Beiträge von Nathan Goldstein

    Damit kann man aber auch Leute gegen sich aufbringen, die bisher friedlich waren... Will ich nur mal gesagt haben. Außerdem stehe ich dann als Freisinniger nicht mehr zur Verfügung, wenn man jetzt mit willkürlichen Verhaftungen von Leuten anfängt, bei denen kein Tatverdacht besteht.

    Sollte man nicht vielleicht über Rundfunk und Zeitung aufrufen, daß sich Leute, die etwas verdächtiges beobachtet haben melden mögen!? Vielleicht auch eine große Belohnung aussetzen? Eine Kraftwagenbombe ist nichts, was man einfach so geschehen lassen kann.


    zündet sich eine Zigarre an

    hört aufmerksam zu und unterstreicht dieses Zuhören akustisch


    Danke. Ich werde jedenfalls mal versuchen, die betreffenden Herren zu erreichen. Mein Problem ist in gewisser Weise, daß ich dann alles mit dem, was die Rgeierung also Schündler, sein Kabinett und Balzer für Korlands Interessen hält, in Einklang bringen muß und es ggf. irgendwie schmackhaft machen muß.


    Sie würden also gerne mit dieser Werft kooperieren, wenn ich es richtig verstehe und an den Chemikalien haben Sie auch Interesse, für militärische Forschungen vielleicht? Für Bier sehe ich aber wirklich keine Perspektive, gutes Bier haben wir ja selbst, es sei denn Sie denken, daran, daß jemand dort unser Bier vetreibt. Aber gegen Bierimporte werden sich die Brauer wegen der Konkurrenz und die Regierung wegen der Devisen mit Händen und Füßen wehren, denke ich.

    Den Namen habe ich wohl schon einmal gehört... Man könnte es natürlich probieren, aber so ein Handelsvertrag ist ja immer auch politisch. Ich hoffe, da ist genug, das als Handelsware paßt, ich meine, was wir denen liefern könnten und die uns und dann braucht es noch den Willen, diese Handelsverträge abzuschließen.


    Aber Textilien und Kleidung nach Bergen exportieren, könnte ich mir gut vorstellen, haben Sie da konkretere Interessen, was Sie einführen oder ausführen wollen? Sie wissen ja, daß man von Freihandel nicht viel hält, bestenfalls werde ich eine Absenkung der Zölle für den ausgeglichenen Teil des Handels durchsetzen können in einem komplizierten Verfahren.


    So war das ja mit Alsztyna geplant, daß Exporte von Korland nach Alsztyna Importe aus Alsztyna verbilligen sollten und umgekehrt. An meinem persönlichen Beispiel, ich würde für 100.000 Taler Textilien nach Alsztyna exportieren und könnte dafür eine entsprechende Textilmaschine billiger importieren oder diesen Importgutschein weiterveräußern, an jemanden, der etwas anderes einführen will. Das könnte man auch an einer Börse handeln und da ja sowieso Begleitpapiere nötig sind, ist es auch nicht irrsinnig kompliziert, aber trotzdem bürokratisch, aber weit besser als nichts...

    hört den beiden zu


    In der Tat, ein geschickter Schachzug, er hat sogar den Herrn Oberrabbiner zitiert, wobei ich offen gestanden keine Ahnung habe, ob der Mann jemals gesagt hat, was Herr Schündler zu mir sagte. Ich glaube, ich werde es tun. Ich habe schon vorsichtig versucht klarzumachen, daß wir den Handel brauchen und daß es ohne einen freieren Handel schwer ist, auf einen grünen Zweig zu kommen. Er sagte, er will den Handelsvertrag mit Altenstein (Alsztyna) und wohl auch andere. Aber den wollte ja Alsztyna zuletzt nicht mehr seit den Aufständen im Revier 2015.

    Guten Abend. In der Tat, das ist es! Sie werden es nicht glauben, aber Schündler hat mir angetragen, Finanzminister zu werden! Was meinen Sie, soll ich annhemen, oder ablehnen? Einerseits sind mir die Gründe schon klar, ich soll Devisen beschaffen und dem Regime einen liberalen Anstrich geben, andererseits wäre es eine Chance für uns Unternehmer und wir wissen bescheid.

    Klingelt zu später aber noch bürgerlicher Stunde am Tor der Oldendorffs, zuvor hatte er dafür gesorgt, daß man in seiner Firma erfuhr, daß er eine größere Menge Stoff mit Oldendorffs Schiffen nach Übersee exportieren wolle. So würde das dann auch bei Nachforschungen keinen Verdacht erregen, daß er hier wäre. In Wahrheit aber wollte er mit Oldendorff über Schündlers Angebot reden, daß er Finanzminister werden solle, hatte er doch damit nicht gerechnet.

    [think]

    Der Oberrabbiner sollte das gesagt, haben, eigentlich mischte der sich doch nie in die Politik ein und wenn dann lobte er meist die VF und stellte keine Forderungen. Das wird doch dieser Schündler sich nicht aus den Fingern gesogen haben?[/think]


    Ja, also, das ist natürlich eine Ehre für mich, daß Sie da an mich denken und damit der erste Jude in Korland unter Ihnen Minister würde, jedenfalls seit 1938. Aber ich weiß gar nicht, ob ich da der richtige Mann bin, ich bin doch Fabrikant wie Sie, wären Sie in der Frage nicht besser mit einem Bankier bedient, ob nun mosaischen oder christlichen Glaubens!?


    Ich habe durch meine Exporttätigkeiten aber freilich auch Kontakte, auch zu Banken im Ausland, es müssen ja Transporte zuweilen in fremder Währung finanziert oder Versicherungen abgeschlossen werden. Aber das kennen Sie ja, Sie haben ja auch sicher in gewissem Umfang Exporte. Sicher, wir exportieren überdurchschnittlich viel und ich würde gerne noch mehr exportieren, auch um unserem Land Devisen zu verschaffen, aber es sind halt die Erfahrungen des Kunden der "Finanzindustrie", wie man drüben in den Staaten sagt. Und was Sie ganz gewiß wissen, bin ich eher liberal eingestellt, in wirtschaftlichen Fragen. Ein großes Exporthindernis für uns ist, daß wir selbst so wenig hereinlassen und es oft schwer ist, Länder zu finden, die bieten, was wir suchen, aber umgekehrt nehmen, was wir bieten. Im Weltmaßstab ist es einfacher, eine Außenhandelsbilanz ausgewogen zu halten. Zumal Sie solche Verträge mit Marktwirtschaften nur beschränkt abschließen können. Wir brauchen hier in meinen Augen jedenfalls Flexibilisierungen und mehr Handelsabkommen.


    Von dieser Seeblockede will ich gar nicht erst anfangen, jeder hat Angst, daß er sein Geld verliert, wenn er mit uns handelt und ich muß alles vorfinanzieren, weil keine Anzahlungen mehr geleistet werden, auch Lohnveredlung oder Geschäfte mit Eigentumsvorbehalt - wenn ich ausländische Vorprodukte bearbeiten muß - werden fast nicht mehr durchgeführt. Neulich wollte ein alter Kunde - ich dachte ein guter Kunde - der uns zuweilen eigene Garne liefert, die wir dann weiterverarbeiten und zu Kleidern ausarbeiten - das Garn nur noch gegen Sicherheitsleistung in Form von Bargeld zur Verfügung stellen, ich mußte eine zum Glück kurz nach der Öffnung erworbene Immobilie, in der wir unsere Niederlassung eingerichtet haben, im Ausland beleihen.


    Dieser damals nicht geschlossene Handelsvertrag mit Altenstein, den würde ich als Allererstes umsetzen wollen, wenn ich das verantworte. Ich sage nicht nein, bitte aber um etwas Bedenkzeit, vielleicht 1-2 Tage.

    Das Gespräch wurde durch Goldsteins Sekretärin mit "der Kanzler, sind Sie zu sprechen" durchgestellt. Natürlich war Nathan Goldstein für den Kanzler zu sprechen, er hoffte auf Verbesserung, auch wenn er sich keine großen Hoffnungen mehr machte, aber was blieb ihm auch anderes übrig. Den Kanzler abzuweisen, daran war überhaupt nicht zu denken, auch wenn Schündler für einen latenten Antisemiten hielt. Schon Schündlers Vater liebte von "der Hochfinanz" oder der "Geldmacht" zu sprechen oder vom "schaffenden" und "raffenden" Kapital und was damit eigentlich gemeint war, da war er sich ziemlich sicher. Den Vorschlag Gogartens, einen Sitz für die Juden in der Kammer zu schaffen, hatte er seinerzeit auch abgelehnt, wie man so hörte - zwar aus Gründen der Zahl, aber Proportionalität war auch anderswo nicht gewahrt. Aber dafür daß die Juden enteignet würden oder gehen müßten, würde ihn der Kanzler wohl kaum persönlich anrufen. Vielleicht hatte er sich ja getäuscht.


    Ja, bitte, Herr Kanzler, Goldstein am Apparat. Was kann ich für Sie tun?

    Also sagen wir fortgesetzes Glück, denn daß es Glück war, daß der Ahne zu Ihnen stieß, das sagen Sie ja selbst.


    schmunzelt


    Ich kenne das, ich habe auch Mitarbeiter, da war schon der Vater und der Großvater bei uns in der Firma und man kann sich konstant verlassen.


    Dann will ich mich aber auch von Ihnen verabscheiden und Ihre Zeit nicht länger beanspruchen, was zu klären war, das haben wir geklärt und jetzt hilft im übrigen nur noch Hoffen, daß es uns auch gelingt, ich werde mich wieder bei Ihnen melden, wenn ich mehr weiß.

    Kannte Oldendorffs Zorn vom Hörensagen


    Schicken Sie den Mann zu mir, ich werde ihm eine Stelle geben und ihn zur Not fürs Däumchendrehen bezahlen, wenn Sie ihn nicht mehr sehen können, dann macht er wenigstens keine Dummheien...


    Daß es schwieriger wird, hatte ich schon gefürchtet, aber hoffen wir auf den Baron. Also, dann würde ich sagen, machen wir es doch so.


    Nimmt sich noch einen Happen vom Buffet.


    Mit der Küche haben Sie jedenfalls mehr Glück gehabt.

    Da kann ich nur sagen toi, toi, toi, v. Ostfeld gilt als ein scharfer Hund, wie man so sagt. Wenn man nur wüßte, wo der Herzog ist.


    Dann sollte ich es vielleicht mal versuchen mit dem Kontakt zu den Roten, aber gerne mache ich das nicht, da wird man von uns Zugeständnisse fordern, Streikrecht, Betriebsverfassungsgesetz usw. nach der Machtübernahme.


    Aber Sie haben Recht, sonst ist bald wieder alles so schlecht wie es war.

    Ja, da hat Ihre selige Frau Großmutter allerdings nicht Unrecht, werter Herr von Oldendorff. Ich weiß nicht, haben Sie da Kontakte? Ich könnte es in meinem Betrieb natürlich versuchen, die Abteilungsleiter und Vorarbeiter werden wissen, wer eventuell in Frage kommt, aber Genaues weiß ich nicht und man könnte an einen V-Mann geraten.


    Sehr richtig, das sollten wir, egal wie sie sich darbietet, behindert sie uns und das Land, wo sie nur kann. Sie ist und bleibt, was sie ist und war, ein semifaschistisches Relikt.

    Folgt dem Gastgeber


    Exzellent, das Buffet, auch in der Katastrophe soll man nie den Sinn für Stil und das Gute verlieren...


    Ich wünschte, ich könnte Ihnen widersprechen, aber ich kann es nicht.


    Option eins hat meines Erachtens kaum Aussicht auf Erfolg, wenn Sie mich fragen, die SMW dürften weitgehend Familienbesitz sein und wenn nicht, wird Schündler, den meinten Sie doch, das zu verhindern wissen, er ist ja mit an der Macht.


    [think]

    Fragte sich, was der ursprünglich aus Seyffenstein stammende Propagandachef Schüßler wohl gerade machte.[/think]


    Wenn Sie stillegen wollen, dann brauchen wir aber die Roten im Bund, das wäre ein großes Risiko, am Ende werden wir an Masowien angeschlossen. Natürlich können wir auch von uns aus sagen, ab morgen wird nicht mehr produziert und zusperren, aber was glauben Sie wie lange wir dann in unsern Unternehmen noch etwas zu sagen haben?


    Die Möglichkeit höhere Offiziere zu gewinnen, halte ich dahingegen für einigermaßen erfolgversprechend, man denke nur an die höhere Besoldung im Dienste Nordhanars und ich sehe -auch wenn ich das als Jude vielleicht schlechter nachvollziehen kann - nicht, warum Korland nicht Nordhanar beitreten sollte, es ist doch zum Besten von allen - sicher man hätte besser verhandeln müssen als Scheuersmann...


    Ich stimme jedenfalls mit ihrem Dritten Lösungsweg weitgehend überein, auch die Einbindung des Herzogs ist ein sehr guter Vorschlag, ich glaube viele Leute haben eine Sehnsucht nach einer glanzvollen Monarchie und was da alles so dazugehört.


    Und die Monarchen schützten auch immer die Minderheiten vor dem, was man früher so Pöbel nannte.

    Da haben Sie zwar Recht, aber die Seeblockade ist doch noch nicht beendet und man könnte uns für Überläufer oder dergleichen halten. Ich meine das Boot könnte von unserer Marine oder den Nordhanarern eventuell versenkt werden, wenn es schlecht läuft oder wir werden festgenommen, fürchten Sie das nicht?