Beiträge von Egon Komnick

    Nein, aber mit irgendwem von den Zeugen müssen wir doch anfangen und da nehmen wir doch die, die am Auffälligsten sind, zuerst, wenn wir noch völlig im Dunkeln tappen, als Nächstes müssen die anderen hier festgestellt und überprüft werden. Dann müssen natürlich auch V-Leute ran und Stichprobenverhöre bei einschlägigen "Politischen" durchgeführt werden. Am Ende ist es einfach ein Irrer, der die Bombenanschläge durchführt...

    mehr zu sich selbst aber hörbar


    Dann ist der Krüger ja als VFler mit einer Ausländerin zusammen, ihr syffischer Akzent ist ja nicht zu überhören, von den beiden studiert aber jetzt nicht zufällig einer Chemie?

    Sie können jetzt mit der Dame nicht sprechen, die Dame muß eine Aussage auf dem Revier machen und auf Grund dieses merkwürdigen Zufalls, daß Sie gerade jetzt hier eintreffen, wüßten wir auch gerne, wie es dazu kommt, daß Sie gerade jetzt sich hier aufhalten, wo die Bombenexplosion ist und auch noch da eine Bekannte treffen usw, außerdem werden Sie sowieso als Zeuge vernommen.

    "Politisch" ist ein guter Punkt, wie stehen Sie denn politisch? Eigentlich müßte ich Sie ja belehren, aber vorerst ist das alles nur eine Unterhaltung.


    Tja, Gummi wächst halt nicht in Korland... War aber mal was mit einem andrussischen Gummilöwenzahn im Gespräch... Stimmt, man kann nicht so leicht eine eigene Firma aufmachen, man braucht eine Genehmigung oder muß eine bestehende übernehmen, aber das schaffen schon einige und angestellte Geschäftsführer soll es ja auch noch geben, bleibt also nicht nur der Staat oder die VF. Ich glaube, da haben sie es nicht soo schlecht, viele Leute wären froh, wenn es ein Lackgeschäft zu erben gäbe. Können Sie können sich ja vielleicht auf Haarfärbemittel und Lederfarbe spezialisieren.


    deutet ein Schmunzeln an, merkt aber schnell, daß das gerade unpassend ist


    Aha und was machen Sie, wenn Sie gerade nicht studieren? Ich meine, nehmen Sie es mir nicht böse, aber im erste Semester dürften Sie gerade nicht mehr gerade sein...


    [think]

    Bis zur 30 dürfte es nicht emrh weit sein, wenn sie nicht bereits drüber war und bei dem Aufzug könnte man ja auf die Idee kommen, das Geld werde "im Schlaf" verdient.[/think]


    Herr v. Oldendorff wäre ja eine gute Partie, aber daß er jetzt ausgerechnet auch hier ist...


    Also ich glaube, um eine sofortige Vernehmung auf der Wache kommen wir nicht drumherum und zwar mit beiden, es ist doch schwer zu erklären, daß zwei Leute, die sich nur einmal gesehen haben wollen, nun sich nun ausgerechnet im Umfeld einer Bombenexplosion begegnen. Dieses Mädchen und ihren Verlobten, bei dem sie nicht weiß, ob sie ihn beim Vornamen oder Familiennamen rufen soll, die nehmen wir besser auch gleich mit.


    Bei allen übrigen Personalien feststellen und nach und nach zur Vernehmung bestellen.

    Also das Zeichnen ist ein Steckenpferd und gehört nicht zu meinen dienstlichen Obliegenheiten, aber das werden Sie wissen. Nun ja, dafür, daß sie das nicht interessiert hat, haben Sie sich aber mit dem jungen Oldendorff recht ausführlich drüber unterhalten, der Mimik nach zu folgern, aber ich wandte mich dann einem anderen Motiv zu, zeitweilig hatte ich das Gefühl, es könnte privat zwischen Ihnen beiden werden.


    Sie sollen hier Geschrei veranstaltet haben, so von wegen Scheißstaat. Ich meine das ist nicht verboten, wir sind ja ein autoritärer Staat, aber keiner, der seine Bürger zwingt ihn gut zu finden wie die Kommunisten. Aber sagen Sie mal, warum kümmerte Sie der Staat in dieser Situation so sehr, obwohl doch ein Verletzter zu versorgen war und jeder normale Mensch schockiert gewesen wäre?


    Aber mal ganz grundsätzlich, wer sind Sie, was tun sie und woher kommen Sie bzw. wohnen Sie? Sind Sie Ausländerin? Jedoch das alles vor dem Gebäude, gehen wir raus, bevor uns noch ein Stück Decke auf den Kopf fällt oder dergleichen.


    zum Rottwachtmeister


    Falls Sie das für erforderlich halten, legen Sie eine Knebelkette an, aber ich sehe bei all der Polizei keine Notwendigkeit bei einer Frau.

    Auffallend richtig, Sie haben ein sehr gutes Gedächtnis.


    nickt anerkennend


    Ich weiß, das ist keine amtsangemessene Beschäftigung, dafür sind sie nicht zuständig und werden nicht gut genug bezahlt, alter Beamtengrundsatz... Aber ich fachsimple doch auch nur ein wenig mit Ihnen, Herr Kollege. Sie werden sich selten mit einem Kriminalrat unterhalten und ich sehe als Jurist kaum einen Streifenpolizisten. Und ich sage mal so, sollten Sie zu uns wollen, dürfen Sie meinen Namen nennen.


    klopft dem Polizisten auf die Schulter

    Aber natürlich!

    Korrekt, sie rief nach Harro, und besserte dann auf "Herr Krüger" aus


    Die Tatsache dass sie kam um rabiat Hilfe zu leisten, könnte ein Indiz sein, aber ich bin bloß Schutzmann...

    Danke, genau diese Namen, Harri oder Harro und Krüger oder Krieger, glaubte ich auch gehört zu haben, wollte sie ihnen aber nicht nennen, damit sie mir vielleicht nach dem Mund reden. Haben Sie gut darauf geachtet.


    Äußern Sie es nur, haben Sie recht getan, die Überlegung ist gut und ich frage mich wieviel Erkenntnis der Menschheit schon verloren gegangen sein mögen, weil Untergebene in Anwesenheit von Vorgesetzten oder Höhergestellten nicht den Mund aufbekamen oder diese sich hartnäckig weigerten irgendwas davon zur Kenntnis zu nehmen. Schutzmann hin oder her und es gibt ja auch den Bewährungsaufstieg zur Kriminalpolizei oder zur Politischen usw.


    Allerdings ergibt ihre Anwesenheit im Gebäudeinnern nicht so recht Sinn, es sei denn sie wäre erst später hineingelaufen, oder hat sie vielleicht etwas durchgegebenan die Täter? Aber dann müßte sie ja zumindest sich in sicherer Entfernung aufgehalten... Denn selbst wird sie ja nicht haben Schaden nehmen wollen. D.h. ich habe mal von einem Fall aus den Staaten gelesen, da hielt sich die Freundin eines Terroristen um die Tat zu verhindern am Tatort auf...


    Aber wir müssen wohl herausfinden, wie stark die Bombe war...


    Wendet sich wieder dem Fräulein zu, nun, kennen wir uns nicht, der Herr mit dem Block im Café?

    Ach so, das ist aber ein merkwürdiges Verhalten, wobei ich gar nicht sagen kann, ob sie das jetzt verdächtig macht oder das Gegenteil, denn wer so das Maul aufreißt, hat doch eigentlich kein schlechtes Gewissen...


    Sehr gut, dann danke ich Ihnen, für den in Aussicht gestellten Bericht und die Einschätzung.


    Ging in die Post und stand vor dem Fräulein. Dann machte es klick.


    Sie kenne ich doch, saßen Sie nicht mit dem jungen Oldendorff im Schloßcafé? Ich war privat da, trank Kaffee und aße Torte und hatte einen Zeichenblock bei mir?


    dann klickte es ein weiteres mal und er ging mit Sabenitz außer Hörweite der Schwarzharigen und Flüsterte


    Sagen Sie mal Sabenitz. Da rief doch vorhin ein junges Mädchen, nannte die nicht einen Vornamen und verbesserte dann auf Herr Sowieso?

    Vielen Dank.


    Die Verletzten kommen in Polizeikrankenhäuser, damit uns auch keiner entwischt.


    Mußte innerlich mit dem Kopf schütteln, daß ein Rottwachtmeister auf Seiten der Schutzpolizei diesen Einsatz zu leiten schien, aber es gab wohl nichts, was es nicht gab...


    Aha, was hat sie denn gesagt? An mich? Nun ja, vielleicht führe ich dieses Verhör wirklich selbst, werde aber wohl doch eher...


    Sie waren als erster hier!? Ihre exakten Aussagen bzw. einen Bericht benötigen wir natürlich auch, aber das werden Sie ja alles bestens wissen.


    Aber kommen Sie doch mit fürs Erste!


    setzt sich in Bewegung Richtung Post


    Einsturz droht nicht?

    Vielen Dank, Rottwachtmeister! Sind von denen welche verletzt oder schon alles abtransportiert? Gibt es schon Zahlen über die Verletzten und Toten?


    Ach so... Jüdin, Zigeunerin, Ausländerin vielleicht? Wei heißt sie denn? Schwarze Haare sind ja nicht gewöhnlich, oder gefärbt? Aber ich denke, ich sehe sie mir vielleicht am besten einfach selbst mal an.

    Da kommt auch schon Kriminalrat Komnick von der politischen mit Mitarbeitern. Eigentlich war er ja nicht der Mann für so etwas, einerseits war ein Kriminalrat nun wirklich ein Bürohengst, zum anderen war der Dicke, wie sie Komnick nannten, kein allzu scharfer Hund, aber diese scharfen Hunde hatten ja offenbar bei den Anschlägen zuvor versagt...


    Meine Herren, alles abgeriegelt? Lassen Sie keinen entwischen. Gibt es Zeugen, die irgendetwas von dem Anschlag beobachtet haben [ndash][/ndash] ich gehe nach all den Vorkommnissen jetzt einfach mal davon aus, daß es ein Anschlag ist.


    wechselnd zu den normalen Polizisten und seinen Leuten


    Sind die da in Reih und Glied die Benutzer der Post? Sind noch Leute drin im Gebäude?


    Laßt jedenfalls alle abführen und auf die Dienststelle schaffen, egal ob verdächtig oder nicht, Erkennungsdienst, aber behandeln sie die Leute gut, die Meisten davon werden ja völlig unschuldig sein. Es geht ja erst mal um Zeugenberichte.


    Oder hat sich schon wer verdächtig gemacht?

    Ein korpulenter Herr hatte unweit der beiden aber außerhalb der Hörweite der beiden Platz genommen, denn das Mäuschen sielen war doch nun wirklich eher die Aufgabe eines Kriminalassistenten und nicht eines höheren Beamten. Es war Kriminalrat Komnick von der politischen Polizei, der nicht gerade als scharfer Hund bekannt war für die Verhältnisse seiner Zunft.


    Aber wer kannte ihn schon, er war ein Schreibtischtäter und Volljurist. Komnick ließ sich einen Kosakenkaffee, ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte und ein Gläschen Eierlikör servieren. "Ist das nicht der junge Oldendorff", dachte der Kriminalrat, scheint auf "Anarchistinnen" oder "Dissidentinnen" zu stehen, ein anderer Begriff fiel ihm für die junge Frau nicht ein, in ihrer Lederjacke mit den schwarz gefärbten Haaren. Nicht daß ihn ihr Aufzug störte, aber so trug man doch ganz offen Distanz zum traditionalistischen "reaktionären" VF-Staat zur Schau, sicher hätte sie sich die Haare auch noch grün oder blau färben und halbseitig abrasieren können, aber sie wollte vielleicht auch nicht jeden Tag angegafft und vielleicht beschimpft oder gar bepuckt und irgendwie tituliert werden oder aufgegriffen. Oder suchte er Kontakt zu linken dissidentischen Millieus, zu so einer wie der, paßte er doch gar nicht!? Zumal sie so etwas wie eine vebummelte Studentin, ein "bemoostes Haupt" zu sein schien, wie man sagte. So langsam aber sicher sah sie wohl auch besser zu, daß sie unter die Haube kam...


    Irgendwie hoffte Komnick aber seinerseits auf ein Gespräch, denn zum Spitzeln war er nicht gekommen. Jedoch hatte er ein Hobby, Zeichnen, und die beiden waren ein Motiv, inzwischen klappte das sogar mit Menschen ganz leidlich, also packte er den Skizzenblock aus und warf ein schnelles Portrait der beiden hin. Freilich verfolgte er damit nur Übungszwecke, gut möglich, daß dieses Blatt heute Abend schon den Papierkorb sehen würde, denn bald schon suchte er sich einer älteren Dame mit ihrem Pudel zuzuwenden. In ein paar Jahren würde er Pensionär sein und dann richtig Zeit zum Zeichnen finden Und ausgedehnte Spaziergänge unternehmen, wie vom Arzt angeraten, denn er saß zu viel und aß zu gut. Aber er aß auch gerne, welch ein Glück, daß er als Beamter bei der "Politischen" während den Hungerzeiten von den Lebensmittelkarten mit Schwerstarbeitern gleichgestellt war und als Junggeselle, da brauchte er auch mit keinem zu teilen. Aber er dachte, lieber noch einmal richtig satt essen, so lange noch genug da ist, wer weiß, ob die Rationen wieder so sein werden, wenn sich alles noch weiter verschlechtern sollte. Und ob er die in ein paar Jahren als Pensionär noch bekäme? Sinnierend steckte er sich eine Cigarre an, es war noch eine importierte, womöglich würde es auch das bald nicht mehr geben...

    Komnick saß in seiner Amtstube über Akten, in der Stube prasselte ein Kachelofen, den er von Zeit zu Zeit mit Holzscheiten fütterte. Jetzt war wieder mehr zu tun, es sollte wieder mehr durchgegriffen werden, so hatten die Worte Balzers von der strammen Führung jedenfalls die Chefs der Polizeien aufgefaßt und das machte sich beim Arbeitspensum bemerkbar, zunehmend konnte nicht mehr sorgfältig geprüft, sondern es mußten Bauchentscheidungen getroffen werden, was Komnick nicht behagte. Warum man hier noch Kachelöfen hatte, er wußte es nicht, es war jedenfalls eines der letzten großen Gebäude, daß noch nicht mit einer zentralen Schwerkraftheizung ausgestattet worden war, als Kriminalrat müßte er die Scheite nicht selbst hineintun, aber das war ihm bei weitem zu dumm, das jemandem aufzutragen, es genügte ihm vollends, daß die Scheite regelmäßig angeliefert und die Asche entfernt wurde.