Beiträge von Walter Bockenförde

    Macht sich Notizen.


    Vielen Dank.


    Aufkaufen... Nun ja, wir sind ja nun keine freie Marktwirtschaft... Aber ich dachte auch an nichts Konkretes, aber es gibt ja immer auch Kunden, kein Unternhemer hat keine Abnehmer. Aber ich will mich nicht weiter in ihre Privatsachen einmischen, es ist ja nicht verboten, was Sie vorhaben.


    Also Sie haben keine sich ungewöhnlich bewegenden Passanten oder einen rasant fahrenden Kraftwagen oder dergleichen bemerkt, nur der Gewißheit halber!?

    unterstreicht sein zuhören ein wenig lautmalerisch


    Ich verstehe. Aber die Detonation der Bombe haben Sie doch gehört!? Wo waren Sie denn da?


    Verzeihen Sei, aber fürchteten Sie denn da nicht enterbt zu werden oder dergleichen oder anderweitige geschäftliche Nachteile? Und ich muß Ihnen sagen, diese Frage stelle ich nicht aus privater Neugier, sondern um festzustellen, wie weit Sie für Fräulein Löbenicht gehen würden.

    Nun ich weiß nicht, aber ich hatte bisher nie das Gefühl, daß die Arbeiter und kleinen Bürger für verbummelte Studenten allzuviele Sympathein hätten. Aber das ist ja letztlich nicht meine Angelegenheit.


    Aber ich halte ihre Überlegung deshalb für unplausibel und deshalb muß ich bohren, weil ich eine Erklärung suche, warum Sie sich mit so einer gesellschaftlich randständigen Existenz einlassen wollen: Würden Sie sagen, daß Sie sich heillos in die Dame verliebt haben, vielleicht auch die etwas exzentrische Erscheinung und so weiter? Ich meine ganz offen gesagt, wenn man sie so sieht, könnte man meinen sie gehört nicht hierher und sie würde aus einer anderen Welt stammen oder gar das Geld...


    wollte sagen, daß man sie für eine Prostituierte halten könnte, sprach aber nicht weiter


    Gegen Sie besteht kein Verdacht im Sinne der [fiktiven] Strafprozeßordnung, das müßte ich Ihnen mitteilen und Sie dementsprechend belehren, ansonsten kann ich Ihnen zum inneren Stand aus ermittlungstaktischen Gründen und insbesondere im Hinblick auf Fräulein Löbenicht nichts mitteilen, es geht immerhin um eine schwere Straftat.


    Haben Sie denn irgendetwas Verdächtiges beobachtet, als Sie vor Ort waren?

    Doch, wir hatten bereits das Vergnügen vor der Post, ich bin Inspektor Bockenförde. Fragten Sie dort nicht, wer ich bin, weil sie zu einem höheren Beamten als zu einem Wachtmeister wollten? Diese Sache mit der Beamtenbeleidigung bzw. Nötigung usw. betrifft mich übrigens dienstlich nicht. Da werden Sie gelegentlich Post von der Staatsanwaltschaft bekommen. Da haben die Kollegen von der Schutzpolizei weitergeleitet.


    Oldendorff wird in das Vernehmungszimmer gebracht


    Guten Tag, Herr von Oldendorff, wir hätten da, wie angekündigt an Sie einige Fragen, aber nehmen Sie doch Platz. Falls Sie etwas zu rauchen oder zu trinken wünschen... Sie sind hier ja zunächst als Zeuge.


    Ich will nicht indiskret sein, aber woher kommt es, daß Sie Fräulein Irene Löbenicht kennen und sich für sie interessieren? Sie sind doch ein Mann von Geld und Stellung, ein tüchtiger Mann, während sie nun ja, was man so Bummelantin nennt ist und politisch ins Linke tendieren soll, um es mal neutral zu formulieren. Ich meine, sie ist ja auch schon Anfang 30, das hat Sie als tüchtiger Kaufmann alles nicht gestört? Es soll doch vom heiraten gesprochen worden sein, sagen die Protokolle.

    "Unschuldige Menschen", lassen Sie das aber mal nicht den Bischof hören oder den Staatskirchenminister hören, Herr Kriminalrat!


    deutet so eine Art Schmunzeln an, hält es aber situationsangemessen angedeutet.


    Aber Sie haben natürlich Recht, es wird den Tätern keien Sympathien einbringen


    Wir sollten vielleicht eine Karte mit allen Anschlagsorten machen, ob sich ein Muster ergibt...


    Ich weiß es nicht, ob verschmähte Liebe als Motiv bei Oldenorff in Frage kommt für möglich halte ich fast alles, für wahrscheinlich schon weniger...

    Da müßten sie ja sicher geglaubt haben, es gäbe sichere Orte in der Post, etwa die Fernsprechkabinen!?


    [think]

    denkt etwas nach[/think]


    Ich habe, meine ich, allerdings vor einigen Jahren von einem merkwürdigen Fall in Gran Novara, es kann aber auch Vanezia gewesen sein, gelesen, bei dem ein Mafiosi einige Mitwisser mit einem Sprengstoffanschlag ausgeschaltet hat. Er nutzte dabei eine Anschlagsserie für seine Zwecke aus.

    Bockenförde, der bereits eine Pfeife im Mund hat, lehnt die Zigarre aus naheliegenden Gründen ab


    Also wenn ich ehrlich sein soll, Herr Kriminalrat, sehe ich da keinen Tatverdächtigen, oder glauben Sie, eine der beiden Marjellen könnte erst nach dem Anschlag reingekommen sein? Haben die Schalterbeamten dazu eigentlich etwas sagen können, die wurden doch wohl vor Ort von der Schutzpolizei vernommen, sollten wir die nicht noch einmal einbestellen, aufsuchen?

    Sie meinen, wenn Ihnen die Regierung die Lohnkürzungen und Entlassungen erlaubt!? Denn ich wüßte nicht, daß wir hier freie Marktwirtschaft hätten. Wäre ja noch schöner, wenn die Betriebsführungen von Großunternehmen von ihrer Fürsorgepflicht gegenüber der Gefolgschaft befreit wären. Wir sind hier nicht liberal-kapitalistisch sondern autoritär-korporatistisch verfaßt! Ihresgleichen würde den kommunistischen Terroristen durch Massenarbeitslosigkeit auch noch Munition gegen unsern Staat liefern!

    So wenig wie Sie, Herr Kriminalrat. Das kommt einem vor wie ein Tollhaus und man fragt sich, wann der Punkt kommt, an dem man aufwacht. Die vier verhalten sich merkwürdig. Vielleicht sind das Ablenkungsmanöver, um uns zu beschäftigen. Aber Straßensperren und so sind doch erreichtet?

    [think]

    Eine strafbare Handlung ist nicht vorhanden, wenn der Thäter zur Zeit der Begehung der Handlung sich in einem Zustande von Bewusstlosigkeit oder krankhafter Störung der Geistesthätigkeit befand, durch welchen seine freie Willensbestimmung ausgeschlossen war.[/think]