verteidigungsrates. Wenn Genosse Wen diese übernähme, wäre er, auch verbunden mit seinen auf Lebenzeit verliehen Titeln, die höchste Autorität, aber durch die Erleichterung der anderen Verpflichtungen könnte er - wie bereits gesagt - seinen klaren Verstand den wichtigsten Fragen zuwenden und müsste sich z. B. nicht noch mit Gesetzesunterschriften befassen.

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    Die Abgeordneten des Nationalen Volkongresses sind wieder zusammengetreten und im Plenarsaal versammelt. Am heutigen Sitzungstage stünden eigentlich verschiedene Rechenschaftsberichte auf dem Programm, bevor es entweder noch in den Abendstunden oder morgen früh zur Präsidentwahl gekommen wäre. Doch als der Vorsitzende des Volkongresses in Richtung seines Platz auf der erhobenen Tribüne schreitet, ist sein Gesicht noch versteinerter als sonst. Seinen Platz sucht er auch gar nicht auf, denn ohne irgendwas sonst zu tun, geht er zum Rednerpult.[/sim]


    Genossen,
    Werktätige Chinopiens,
    Freunde in der Welt,


    gestern Abend war ein trauriger Tag. Ich muss den Nationalen Volkskongress darüber informieren, dass Genosse Präsident Groß-Marschall Liu Qi, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, der oberste Führer der Volksmassen, während er mit den anderen Mitgliedern des Politbüros über die Fortführung des Weges zum Sieg des Sozialismus in Chinopien und der Welt einhellig konferierte bewusstlos zusammenbrach, als er seine ganze Kraft und Überzeugung dafür einsetzte, das Ziel noch schneller zu erreichen, um der von ihnen erwarteten Befreiung unserer Brüder und Schwestern und aller unterdrückter Völker in der Welt noch dienlicher zu sein. Trotz intensiver ärztlicher Bemühungen ...


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    Wie einstudiert beginnt das Klagen und Weinen in den Reihen der Abgeordneten. Einige vergraben ihr Gesicht in der einen und schlagen mit der anderen Hand wild auf ihren Pult herum, andere faseln unverständliches Zeug von wegen, wie es denn jetzt weitergehen soll, wenn Liu Qi sterben sollte - nur innerhalb der dem Militär nahe stehenden Gruppen hält man sich merklich zurück. Auch aus dem Worten des Vorsitzenden kann man ein leichtes Schluzen vernehmen.[/sim]


    ... ist der Genosse Präsident bisher nicht wieder erwacht.


    Genossen,


    aus dem Grunde dieser traurigen Nachricht unterbreche ich die Sitzung des Nationalen Volkskongresses bis man Näheres über den Gesundheitszustand des Genossen Groß-Marschalls in Erfahrung gebracht hat.


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    Kleine Tränen kullern dem Vorsitzenden über die Wange, als er vom Mikrofon zurücktritt.[/sim]