Beiträge von Korischer Rundfunk


    In der korischen Rundfunkberichterstattung nimmt der Wahlausgang in Wiedemünde eine sehr untergeordnete Stellung ein und wird recht zurückhaltend kommentiert, zum einen sei natürlich die geringe Zahl an Stimmen für die Sammlung unklug, man kontrastiert sie aber auch mit fast 50% für Marquardt und den stärkeren Wahlergebnisse für das Nichtlinke Lager, was die Bürgerschaft angeht, wie auch, daß die Kommunisten die Stadt verloren haben und man versucht den Bürgern Korlands mehr oder weniger beizubringen, daß das Ganze für Korland erhebliche Einsparungen an Aufwendungen in Talern und Devisen bedeutet, die man bald schon positiv spüren werde. Natürlich sagt man nicht davon, was man sich dafür hat bezahlen lassen, daß man "freiwillig" wieder gegangen ist.


    Weit mehr Raum nimmt dahingegen die ausnahmslos wie für das Kino auf teurem 35 mm Farbnegativfilm gedrehte Ernteberichterstattung ein, bei der die Ernteschlacht zu einer heroischen Aufgabe der ganzen Nation hochstilisiert wird. Es handelt sich dabei kaum um eigentliche Dokumentationen als um Spielfilme bei denen gerne hübsche Bauerntöchter in adretten Trachten das hohe Lied der Landwirtschaft singen - auch wenn es manchmal mit dem Hochdeutschen etwas hapert - und stattliche Jungbauern und in ehren ergraute Alte ihre ganze jahrhundertealte Verbundenheit zu Scholle und Vaterland zu VF und autoritärem Staat bekunden. Den Sprecher bleibt die Aufgabe die Bauern nach Kräften zu loben für ihre guten Leistungen und ihre volks- und naturverbudene christliche Lebensweise.


    Dazu werden alljährlich bekannte Regissieure und Drehbuchautoren verpflichtet, die kaum einer im eigentlichen Sinne fragt, ob sie da mitmachen wollen. Sehr geliebt ist diese Aufgabe wohl nicht, da die Bauernverbandsoberen durchaus in erheblichem Maße in die Drehbücher hereinredigieren und bei den Dreharbeiten dabei sein wollen, bis auch ja die Bauern angemessen dargestellt sind.


    Vermutlich wäre der finanzielle Aufwand besser in neue Agratechnik investiert als in Kinefilm der in wenigen Minuten teurer kommt als das Tageseinkommen des Kameramannes. Doch dessen ungeachtet hat es dieses Jahr wieder eine sehr gute Ernte von hoher Qualität gegeben und er Selbstversorgungsgrad liegt deutlich über 200%, aller Voraussicht nah mehr als je zuvor, was nicht nur die mit dem Einbringen der Ernte beschäftigten Batern und Landarbeiter fordert, damit bloß nicht die Ernte auf den Feldern verrotte, sondern auch zu Sonderschichten in den Industriebetrieben führt, die die landwirtschaftlichen Erzeugnisse weiterverarbeiten und im übrigen regelmäßig zu dirigistischen Eingriffen der Regierung, daß auch ja nun etwa die Herstellung von fehlenden Einmachgläsern Priorität hat oder die Herstellung von Konservenblech, denn wegen der fehlenden bzw. allernfalls in Nischen vorhandenen Marktwirtschaft hat das bei den Unternehmern nicht immer die erste Priorität, wenn andere Produkte mehr Gewinn abwerfen und so ist es mancherorts ein Katz-und-Maus-Spiel, ob man Kristallglas oder Einmachgläser prodzuzieren darf. [Im technischen Sinne nicht wörtlich zu nehmen].



    Im Korischen Rundfunk dreht die Propaganda angesichts der Tatsache, daß es in Wiedemünde gelungen ist, den "Bolschewismus" aufzuhalten voll auf, freilich auch über "bolschewistische Kriegsverbrechen"! Gerüchtehalber tut die Gegenseite genau das gleiche, bloß redet sie von "Faschismus" und "faschistischen Kriegsverbrechen".

    Wie dem korischen Rundfunk bekannt wurde, lockten im kommunistisch besetzten Wiedemünde-Goodhoop kommunistische Mordbuben, die den übelst beleumundeten Teilen der Bevölkerung Wiedemündes angehören, eine Gruppe unbewaffneter Antikommunisten in einen Hinterhalt, um sie dann heimtückisch niederzuknallen.


    man zeigt - nachdem man Hinweise gegeben hat, daß Kinder und zart Besaitete sich das doch besser nicht ansehen mögen - die Fahnen in den Blutlachen, nicht ohne, daß man sorgfältig die liegengebliebenen Waffen herausretuschiert hätte


    Sogar ihre Standarten führten sie mit sich und gaben sich damit zu erkennen. Welch barbarische Geseinnung muß man haben, Unbewaffnete Demonstranten heimtückisch niederzuknallen!? Hier zeigt sich die Fratze des Bolschewismus.


    Bilder die Waffen zeigen sind von den Kommunisten eigens zu diesem Zweck manipuliert worden, um die ahnungslose Bevölkerung Wiedemündes und der Welt in die Irre zu führen und das Geschehen propagandistisch auszuschlachten. Aber diesmal ist es ihnen nicht gelungen, die Welt zu täuschen!


    Kaisersburg meldet Massenauflauf und Zusammenstöße um das Rathaus von Wiedemünde nach der Abschaltung des Wiedemünder Rundfunks und der Inaussichtsstellung umfangreich erAbschaltungen der Energiezufuhr an die wichtigsten Verbraucher und daß zur Stunde korische Hilfsmaßnahmen daran gehindert sind, daß ein Zug mit Kesselwaggons und eine hochrangige Expertenmannschaft, die Wiedemünde bei der Lösung der Energiekrise helfen soll, an der Einreise gehindert werden, indem sich die Grenzer weigern mit diesen auch nur ein Wort zu reden. Natürlich kann der Sender Murmel in Wiedemünde mit dem sprichwörtlichen nassen Handtuch als Antenne empfangen werden.

    Der korische Rundfunk ruft praktisch zur gleichen Zeit wie der masowische Rundfunk zu Spenden für Wiedemünde auf und erklärtt, daß es nun auch darum gehe, daß Wiedemünde und sein stammverwandtes Volk nicht Beute des Marxismus werde.

    Sehr geehrte Damen und Herren!


    Bald wird der Rundfunk eine große Quizsendung unter dem Titel "Hätten auch Sie das gewußt?" mit Fragen aus verschiedenen Bereichen beginnen wie Geographie, Sport, Geschichte, Literatur, Oper und Operette, Film und Theater, Politik, Tier- und Pflanzenkunde, Haushalts-ABC, Medizin, Wissenschaft und Technik. Dabei werden Sie gegen einen Konkurrenten antreten, dem genau wie Ihnen Fragen gestellt werden und wer am schnellsten die vorgeschriebene Punktzahl erreicht, der wird zum Sieger und darf in die nächste Runde gehen. Es winken nicht nur Anerkennung und Ehre durch das Fernsehpublikum, sondern auch attraktive Preise. Bewerbungen bitte mit Hinweis auf ihren Beruf und Ihre Bildung und Spezialgebiete mit Lichtbild an den Korischen Rundfunk. Wir werden aus allen Zuschriften geeignete Kandidaten auswählen.

    Der Korische Rundfunk, in Korland hatten Umfragen ergeben, daß 83 vom Hundert der Männer und 20 vom Hundert der Frauen rauchen, macht sich über den "Antiraucherterror" in Nugensil und San Vezzano lustig, in dem er Leute dick eingepackt in Mäntel bei dem Versuch bei Wind, Regen und Schnee im Freien sich mit dicken Handschuhen Feuer zu geben zeigt und dem die gemütlichen Zustände in Korland gegenüberstelt.


    Man führt die Antirauchergesetze auf den Willen, Devisen für Tabakeinfuhren zu sparen und daß sich die Herrschenden Spaß am Schikanieren hätten, zurück, was Korland wegen seines eigenen Anbaus und seiner bürgerfreundlichen Führung nicht drohe. Außerdem stünden dahinter fast immer herrschsüchtige aber unverheiratete Weibsbilder oder Homosexuelle, die an richtigen Männern mit in Gesetze gegossenen Gardinenpredigten herumerziehen wollen.


    Auch verweist man darauf, wie der korische Staat zu Zeiten der Monarchie Bürgern das Rauchen aus "feuerpolizeilichen" Gründen an viel zu vielen Orten verbieten wollte und daß man dagegen heute das Recht seiner freien Bürger schütze, überall zu rauchen, wo man will, sofern nicht gerade leichtentzündliche Stoffe oder andere Extremsituationen vorliegen. In Wirklichkeit sei es bei den Verboten aber immer nur um die Tabakeinfuhren oder das Ackerland gegangen. Die Gesetze seien genau das Gleiche wie mit den Promillegrenzen, die man ungeachtet der Menge Alkohol, die jemand tatsächlich verträgt, oder nicht verträgt, in verschiedenen Staaten eingeführt habe. Gleichzeitig habe man allerlei Rauschgifte erst verboten, dann wieder legalisiert.

    Noch einmal wollen wir daran erinnern, meine Damen und Herren, daß zwar nun Kartoffeln und Getreide freigegeben sind und Sie also nach Herzenslust Kartoffel- und Graupensuppe kochen können oder Plinsen und Kartoffelpuffer backen, aber was Sie nach wie vor nicht dürfen, das ist damit etwa Hühner oder Kaninchen füttern, ebenso dürfen Sie dafür auch kein Brot verwenden. Wenn Sie nun aber als Privatmann etwas füttern wollen, das für den menschlichen Verzehr gut geeignet ist, so ist das Futter über den Korischen Nährstand zu beziehen bzw. beantragen. Noch weniger dürfen Sie mit solchen rechtswidrig gefütterten Kaninchen Handel betreiben.


    Wenn bisher das auch toleriert wurde, daß von den Lebensmittelkarten für solche Futterzwecke ein wenig abgezweigt wurde, so kann eine Großzucht von Nutztieren mit freien Kartoffeln oder Getreide aus dem Einzelhandel oder gar Brot aus Bäckereien nicht geduldet werden. Aber auch Gras darf nur dort gerupft werden, wo es weder Teil öffentlicher Anlagen ist, noch durch Bauern bewirtschaftet wird. Wollen Sie von Ihnen als Privatmann gemästete Kaninchen oder Hühner verkaufen, so muß dies außerhalb kleinster Mengen zwingend an den Korischen Nährstand geschehen, damit diese der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Wird der festgesetzte Fleischpreis überschritten, wird dies bestraft.


    Für die Bereicherung des Einzelnen am noch herrschenden Mangel ist kein Platz. Auch die leider verbreitete Praxis Lebensmittelkarten voll auszuschöpfen, weil man wegen überdurchschnittlich guter Nahrungsmittelverwertung, unterdurchschnittlicher Größe, oder leichterer Arbeit als es dem durchschnittlichen Berufsgenossen entspricht, so darf der individuelle Minderverzehr keinesfalls zu Geld gemacht werden. Solche Praxis ist gemeinschaftsfremd.


    Auch wer kein Fleisch essen mag, der darf die Fleischrationen nicht zu Geld machen. Die Rationen auf den Karten sind ausreichend dimensioniert, auch wenn mancher vor der Krise vielleicht täglich Fleisch gegessen haben mag, so würde eine Marktwirtschaft in der momentanen Phase noch zur Folge haben, daß manche sich so gut wie nie Fleisch erlauben könnten, andere aber täglich.


    Für solchen höheren individuellen Bedarf gibt es schon jetzt Sonderverkäufe und die Rationen werden fortwährend angehoben, so daß schon jetzt mancher mehr auf Karte beziehen kann als er vor 2015 aß, als es noch keine Beschränkungen gab.


    Auch für Bauern gilt ganz selbstverständlich nach wie vor, daß von Ihnen selbst gewonnene Nahrungsmittel mit Ausnahme Ihres eigenen Verzehrs an den Korischen Nährstand zu verkaufen sind.

    Der Korische Rundfunk meldet die Aufhebung der Lebensmittelkarten für Kartoffeln, Brot und Getreide, gleichzeitig wird betont, daß auf Fleisch, Fisch und tierische Erzeugnisse eine Freigabe unmöglich schon jetzt umsetzbar ist und auch Obst und Gemüse und Zucker noch eine Weile rationiert bleiben müsse.


    Man erklärt es so, daß die nach wie vor durch die Krise dezimierten Vieh- und Fischbestände sich erholen müssen, insbesondere weist man darauf hin, daß etwa für eine Kuh das Erstkalbealter bie über 2 Jahren liege, jedoch in der Dezimierung der Bestände auch Vorzüge zu sehen seien, da etwa die Milchleistung je Kuh auf dem Wege richtiger Zuchtwahl gesteigert werden könne, gleichzeitig werden für Weihnachten Sonderrationen in Aussicht gestellt und wohl zum ersten Mal seit 2015 werde auch echter Kaffee, Südfrüchte, sowie importierter Wein und Sekt für Festtage für die Allgemeinheit verfügbar sein.


    Erkänzend wird allerdings darauf hingewiesen, daß Hühnerfleisch und Eier und anders geflügel wegen der kurzen Aufzuchtzeiten wohlmöglich bald wieder unbegrenzt abgegeben werden könnten und insgesamt eine Erhöhung der rationen anstehe. Auch werden wie schon jetzt zum Teil verwirklicht weiterhin Sonderverkäufe stattfinden, bei denen zu deutlich höheren Preisen markenfrei eingekauft werden kann, da eine ausreichende Versorgung über die Karten sichergestellt ist. Im übrigen werde man die Praxis fortführen, für nicht einlösbare Karten, einen Ersatz anzubieten, so weit der vorhanden ist.


    Im Anschluß zeigt man Bilder von Obdachlosen in Nordhanar, die sich um eine Flasche Doppelkorn prügeln. Worüber nicht berichtet wird, ist, daß lägst wieder eine geringe Nahrungsmittelausfuhr stattfindet, da man die Devisen braucht und das über Industrieexporte allein nicht zu verdienen ist, was man benötigt.

    Eine Sendung berichtet über eine seyffensteinische Familie, die die Staatsbürgerschaft angenommen hat


    Reporter: Guten Tag, Herr Pichler, Frau Pichler!


    Alle: Grüß Gott!


    Reporter: Sie haben sich entschlossen, die korische Staatsbürgerschaft anzunehmen und hier zu bleiben, warum?


    Herr Pichler: Wissen Sie, die Regierung in Syffia, die tut ja nichts für uns! Und ich habe einen Brief von meinem Arbeitgeber erhalten, daß meine Stellung gestrichen wurde und es gibt ja so viel Arbeitslosigkeit in Nordhanar!


    Frau Pichler: Das ist wahr, mein Mann war bereits im vorigen Jahr 6 Monate arbeitslos, obschon er beharrlich eine Stellung suchte, und sollte dann für eine Firma bei uns zuhause hier in Korland tätig werden. Mein Mann ist Techniker und sollte hier eine Niederlassung leiten. Aber es war ja nicht nur das...


    Reporter: Nicht nur das?


    Frau Pichler: Wir lebten ja mit unseren beiden Kindern in Syffia, Sie machen sich keine Vorstellung, wenn Sie die Kinder da auf den Spielplatz schicken, liegen überall die Spritzen herum und Prostitution in allen Gassen, die Dirnen die bieten da Ihre Dienste feil, wo Leute wohnen.


    Reporter: Vielen dank, das ist furchtbar, in der tat. Darum strahlen wir das hier ja auch spät aus, damit keine Kinder zusehen, denn bei uns in Korland ist dergleichen vollkommen unbekannt und würde nie geduldet.


    Herr Pichler: Das ist auch gut so, denn manchmal stechen sich die Kinder an den Spritzen und darin ist ja Suchtgift und manche sind auch mit gefährlichen Krankheiten belastet, denn was so eine echte Gammler-Ratz' ist....


    Reporter : Eine "Gammler-Ratz'" müssen wir erklären, das ist eine verwahrloste Person, die Rauschgift nimmt und sich mit Nichtstun, Betteln und Kleinkriminalität über Wasser hält. Das heißt also, man setzt Kindern Rauschgift, Prostitution und vermutlich allerlei Schundliteratur und Filmen usw. aus!?


    Frau Pichler: Oh ja, alles ist voll mit Drogen und Sexualfilmen, wo schamlos, teilweise sogar Unzucht Homosexueller usw. Aber das kann man eigentlich alles kaum aussprechen... Bei uns im Strafgesetzbuch gibt es ja auch keine Straffvorschriften gegen die Unzucht mit Minerjährigen oder für widernatürliche Unzucht, wie das hier heißt. Wir müssen sagen, unsere Kinder leben in Ortelstein tausend mal friedlicher als in Syffia.


    Es wird ein Film eingespielt, der das syffische Drogenmilieu zeigt


    Reporter:


    Furchtbare Zustände...


    Das freut mich und sa sind sie ja auch unter Katholiken, damit die Kinder in ihrer Konfession aufwachsen können. Kommen die Kinder gut in der Schule mit.!? Herr Pichler und Sie, Sie haben Arbeit gefunden? Und vermissen Sie beide etwas?


    Frau Pichler: Ja das stimmt, da wurde von Anfang an darauf geachtet, daß unsere Kinder in unserer Konfession... Das sind ja alles Greuelmärchen, daß in Korland Katholiken unterdrückt wären. In der Schule ging es anfangs nicht so gut, bei uns fällt ja so viel Unterricht aus und des wird viel Zeit für schweinische Themen verwendet.


    Herr Pichler: Oh ja, ich bin nun in einer Firma, die Elektroapparate baut, ich habe nette Kollegen und kann mich nicht beklagen. Ich wurde gut eingewiesen und meine Arbeit wird geschätzt, mein Fabrikant Gausel ist wie ein Vater zu uns. Der Korporatismus ist menschlicher als der Kapitalismus. Vermissen? Eigentlich nicht, man muß sich bei manchem etwas umgewöhnen, beim Essen etwa...


    Reporter: Ich bedanke mich für das gespräch und morgen um 1/2 11 abend sehen sieden zweiten Teil.

    Ein sendefertig gemachter Beitrag über die "Adoptonspraxis in Nordhanar", dessen Kernkritik darin besteht, daß in Nordhanar keine strenge Auslese der Adoptiveltern vorgenommen, ja Kinder gar an Ledige in Wilder Ehe oder gar völlig ungeordneten Verhältnissen bis hin zum Sodomismus lebende Prsonen usw. vergeben werden, wird quasi in letzter Minute durch den Leiter der Prüfstelle aus dem Verkehr gezogen und im "Giftschrank" verwahrt, denn man sucht angesichts der laufenden Vertragsverhandlungen Empörung in der Bevölkerung und beim Vertragsgegner zu vermeiden. Der Blick ist da naturgemäß auf gewisse Spezialbestimmungen im Vertragswerk gerichtet.

    All überall ist die Ernteschlacht in vollem Gange, dabei wird sichtbar, daß wir Nordhanar für eine gute Ernte nicht brauchen, sogar egegn sie fahren wir sie ein! Gegenüber dem letzten Jahr sind die Erträge noch einmal angestiegen, die Treibstoffversorgung klappt trotz Blockadeterror in einem Maße, daß man noch vor wenigen Monaten für unvorstellbar gehalten hätte. Hunderttausende, wenn nicht Millionen, freiwillige Erntehelfer innerhalb und außerhalb der Reihen der Vaterländischen Front, stehen unseren Bauern unterstützend zur Seite und unsere "nordhanarschen Gäste" dürfen auch noch ein ganz klein wenig mithelfen, den trotz aller Bemühungen immer noch knappen Treibstoff und knappe Pferde auszugleichen.


    Es werden Nordhanarer gezeigt, die Getreidefelder mit der Sense mähen "dürfen"


    Die meisten von Ihnen haben noch nie eine Sense in der Hand gehabt oder sich als Erntehelfer verdingt, eine völlig neue Erfahrung für sie, aber sicher nicht ungesund. Natürlich wird auf den konfessionsgemäßen Schulbesuch ihrer Sprößlinge auch während der Ernteeinsätze zu jeder Zeit Rechnung getragen, wenn in einigen Tagen die Schule wieder beginnt.


    Auch die Regierung und unsere beliebtesten Schauspieler stehen dem nicht nach , hier Kanzler Schündler zusammen mit Rosamunde Wiechert, die sich beide freiwillig für Ernteeinsätze gemeldet haben.


    Im Vergleich zur letzten Ernte hatten wir mehr als 20 vom Hundert Plus, das kann sich sehen lassen! Je Morgen Ackerland konnten dieses Jahr 47 Zentner geerntet werden [etwa 42 Dezitonnen oder Doppelzentner je Hektar]. Das Getreide wird sicher ins nächste Jahr reichen, es kann überschüssiges Korn ausgeführt werden, die Viehzucht kann aus dem Volleren schöpfen und die Getreidereserve kann wieder aufgebaut werden. Der Hunger ist endgültig gebannt. Das heißt aber noch nicht, daß man mit den Lebensmitteln verschwenderisch umgehen dürfte, das wollen wir aber auch gesagt haben.


    Die ganze Ernteberichterstattung ist weitgehend mit Instrumentalversionen von bekannten Marschliedern unterlegt.

    Sehr ungewöhnlich für den korischen Fernsehrundfunk werden die Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. quasi ad hoc ins laufende Programm übernommen und dafür eigens ein Übersetzer herangeschafft.

    In den Abendstunden bringt der Kaisersburger Rundfunk eine Sendung über die Angriffe durch Futuna, bei der zunächst die Untätigkeit der norhanarischen Flieger scharf gegeißelt wird und dann die Überlegenheit der eigenen Luftwaffe gegen die "Wüstenflieer" dargestellt wird. Im weiteren wird über die Wirkung des Pilzes aufgeklärt und die von der Regierung getroffenen Gegenmaßnahmen unterrichtet. Die Propaganda stellt das unermüdliche aufopferungsvolle Mithelfen gegen die Ausbreitung in den Mittelpunkt und bezeichnet "den Futunen" fortgesetzt als "Antichrist", dann spannt er den Bogen zu den von Nordhanar unter Mithilfe Quitzlebens gegen Korland eingesetzten Mitteln, bei denen "unzweifelhaft auch Pilze ihren Anteil gehabt haben müssen". Schließlich ruft man zur Suche des Piloten auf, dessen Schicksal man etwas umlügt, indem man behauptet, daß zuerst die begründete Annahme bestanden hätte, er sei umgekommen, dies sich nun aber als Irrtum herausgestellt habe. Daß er dem Polizisten entwischt ist, wird mit keinem Wort erwähnt.

    Die Rundfunk- und Wochenschauleute filmen das Geschehen, man zeigt die Tribüne, die Kundgebungsteilnehmer und Spruchbänder, die sich gegen bolschewistischen Terror richten. Es wird nicht nur auf Film, sondern auch elektronisch gedreht, sogar eine Direktübetragung findet nach einigem Zögern statt. Allerdings ist es eine Pseudodirektübertragung mit etwa 20 Minuten Zeitversatz, inzwischen haben entsprechende technische Lösungen selbst in Korland Einzug gehalten.

    Nordhanars Parteienunwesen droht im Chaos zu versinken, bald dürfte es mehr Parteien als Sitze in der Reichsdiät geben, wenn es so weitergeht. Wie klar sind da doch die Verhältnisse bei uns in Korland, wo es nur die Vaterländische Front gibt, die die Interessen aller Koren vertritt und zu gemeinsamem Schaffen zusammenführt.

    Im Anschluß wird ein Interview mit der 81jährigen Mutter des an seinen Verletzungen erlegenen Beamten aus der Poststelle des Kanzleramtes gebracht. Die alte Frau schildert schluchzend was für ein guter Junge ihr Sohn war und Tränen kullern aus den rotgeweinten Augen. Die Frau zeigt sich überzeugt, daß der Täter spätestens vor Gott seine gerechte Strafe erhalten wird und fragt, ob der Mann wohl keine Eltern oder Kinder habe. Im Anschluß kündigt der Fernsehrundfunk an, die Geschehnisse dokumentarisch aufzuarbeiten. Auch Bilder aus den tauroggischen Medien werden gezeigt, denen offenbar Verhaftungen wichtiger sind als die Opfer.

    Man sendet "Stimmen aus dem Volke" - wozu man allerdings bei dieser Tat nicht lange suchen muß:



    "Das verstehen diese roten Schweine also unter Fortschritt, Frieden und Freiheit! Lange habe ich gezögert, aber jetzt trete ich in die VF und die Heimwehr ein!"


    "Wer ouch immer das jetan haben moag, der verdient die Todesstrafe!"


    "Soagen Se, Erbarmunk, wer tut denn sowat un dat sollen Mänschen sejn! Wälcher Mensch deit denn sowat?"


    "Das sind joa beesoartje Bästien! Ich kann mir char nich vorstellen, wie jemand so etwas ouf ejner effentlichen Straße tun kann!"


    "Wissen se was man mit solche Lejtche tun sollte, een Sturmjewehr oufbouen und eene Kujel durch den Kopf joagen! Bässer noch oufhängen!"


    "Stellen Sie sich mal vor, da konnten ja auch spielend leicht Kinder im Gebäude gewesen sein oder sogenannte Genossen dieser Leute, vielleicht hat ja einer die eigene Medizin verabreicht bekommen."


    Schließlich zeigt man Bilder aus der Notaufnahme von Menschen in Verbänden, die von Mitgliedern der Regierung besucht werden und mit diesen plaudern.