Beiträge von Einrichtungen in Korland

    Landesbeschreibung


    Der Freistaat Korland ist mit etwa fünf Millionen Einwohnern auf knapp 50.000 qkm ein eher dünn besiedelter und überwiegend ländlicher Staat.

    Das Klima ist noch warmgemäßigt, aber vor allem in der kalten Jahreszeit schon recht kühl (Jahresdurchschnitt zwischen 6 und 7° C) und die Winter sind lang und schneereich. Trotzdem ist das Land eine Kornkammer, wie es der Name schon andeutet. Im Laufe der Zeit wurde Kornland zu Korland, wozu beigetragen haben mag, daß in den Dialekten des Fürstbistums der Name Kornland  korelant im Herzogtum aber kornlant gesprochen wurde. Die ertragreichen Böden vor allem im Westen des Landes bringen reiche Ernten hervor, der der Nordosten und vor allem der Süden sind teils weniger landwirtschaftlich begünstigt, was aber differenzierterer Betrachtung bedarf. Früher Wintereinbruch und nassser Herbst sind jedoch unter ungünstigen Bedingungen ein erheblicher agrarischer Risikofaktor, der die Ernte gefährden kann. Im Süden des Landes findet sich kräftiges Rotwild, im Norden gibt es Elche.


    Vom Norden ausgehend finden wir die reizvolle Küste mit ihren Haffen, Nehrungen und bernsteinhaltigen Steilküsten. Das Landesinnere weist zahlreiche größere und kleinere Seen auf, die die Landschaft prägen und zu einer schönen Wolkenbildung beitragen. Das nördliche und südwestliche Korland ist von welligem Hügelland gekennzeichnet, über das sich gelegentlich Moränen erheben. Der Südosten Korlands ist ein echtes, wenn auch mit der höchsten Erhebung von 460 Metern kein besonders hohes Mittelgebirge.

    Die wichtigsten Bodenschätze sind Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Eisenerz, Silber, Kupfer, Bernstein, Stein- und Kalisalz, Anhydride, Phosphorite und Torf.



    Bevölkerung


    Die Koren setzen sich ihrer Abstammung nach aus verschiedenen Gruppen zusammen, wobei sich diese untrennbar - aber regional in deutlich abweichendem Verhältnis - vermischt haben.


    Zum einen zum einen die baltische Bevölkerung, die vor der Ankunft der Ordensritter im Lande lebte, deutschsprachige Siedler, Siedler aus Lagowien und Masowien (Polen) sowie baltische Siedler aus dem Gebiet nordöstlich Korlands. Dabei fand sich ursprünglich die Situation, daß die Städte meist stärker durch deutsche Siedler geprägt waren als das ländliche Umland. Von deutschnationalen Stimmen wird die These vertreten, daß die Kolonialisation eine Wiederbesiedlung war, weil ursprünglich die Bevölkerung germanisch gewesen sei, bevor sie in der Völkerwanderungszeit weiterzog. Neben den genannten Gruppen gibt es Siedler aus verschiedenen weiteren Gebieten sowie protestantische Glaubensflüchtlinge, die sich aber ebenfalls zwischenzeitlich in der Regel vermischt haben. Zu den genauen Verhältnissen werden unterscheidliche Zahlen genannte und die Forschung ist sich darüber noch nicht eins.


    Gewißheit hat man aber über die heutigen Sprachverhältnisse im Lande. Alle Bürger Korlands sind des (Schrift-)deutschen mehr oder weniger mächtig, denn es ist im ganzen Land Unterrichtssprache und Verwaltungssprache. Die Sprache der "Urbevölkerung" ist untergegeangen und nur fragmentarisch überliefert. Im Alltag oder in den Familien herrschen vor allem in ländlichen Gegenden des Südens ("Masaren" und der südliche teil des alten Fürstbistums ) und des Nordostens aber teilweise noch masowisch-lagowische und baltonische Dialekte vor, wobei der Nordosten baltonisch, der Süden masowisch-lagowisch spricht. Neben der deutschen Hochsprache werden entsprechend nieder- und mitteldeutsche Dialekte gesprochen, wobei sich die mitteldeutschen Dialekte in jene innerhalb und außerhalb des alten Fürstbistums scheiden. Prinzipiell hat Korland harte Dialektgrenzen, da zwischen den niederdeutsch mitteldeutsch sprechenden Gebieten kein Dialektkontinuum besteht, dennoch reichen einige Merkmale über die Grenzen hinaus, was sich auf korischem Boden herausgebildet hat, beispielhaft wäre niederdeutscher Wortschatz im mittdeldeutschen Gebiet zu nennen.


    In der Dialektalität ist auch in Korland allmähliche Abnahme und Vereinheitlichung über Schule, Presse und Rundfunk zu konstatieren, jedoch auch Ausbreitung, denn vielfach sind die Dialekte de deutschen Siedler im Begriff in die vormals nicht deutschsprachigen Gebiete vorzudringen, wo sie sowohl mit dem in der Schule erlernten Schriftdeutsch als auch den masowisch-lagowischen und baltonischen Dialekten in Konkurrenz stehen.


    Die masowisch-lagowische und baltonische Schriftsprache wird an manchen Schulen einige Stunden in der Woche unterrichtet, aber meist nur noch dort, wo sie stark überwiegt, was zu einem allmählichen Rückgang führt, dagegen erhebt sich aber seit einiger Zeit Widerstand. Da noch - genaue Zahlen gibt es nicht - aber sicher wenigstens 25% der Bevölkerung diesen Sprachen mächtig ist, handelt es sich auch um eine nicht zu vernachlässigende Gruppe.


    Mit Blick auf die Alltagssprache muß diese von der ursprünglichen Abstammung unterschieden werden, denn einen harten Zusammenhang zwischen Abstammung und Muttersprache gibt es nicht, vielmehr gibt es Orte, die sprachlich traditionell gemischt sind und solche in denen die eine oder die andere Sprache gesprochen wurde. Zuzüge in ländliche Siedlungen führten regelmäßig zur alsbaldigen Assimilation. So fand sich vor der allgemeinen Schulpflicht durchaus, daß eine Familie Schmidt im Süden Korlands kein Wort Deutsch mehr sprach, eine Familie Kowalski im Norden aber kein Lagowisch, wenn sie in den jeweils anders dominierten Gebieten sich niedergelassen hatte. Jedoch dominiert regelmäßige die jeweilige Gruppe, deren Sprache vorherrscht, zahlenmäßig die jeweiligen Gebiete.



    Politische Gliederung

    Korland gliedert sich in sechs nach den gleichnamigen Bezirkshauptstädten bezeichnete Regierungsbezirke, den Bezirk der Hauptstadt Kaisersburg, sowie die Regierungsbezirke Pellkallen, Insterberg, Ortelstein, Allenberg und Weilburg. Diesen Bezirken steht jeweils ein von der Staatsregierung ernannter Regierungspräsident vor. Darunter erfolgt eine weitere Untergliederung in Landkreise, Ämter und Gemeinden. Eine Darstellung der einzelnen Regierungsbezirke findet sich unter dem Punkt Regierungsbezirke.








    Kolonialisation durch die Ordensritter


    Nachdem es über Jahrhunderte lange nicht gelungen war, die seinerzeit auf dem Gebiet Korlands lebenden Völker zu christianisieren, erlangten zu Beginn des 13. Jahrhunderts christliche Ordensritter bisher nicht eindeutig festgelegter Herkunft (im Gespräch waren aber Dreibürgen und Nordhanar) die Landeshoheit, errichteten Ordensburgen und kolonialisierten das bis dahin spärlich besiedelte Land. (Ganz wie im RL in Preußen soll der Orden von einem der umliegenden Herrscher -wohl einem Vorgänger Lagows bzw. Masowien-Baltoniens) beauftragt worden sein, bei der Unterwerfung der heidnischen Bevölkerung mitzuhelfen und erhielt das Gebiet dafür als Lehen.)


    Den Überlieferungen zufolge erhielt Korland seinen Namen, weil das Korn - wie auch heute noch - so gut gedieh. In der Folgezeit strömten Siedler aus verschiedenen Gegenden nach Korland und errichteten Dörfer und Städte, die meist großzügiger als in ihrer vormaligen Heimat angelegt wurden. Burgen und Kirchen aus jener Zeit sind uns oft bis zum heutigen Tage erhalten und zeugen vom Pioniergeist der Vorfahren.


    Im Laufe der Zeit vermischten sich die Kolonisten mit der Urbevölkerung und gingen ineinander auf, heute weisen kaum mehr als Familien- und Ortsnamen auf die Urbevölkerung und ihre Sprache. In der Zeit der Landnahme und der Ordensherrschaft mußte Korland durch Konflikte und Kriege mit den umliegenden Ländern mitunter um sein Bestehen bangen.



    Herzogtum Korland und Fürstbistum Ortelstein



    Mitte des 16. Jahrhunderts war aus dem Ordensstaat eine weltliche Herrschaft geworden, nachdem der letzte Hochmeister des Ritterordens, Herzog Albrecht, zum Protestantismus übergetreten war. Nicht davon betroffen war Ortelstein und sein Umland, daß direkt dem Domkapitel unterstand und zum Fürstbistum wurde. Im Gegensatz zu den protestantisch geprägten Gegenden, ist dieser Landstrich bis heute von mittleren bäuerlichen Anwesen und weniger durch Großgrundbesitz geprägt.


    Die ertragreichen Böden, die Werften und seine Kaufleute sicherten Korland in früheren Zeiten einen beachtlichen Wohlstand, auf den man mit einigem Stolz zurückblickt. Die von Herzog Albrecht gegründete Universität genoß stets einen guten Ruf und entfaltete ein reges Kulturleben, so daß die Kultur in der Hauptstadt erblühte und gerade zur Zeit der Aufklärung, wußte die Albrechtina einige große Köpfe in ihren Reihen.


    Durch Kriege und Verheerungen, die nicht zuletzt daraus resultierten, daß das protestantische Korland sich von der lagowisch-masowischen Oberhoheit lösen wollte, ergaben sich nicht nur Bevölkerungswachstum, sondern auch Rückgang der Bevölkerung. Da es sich nun zunehmend schwieriger gestaltete, deutsche Siedler zu erhalten, wurde der weniger landwirtschaftlich begünstigte Süden und Nordosten Korlands nun vornehmlich mit protestantischen Siedlern aus den Gebieten Lagows, sowie Masowien-Baltoniens bevölkert, insbesondere was die Dörfer anging. In diesen Gebieten halten sich die baltischen und lagowisch-masowischen Mundarten teils bis heute als Umgangssprache insbesondere der alteingesessenen Landbevölkerung, auch wenn man inzwischen überall der deutschen Sprache mächtig ist. Ähnlich verhielt es sich im Süden des Fürstbistums, dort wurden allerdings freilich katholische Siedler aufgenommen. Das Herzogtum nahm aber im folgenden dann auch immer wieder - etwa weil Pestwellen die Bevölkerung dezimiert hatten - Glaubensflüchtlinge protestantischen Glaubens aus katholischen Gebieten sowie Siedler aus protestantischen Gebieten mit Überbevölkerung auf.


    Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fiel das Fürstbistum auf militärischem Wege an Korland. (Die Gemengelage müßte man klären) Zwar erfuhr die katholische Bevölkerung prinzipiell Glaubensfreiheit, sah sich aber auch gegenläufigen Tendenzen ausgesetzt oder erfuhr in Einzelfällen, daß im rein katholischen Gebiet Dörfer für protestantische Siedler angelegt wurden.


    Die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts erfaßte Korland dagegen weniger, da die Böden vielerorts ertragreich waren und durch das Prinzip des Einerbenrechts (Heirat und Familiengründung war nämlich an eine Siedlungsstelle gebunden) sich das Bevölkerungswachstum in geregelten Bahnen bewegte auch keine Zersplitterung eintrat. Ein weiterer Grund war der Widerwille der Herrscherfamilie gegen eine Industriealisierung, die mit Blick auf vorangeschrittenere Länder sozialistische Entwicklungen fürchtete.




    I. Republik


    Ein wenig erstaunlich erscheint es rückblickend keineswegs bloß dem Laien, sondern auch dem Historiker, daß Korland im Jahre 1928 zu einer Republik wurde, stand doch das Volk bis dahin treuer als anderswo zu seinem Monarchen.


    Inzwischen zu einer konstitutionellen Monarchie geworden, taten sich Streitigkeiten zwischen Herzog Friedrich IV und dem Parlament auf, die aus dem Umstand erwuchsen, daß das erstmals – nach vorausgehender gewaltiger Schwächung der Konservativen durch einen großen politischen Skandal – mehrheitlich sozialdemokratisch gewordene Parlament die Umwandlung des Herzogtums in eine parlamentarische Monarchie forderte, während der Monarch sich weigerte, dem seine Zustimmung zu geben.


    Es kam nun, wie es kommen mußte, der Monarch dankte schließlich in Anbetracht revolutionärer Entwicklungen abdanken und Korland war zum Freistaat geworden. Die Koren hegten jedoch, wie zu dieser Zeit an vielen Orten, Sehnsüchte nach einem starken Mann, der an die Stelle des Herzogs treten sollte. In den Folgejahren wechselten die Regierungen und Koalitionen häufig, kaum eine dieser Regierungen konnte größere Erfolge verbuchen, reine Machtpolitik und Blockaden des Parlaments waren gegen Ende der dreißiger Jahre nicht mehr Ausnahme sondern bald die Regel. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und wachsende Arbeitslosigkeit, die teilweise aus der weltwirtschaftlichen Lage resultierten, aber zu einem guten Teil auch hausgemacht waren, nahmen das letzte Vertrauen, das man noch in die Demokratie hatte und die Zukunft schien vorgezeichnet.

    Gegenwärtige Besetzung der Ämter:


    (Stand: 14. August 2022)



    Präsidentenamt:


    Regierung:



    Oberstes Gericht:


    • Generalstaatsanwalt: Eberhard Dobermann
    • Oberster Richter: Diederich Freiherr von Falkenau



    Charakterisierung:


    Der korische Ständestaat steht als autoritärer christlicher und rechtskonservativer Staat zwischen den liberalen Demokratien einerseits und totalitären Staatsmodellen andererseits. Sein Grundgedanke ist ein organisches Zusammenleben des Staatsvolks nach hergebrachtem nationalem und christlichen Gedankengut – womit es sich teilweise von modernen Staatsmodellen abgrenzt. Das autoritäre Staatswesen ist einerseits positiv belegte Eigenbezeichnung, die im Sinne einer über den Interessengruppen stehenden Autorität zu verstehen ist, die ein christlich-soziales Zusammenleben bewahren und Klassenkampf verhindern soll, wird aber auch in der Kritik des politischen Gegners gebraucht, wobei hier darunter die Unterdrückung andersartigen Gedankenguts (vornehmlich linke und liberale Auffassungen) verstanden wird.


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    Staatsaufbau

    (-> Bitte beachten, das Schaubild ist noch veraltet, der Präsident wird nur noch auf zwei Jahre gewählt.)


    Die Staatsgewalt leitet sich formal von der göttlichen Allmacht ab und nicht primär von einem Staatsvolk als Souverän, dennoch ist Korland faktisch eine Republik. Korland besitzt ein Staatsparlament, das den Namen Landkammer trägt, das Staatsparlament setzt sich zum Teil aus den gewählten Abgeordneten zusammen, aber zum anderen Teil zu den Vertretern der Berufsstände, deren Bestimmung durch die Vertreter der Berufsstände erfolgt.


    Der Präsident, der in Anlehnung an die Ordensritter auch den Titel Landmeister trägt, wurde bis zum Balzer-Putsch 2020 durch die Landkammer auf Lebenszeit gewählt und es gab lediglich ein Abberufungsrecht, heute wird er auf zwei Jahre gewählt, er verfügt über weitreichende Vollmachten.


    Die Regierung sowie ihr Haupt (der Kanzler) werden wiederum durch den Präsidenten ernannt, die Landkammer hat dabei nur ein Widerspruchsrecht.


    Die Gewalten sind formal in Exekutive, Legislative und Jurisdiktion geschieden. Ein Landkammerbeschluß (Ermächtigungsbeschluß), wonach die Regierung bis auf Widerruf berechtigt ist, zumindest einfache Gesetze ohne Konsultation der Kammer zu erlassen, hatte diese verfassungsmäßige Gewaltenteilung faktisch allerdings vor dem Balzer-Putsch ein Stück weit aufgehoben.


    Die Berufsstände setzen sich aus Vertretern der beiden großen christlichen Kirchen, der Bauernschaft (Nährstand), Handlung und Gewerbe, der freien Berufe, der Berufsbeamten und Militärangehörigen, dem Bund der Arbeit (in den Staat eingebundene „Gewerkschaft“ der Beschäftigten) sowie dem Bund für Nationale Wohlfahrt (eine Art Sozialausschuß) zusammen.



    Wahlvolk


    Das Wahlvolk besteht aus allen Koren, Männer und Frauen, die das 21. Lebensjahr vollendet haben und zurechnungsfähig sind. Die Koren sind dabei in der Regel mehrmals zur Wahl aufgerufen. Zum einen wählen sie in regelmäßigen Abständen (der Form nach alle vier Monate) die 125 Abgeordneten ihrer Landkammer, die nicht den Berufsständen angehören, zum anderen sind die meisten Menschen in irgendeiner Form an den Berufständen beteiligt, die 175 Abgeordnete stellen.

    Berufsstände

    Die Berufsstände sind für das Prinzip des Ständestaates namensgebend und sollen verschiedene Berufsfelder in Korland repräsentieren, sowie Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenführen, gehen aber in der Praxis noch darüber hinaus, bzw. halten die Systematik nicht ein. Die Stände sind im einzelnen:


    • Evangelische Kirche: 40 Abgeordnete
    • Katholische Kirche: 5 Abgeordnete
    • Korischer Nährstand: 25 Abgeordnete
    • Handlung und Gewerbe (Handel, Industrie, Handwerk und sonstige Gewerbe): 35 Abgeordnete
    • Freie Berufe: 5 Abgeordnete
    • Berufsbeamten und Militärangehörige: 25 Abgeordnete
    • „Bund der Arbeit“: 35 Abgeordnete
    • „Bund für Nationale Wohlfahrt“: 30 Abgeordnete


    Strengen demokratischen Ansprüchen genügt das System der Berufsstände nicht, da der Proporz unter den echten Berufsständen nicht gewahrt ist, wobei jede Anpassung an Veränderungen der Erwerbsstruktur einer Verfassungsänderung bedürfte. Des weiteren ist eine klare Bevorzugung von Bauern und Beamten zu erkennen, wie auch die Tatsache, daß die „modernen“ Berufe wie Handel, Handwerk und Industrie mit vielen Beschäftigten aus praktischen aber auch politischen Erwägungen einfach zu einer großen Vertretung zusammengefaßt sind, während etwa die Freiberufler ihre eigene Standesvertretung erhalten haben.


    Ferner muß man festhalten, daß die Standesvertretungen der Kirchen, sowie der nach Art einer Einheitsgewerkschaft geschaffene „Bund der Arbeit“ und der als eine Art Sozialausschuß funktionierende und auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhende „Bund für Nationale Wohlfahrt“ bewirken, daß es zu Überschneidungen kommt und einige Bürger mehrmals abstimmen können, während etwa Teile der Bevölkerung wegen fehlender Berufstätigkeit grundsätzlich überhaupt keinem der echten Berufsstände angehören und daher für diesen großen Teil der Landkammer kein Wahlrecht besitzen.


    Die Situation stellt auch dergestal dar, daß in den echten Berufsständen die Arbeitgeber mit 2/3 der Stimmen vertreten sind, während die Arbeitnehmer nur über 1/3 verfügen, aber dafür ihnen wiederum im „Bund der Arbeit“ und der Vertretung der Staatsbediensteten alleinige Stimmrechte vorbehalten sind.


    Man kann letztlich eindeutig sagen, daß das System der Berufsstände zwar dahingehend seinen Zweck erfüllt, wichtigen gesellschaftlichen Gruppen Mitspracherecht zu geben, aber einem gleichen Wahlrecht nicht entsprechen kann und nicht entsprechen will.



    Vaterländische Front


    Die Vaterländische Front (gebräuchliche Kurzform: VF) kann als eine Art Ersatzpartei qualifiziert werden; bei Ihrer Begründung war sie noch die Dachorganisation der „staatstragenden Parteien“ (alle anderen haben offiziell den Status einer Partei einbüßen müssen und wurden aufgelöst). Bis zur endgültigen Auflösung der Parteien im Jahr 1939 gehörten ihr die Degenbergs Korisch-Nationalen die Gefolgschaft leistenden Parteien an, es wurde aber auch Parteilosen Aufnahme gewährt.


    Die Vaterländische Front begreift sich in in Ihrem Selbstverständnis weniger als eine Partei, sondern will gewissermaßen „Bewahrer der berufsständischen Ordnung“ sein – dies begründet sich aus dem ablehnenden Verhältnis des offiziellen Korlands zur Parteiendemokratie nach westlichem Muster, dem man attestiert, er spalte die Gesellschaft unnatürlich in widerstreitente Teile, statt die einzelnen Gruppen zusammenzuführen. Von den Gegnern dieser Idee wird freilich dem entgegengehalten, daß die Vaterländische Front keineswegs allen Teilen des Volkes eine Heimat biete, sondern nur bestimmte Interessen vertrete, somit nicht zusammengeführt, sondern ausgegrenzt werde bzw. wird auch der Vorwurf erhoben, daß eine künstliche Einheit diktiert würde, die es nicht gibt. Die VF unterhält eine Frontführung sowie Unterführungen in den Bezirken, Amtsmannschaften, Ortschaften usw., die ihre Untergliederungen leiten.

    Sie wird vom Frontführer und dessen Stellvertreter geleitet, daneben gibt es Bezirksführer und die jeweiligen Fachgebietsleiter, die gemeinsam den Frontrat als Oberstes Gremium bilden.



    Referate der VF:

    • Nationalpolitisches Referat
    • Referat für Volkswohlfahrt
    • Traditionsreferat
    • Referat für freiheitliche Fragen


    Unterorganisationen der VF:

    • Heimwehr
    • Vaterländische Jugend
    • Bund Vaterländischer Kulturschaffender
    • Bund Vaterländischer Frauen
    • Bund für Leibesertüchtigung


    Ämter der VF:

    • Kulturkammer der Vaterländischen Front
    • Presse- und Propagandaamt der Vaterländischen Front

    Im Lesesaal werden verschiedenste wissenschaftliche Zeitschriften aber auch Tageszeitungen und Zeitschriften vorgehalten, bzw. können sie nach dort bestellt werden, auch Bücher können nach dort bestellt werden und müssen es, wenn es sich um seltene und wertvolle Exemplare handelt. Darunter befinden sich teilweise auch ausländische Zeitungen und Zeitschriften. Letztere sind aber nur gegen Vorlage eines Personaldokuments erhältlich und der Leser wird in ein Register eingetragen.Überhaupt nur für wissenschaftliches Personal erhältlich sind sogenannte "Giftschrankblätter", dabei handelt es sich um Publikationen, die man in Korland als "offen feindlich" einstuft. Natürlich werden die Preseorgane vorher vom Personal Zensur gelesen, was aber nicht heißt, daß hier alles, das der Korland zu Grunde liegenden Weltanschauung nicht entspricht ausgesondert würde. Auch Nichtmitglieder der Universität haben prinzipiell Zutritt, zumindest so lange ausreichend Platz vorhanden ist.

    Auf der Trabrennbahn in Kaisersburg finden regelmäßig Pferderennen mit Teilnehmern aus ganz Korland und darüber hinaus statt.Hier rennen natürlich zuallererst die weltberühmten Trokenerpferde die das berühmte Gestüt zu Trokehnen hervorgebracht hat und hier haben wir auch mal eine Angelegenheit in der Korland mit obenauf ist, denn die korische Pferdezucht ist international angesehen, auch wenn sie ein wenige unter den letzten Krisenjahren gelitten hat.

    Das Orchester spielt derweil weiter Instrumental, auch der Kaisersburger Oberbürgermeister August Kapkeim, hat sich zwischenzeitlich eingefunden und begrüßt die Gäste mit einigen wenig bedeutsamen aber launigen Worten, denn offizieller Gastgeber als Stadtvater ist er.


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    Durch Übereinkunft mit Nationalchinopien werden ab sofort in den Reisebureaus Chinopien-Reisen angeboten, die aber preislich außerhalb der Reichweite eines Normalverdieners sind. Um das ganze etwas abzufedern, werden aber auch über den Feriendienst der VF Reisen für kleinstes Geld mehr oder weniger an Interessierte verlost oder nach festgelegten Kriterien vergeben.

    Naturgemäß sind auch von der korischen Post und korischen Firmen nun auch erste Seiten eingerichtet worden, die sich an ein korisches Publikum wenden und die den Grundstock für ein korisches Netzwerk bilden. Diese Seiten sind ebenfalls von den kostenpflichtigen Rechnern erreichbar, darüber hinaus aber auch von Rechnern in einem anderen Saal, die kostenfrei genutzt werden können, aber zum Weltnetz keinen Zugang haben. Genau das ist auch der Plan für den künftigen Netzausbau, das Weltnetz nur gegen hohe Gebühren zugänglich zu machen, aber ein nationales Netzwerk zu günstigeren Konditionen. Die Kaisersburger Presse hat sogar ein "Leserforum" eingerichtet, indem man diskutieren kann. Die reinkorischen Seiten können von außen ebenfalls aufgerufen werden, besagtes Leserforum allerdings nicht.

    In einem Nebengebäude der Zentralbibliothek der Albertina ist ein Raum mit Elektronenrechnern, Tastaturen und Bildschirmen ausgestattet worden, in dem grundsätzlich jedermann nach Vorlage der Personaldokumente oder des Studentenausweises im Weltnetz stöbern kann. Dabei ist die Zensur des Weltnetzes vorerst nicht mal besonders streng, bekannt korlandfeindliche Seiten sind jedoch gesperrt und ganz billig ist das Vergnügen auch nicht, einen Taler berechnet die Post für die angebrochene halbe Stunde, wobei eine Verlängerung der Nutzungsdauer nur bei fehlendem Andrang gestattet ist. Momentan ist die Nutzung angesichts vorhandenen Andrangs damit auf eine halbe Stunde beschränkt und das nicht ohne Wartezeit, die mitunter mehrere Tage beträgt, so daß Listen geführt werden, aber derweil kann man bei Interesse freilich in Büchern der Bibliothek schmökern. Naturgemäß wird aufgezeichnet, welche Seiten aufgesucht und was ggf. in Foren und Netzwerken usw. geschrieben wird. Eine freie Nutzung kann man das ganze daher wohl kaum nennen. Als besondere Kuriosität wurden die nahezu komplett aus dem Ausland importierte Technik in Gehäuse umverpackt, die durch Dessin und Firmenzeichen den Anschein erwecken, die Geräte seien in Korland hergestellt worden, auch wenn nirgends direkt ein "Korisches Erzeugnis" angebracht ist. Angesichts der auch nach zwei Monaten der Öffnung noch weitgehend fehlenden Computerkenntnisse in der Bevölkerung werden Merkblätter bereitgehalten, die das Nötigste im Umgang erläutern.

    Ein Arzt wird hinzugerufen, aber auch der kann nur noch den Tod feststellen, offenbar durch Blausäure, anschließend wird trotz dieser naheliegenden Vermutung in die Autopsie verbracht, um die genauen Zusammenhänge zu untersuchen, vor allem, wie es unter diesen Bedingungen überhaupt möglich war, sich selbst zu töten und was da übersehen worden sein muß bzw. ob da jemand behilflich war, etwa gegen ein Versprechen von Vorteilen. Die beiden Wärter werden zur Vernehmung bestellt. Gleichzeitig wird die Regierung über den Vorfall informiert.

    Zwei Wärter kommen den Korridor entlang gelaufen.


    Wärter 1: Meinen Sie, daß der Wohl hier lange bleibt?


    Wärter 2: Ach woher denn, wenn der sich beruhigt hat, wird man ihn sicher erzählen lassen, was er über Nordhanars Interna weiß und wenn er ausgepackt hat, dann bekommt er ein Haus auf dem Land und eine neue Identität oder man läßt ihn in eine Land seiner Wahl ausreisen. So denke ich mir das.


    Dann öffnet Wärter 1 die Türe


    Der sieht ja auch als wäre er hinüber! Wie hat er denn das geschafft? Das giebt es doch goar nech!

    Eingedenk der Wohlschen Selbstmorddrohung hat man ihn nach gründlicher Untersuchung, bei dem ihm alle eventuell am oder im Körper mit sich geführten Selbstmordmittel weggenomen hat, in eine Zelle gebracht in der die Wände komplett mit Gummiplatten bedeckt sind, Fenster, um sich herauszustürzen gibt es keine, das elektrische Licht kann in dem hohen Raum nur von außen eingeschaltet werden, Steckdosen oder zugänglich verlegte elektrische Leitungen sind nicht vorhanden, auch das Bett ist mit Gummimatten beplankt. Zur weiteren Sicherheit ist Wohl an seinem Bett so angebunden, daß er sich nicht rühren kann, die Fesseln sind aber nicht lang genug, um sich damit zu erwürgen oder erhängen, auch Krawatten oder ähnliche Gegenstände sind ihm genommen, es gibt keine Möglichkeit zum Freitod. Wohl kann hier nur liegen und auf den Wärter warten, oder den Doktor oder einen Pfarrer, der nie und nimmer einem Selbstmörder aus dem Leben zu scheiden behilflich sein würde. Sollte Wohl die Nahrungsaufnahme verweigern, wird man ihn künstlich ernähren. Wird er rasend toben, wird man ihn mit Beruhigungsmitteln ruhig stellen. Alle Beschäftigen sind Idealisten, die im Zweifel nur das machen, was Schündler will, Schündler ist ihr Herr, nur ihm und Gott folgen sie, gerade so wie die Angestellten des Kaufmanns Eisenbieg für alles und nichts in der Welt bereit waren, für einen anderen als Eisenbieg zu arbeiten.

    In der Kaisersburger Börse ist alles für die Tagung der Industriellen- und Händlervereinigung gerichtet worden, nach einem komplizierten Verfahren sind zuvor auf den unteren Ebenen die Vertretungsbefugten für gewisse Gebiete und Branchen bestimmt worden, mit dem merkwürdigen Ergebnis, daß jeder, derin Frage kam, auch kommen durfte.




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    [erk]

    Im Dörfchen Kleeberg werden die Volkschüler in zwei Klassen unterrichtet, die erste Klasse besuchen die vier älteren Jahrgänge, die zweite Klasse die jüngeren vier, unterrichtet werden sie von zwei Lehrkräften und dem Dorfpfarrer. Dabei werden die Jüngeren in den unteren, die älteren in den oberen Räumlichkeiten unterrichtet, in der Vorlaube befindet sich das Lehrerzimmer und eine Leherbibliothek, wenn man das Bücherregal so nennen kann. Turutensilien wie Bälle sind an diversen Orten in Schränken untergebracht, der Turnunterricht findet dann auch nicht nach Altersstufen, sondern nach Geschlechtern getrennt statt. Fachräume oder Fachlehrer und dergleichen gibt es nicht, bis auf geringfügige Ausnahmen sind die beiden Lehrer Klassenlehrer und unterrichten alle Fächer. Auch wenn es sich um eine Konfessionsschule handelt, wie das in Korland prinzipiell überall der Fall ist, ist die Schule in öffentlicher Trägerschaft, die wenigen Protestanten im Ort müssen in einen Nachbarort laufen oder sich vom Bistum die Erlaubnis holen, hier teilzunehmen, was nicht immer erlaubt wird. [/erk]