Beiträge von Friedrich Hirschmann

    nickt


    Da haben Sie Recht, auch wenn es für mich alten Mannn etwas warm ist. Aber es ist doch gut, daß wenigstens das Wetter in dieser furchtbar technisierten und menschenbestimmten Zeit uns kleinen kleinen Menschen noch die Grenzen aufzeigt und Demut lehrt.Auch wenn der Mensch glaubt mit Wetterableitern und Dämmen und Deichen sich auch noch diesen Unbilden entziehen zu können.


    Aber am Ende zeigt uns der Allerhöchste doch, daß er derjenige Welche ist und nicht der Mensch und je mehr der Mensch sich von Gott entfernt, desto deutlicher wird es wohl zeigen müssen, daß er unser Schöpfer ist und wir ihm alles kleine und große Glück verdanken.


    fügte dann aber en passent mit einem Schmunzeln hinzu


    Auch wenn ich bei Gott nicht hoffen will, daß wir von Regenmassen oder Donner und Blitz heimgesucht werden.


    um dann doch wieder ernst zu werden


    Vielleicht berücksichtigt er ja, daß wir auf diesem schönen Flecken Land, das wir Korland oder unsere Heimat nennen doch noch nicht ganz so furchtbar gottlos sind, wie anderswo Auch wenn das kein Verdienst von uns Koren ist, von denen mancher leider auch nur aus gewohnheit den Gottesdienst besucht oder auch nur Nennchrist ist, sondern vielmehr der himmelschreienden Gottlosigkeit in manchen Ländern geschuldet ist. Diese Gottlosigkeit, in der sich Marxismus und liberalistischer Kapitalismus fröhlich vereint sehen, ich fürchte darin wird die Welt vielleicht schon bald ihr Ende finden!

    Bischof Hirschmann, der selbst eigentlich nicht Abgeordneter ist, läßt über einen der protestantischen Abgeordnten dazu erklären, daß es von Seiten der evangelisch-lutherischen Kirche nach eingehender Erörterung durch den Oberkirchenrat keine Einwände gebe und Gott sei Dank in diesem Vetrag innerhalb Korlands keinerlei Konzessionen oder Erwähnungen von Sodomistenehen gemacht wurden und klar das christliche korische Ehe- und Familienrecht Geltung behalten habe; zu den anderen Fragen läßt er erklären, daß sie die Kirche nicht als Solches berühren, so daß hier die Abgeordneten als Koren wie alle anderen auch abstimmen mögen.

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    Ja und er behauptet, er sei durch ein Loch im Zaune durch die Grenze gekommen, irgendwie muß er dann wohl auch über den Grenzfluß sein... Rein von der Optik könnte er es sein, also vom Gesicht, meine ich, Kleidung usw. sind ja nun eher rustikaler. Das wäre jedenfalls gut. Wissen Sie, wir sind ja unmittelbar an der Grenze und da kommen Fremde eigentlich selten hin.[/tel]

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    Mein Name ist Erich Haag, Pfarrer im Kirchspiel Klein Nebrau, guten Tag, Herr Amtmann!


    Es ist so, daß ein Herr sich in meiner Kirche einfand und um Kirchenasyl ersuchte, er behauptet, Matthias Adolf Wohl zu sein, der Politiker aus Seyffenstein-Bajar. Zur Zeit befindet sich ein Rottwachtmeister bei mir, der den Herrn bewacht. Weiter sind meine Frau und mein 17jähriger Sohn im Hause. Der Beamte ersucht um Instruktion bzw. rechnen wir damit, daß Sie jemanden vorbeischicken, der ihn abholt. Wir wissen ja nicht, wer er ist und was er tut, wenn man ihn auf die Wache führt. Vielleicht ist es ein Verbrecher oder ein Geisteskranker.[/tel]

    Hirschmann läßt sich zitieren, daß im Hinblick auf die Äußerungen eines ausländischen Kollegen, die Feststellung zu treffen sei, daß beim Christentum, wenn man das Wort "Sozialismus" auch nur in den Mund zu nehmen geneigt ist, allenfalls von einem Sozialismus oder Kommunismus des Gebens, nie aber einem des Nehmens zu sprechen sein kann, das ergebe sich bereits aus den von dem nämlichen Herrn zitierten Bibelstellen. Folglich könne ein wahrer Christ auch niemals ein Sozialist oder Kommunist im marxschen Sinne sein. Die Nächstenliebe zu praktizieren sei ausdrücklich Sache derjenigen, die etwas mitzuteilen haben und nicht derjenigen, die daraus ein Mehr zu erlangen hoffen. Jede Form der institutionalisierten Nächstenliebe könne immer nur Behelf und Notlösung sein.

    Wollen Sie sie Antwort abwarten, oder selbst von Ihrer Dienststelle noch einmal telephonieren?


    Aber ich habe kurz überlegt: Vielleicht sollten wir da besser gleich nach Kaisersburg ins Ministerium telephonieren. Wenn das wahr wäre, wäre es ja ein Politikum.

    In der Bibel steht zwar "Du solst nicht lügen!", aber es heißt eben auch "soll", verdächtigen soll man auch nicht und das will ich auch nicht Herr, Wachtmeister, aber wenn er ihnen davonläuft, dann würden sie mich in arge Gewissenskonflikte bringen. Denn es scheint mir etwas riskant , wenn Sie jetzt mit dem Herrn alleine weggehen, statt, daß wir gemeinsam auf ihn achten.


    Ich schlage daher vor, wir gehen in meine gute Stube, meine Frau kann ihnen etwas [zu essen] richten und derweil Sie ihn bewachen, werde ich telephonieren. Mein Sohn Albrecht ist 17, der kann Ihnen gleich assistieren.


    Wissen Sie, ich habe auch einen Dienstwagen, es ist nur ein kleiner Wagen, aber bei diesem Herrn handelt es sich doch scheinbar um einen hohen Herrn, wie man so sagt.

    Da glaube ich dürfen Sie nichts falsch machen. Ich könnte Sie ggf. auch fahren, damit er ihnen nicht irgendwo davonläuft, wir wissen ja nichts über den Herrn.


    Ich muß ihnen ehrlich sagen, daß mir so manches ungereimt vorkommt, er geht unter Lebensgefahr über die Grenze und will dann Kirchenasyl. Er hätte doch viel einfacher nach Dreibürgen gehen können und dort Kirchenasyl beantragen oder in das Empire. Was, wenn der herr gar nicht über die Grenze gekommen ist, sondern auf der Flucht vor der Polizei?


    Ich sollte nicht so reden als evangelischer Pfarrer, aber wenn meine Hirngespinste wahr wären, dann wären ja auch Sie in Gefahr, Herr Wachtmeister.

    Der nachgeeilte Pfarrer


    Wenn ich für einen von ihnen beiden telephonieren soll, kann ich das gerne tun, Sie müssen sich ja bei der Ausländerpolizei melden usw. Sie hatten wohl ohnehin gehöriges Glück nicht als vermeintlicher Spion erschossen zu werden, bei der politischen Lage, wenn ich mir als Pfarrer und Laie in der Frage diese Bemerkung erlauben darf. Da hat womöglich Gott selbst seine schützende Hand über Sie gehalten.