Beiträge von Wanzagi Nyerere

    Nachdem er draußen verzweifelt versucht hat, den Namen der Kneipe an dem unleserlichen Schild zu erraten, muss er wohl drinnen nachfragen. Also betritt er entschlossen die Kneipe, wobei er bei seinen zwei Metern Größe auf die Höhen achtet, schiebt sich durch die Redenden und an den Tresen.

    Guten Abend, ein Bier, etwas zu beißen und den Namen dieser Kneipe bitte.

    Was ist denn "habeneres"? Bier klingt doch gut. Kannst du da was empfehlen?

    Der Akzent ist etwas ungewohnt, aber durch seine Reisen ist er bereits einiges gewohnt. Und im Notfall fragt man halt einfach mal nach. Alles kein Problem.

    Am Abend gelangt Wanzagi schließlich doch noch im Hafen an, nachdem das Schiffpersonal ihn dreimal befragt hat, ob er wirklich hier aussteigen wolle. Aber es hat eben auch seinen Reiz, Reiseliteratur in Krisenzeiten zu schreiben, denn dann sind man alle Seiten ungeschminkt. Darüber hatten die Angestellten nur den Kopf geschüttelt. Sie wussten es halt nicht besser. Schließlich stammte sein bestes Buch mitten aus einem blutigen Bürgerkrieg, auch wenn ihm die dort herrschenden Potentaten so krumm waren, dass er es auf die Liste der unerwünschten Personen an erster Stelle vor allen Regimegegnern und Bürgerrechtlern geschafft hatte. Aber es fand reißenden Absatz.


    An Land wendet er sich mit einem freundlichen Lächeln, bei dem man seine strahlenden weißen Zähne und seine überragende Körpergröße bewundern kann, an den nächstbesten Hafenarbeiter und frag im akzentfreien Dreibürgisch.

    Guten Abend, guter Mann, wo finde ich denn ein günstiges Restaurant? Oder eine gute Kneipe?

    Es juckte ihn bereits in den Fingern, doch das Schreiben musste warten. Am besten lernte man die Situation durch die Reaktionen der Einheimischen und ihre Küchen kennen. Erste Eindrücke waren wichtig.