Beiträge von Wilke Störtebecker

    Die Kommunisten lassen folgenden Text publik machen:


    Nach der revolutionären Erhebung, Wahlen zur Bestätigung des Revolutionskomitees durch das Volk. Einheiten des Roten Frontkämpferbundes sichern mit der Waffe in der Hand den ungestörten Ablauf der Wahlen gegen mannigfaltige konterrevolutionäre Provokationen und fortwährende Versuche, die demokratischen Wahlen zu stören und um alle antidemokratischen Angriffe der Reaktion zu unterbinden, die verhindern sollen, daß die Wahlberechtigten in diesen wahrhaft revolutionären Tagen ungestört und frei abstimmen können. Natürlich sind überall Wahlkabinen vorhanden, aber vielfach freiwillig und mit Stolz im Bewußtsein gewählt, an dieser historischen Wahl mitwirken zu dürfen, ein offenes Bekenntnis zu Revolution und Revolutionären durch Verzicht auf Verwendung von Wahlkabinen, die in der Vergangenheit so oft von den Parteien der Bourgeoisie zur Täuschung über den wahren Wählerwillen und zu Wahlmanipulationen mißbraucht wurden.

    Wir sind die Partei der Unterdrückten und Ausgebeuteten, der Volksmassen! Wahlen ändern nichts, weil das Kapital die Massen anlügt!


    Plötzlich schreit einer


    Hinnerk ist tot, diese bourgeoisen Schweine haben Hinnerk erschossen!


    Das hätten die Reaktionäre besser nicht getan, ein Kugelhagel geht auf sie nieder, wer nicht in Deckung gehen konnte, der dürfte jetzt sicher mindestens blutend am Boden liegen.

    Die Kommunisten eröffnen aus den Fenstern das Feuer, zunächst über die Köpfe hinweg, aber es besteht wenig Zweifel, daß sie auch auf die Fahnenträger schießen werden. Über Megaphon.


    Macht, daß Ihr hier wegkommt, oder wir schießen Euch nieder und nehmen fest, wer es überlebt!

    Wilke Störtebeker läßt öffentlich bekanntmachen, daß in den unter Kontrolle der Kommunisten stehenden Gebiete fortan Anordnungen der Stadtregierung null und nichtig sind und nur noch die Anordnungen und Gesetzgebung des Revolutionskomitees gilt, zu deren Vorsitzender sie berufen wurden.


    Man werde unverzüglich in Verhandlungen mit der Regierung der DRRMB und anderer sozialistischer Staaten treten, die demokratische Revolutionsregierung anzuerkennen und eine Versorgung der Bevölkerung mit allen notwendigen Gütern sicherzustellen, dazu gehöre auch Energieversorgung; außerdem werden mit Wirkung sofort Lebensmittelkarten eingeführt, die den Volksmassen Zugang zu allem, was sie brauchen sicherstellen werden. Jetzt werde der Sozialismus seine Überlegenheit über den Kapitalismus für jedermann augenscheinlich unter Beweis stellen. Daneben werde mit Volldampf an einer Währungsreform gearbeitet. Sämtliche Unternehmen unerstehen fortan zentraler Planung und Lenkung, nicht mehr der Profit, sondern der Plan wird maßgeblich sein, und bald werde mit der Verstaatlichung der größeren Unternehmen begonnen.


    Gleichzeitig werde der Kampf zur Befreiung der ganzen Stadt gegen Bourgeoisie und Faschisten mit voller Kraft weitergeführt. Auch bereite man Volksabstimmungen vor, die die Arbeiter- und Bauernregierung als einzige Legitime Vertretung der Stadt bestätigen sollen. Dabei werden auch die Verantwortlichen für die Krise ihrer gerechten Strafen erhalten, sobald man ihrer habhaft werden kann.


    Zuwiderhandlungen gegen die Organe des Revolutionskomitees - insbesondere den roten Frontkämpferbund - sowie Zusammenarbeit mit Faschisten oder Bourgeoisie können und werden ggf. mit Freiheits- oder in schweren Fällen auch der Todesstrafe geahndet werden. Zur Verhinderung konterrevolutionärer Umsturzversuche herrscht ab sofort für alle, die nicht aus beruflichen o.ä. Gründen das Haus verlassen müssen zwischen 20:00 abends und 6:00 morgens eine Ausgangssperre.


    Betritt das Rathaus von Goodhoop aus dessen Fenstern Rote Fahnen hängen und über dessen Lautsprecher die Internationale, Kampfparolen und andere Durchsagen abgestrahlt werden.


    Rotfront Genossen, jetzt ist es also so weit, jetzt machen wir Revolution!

    Das heißt also, Sie wollen tatenlos zusehen, wie Kartoffeln, Getreide, Fisch und Fleisch tonnenweise aus der Stadt verschwinden, während das Volk Hunger leidet!?


    Der Markt wird es regeln!? Aber vielleicht sind ja bis dahin Tausende verhungert! Treten Sie zurück Herr Senator und mit Ihnen die ganze Regierung, räumen Sie die Sessel!

    Werte Kollegen!


    Angesichts der Dringlichkeit und da ja Herr Fedder in dieser Hinsicht nicht ganz so zackig bekannt ist, selbst wenn es brennt, habe ich die Sitzung gleich selbst einberufen ohne Formalismus und Bürokratismus.


    Was gedenkt die Regierung dagegen zu unternehmen, daß unsere Lebensmittel ins Ausland verkloppt werden, weil irgendwelche profitgierigen Händler und Landwirte sie lieber über den Hafen verkaufen, als sie unseren Notleidenden Werktätigen zur verfügung zu stellen!? Es ist klar, daß unsere eigene Landwirtschaft den bedarf nicht decken kann, aber einen Teil kann sie decken!


    Warum haben Sie nicht längst gehandelt und das ganze - gestützt auf Ihr Recht einstweilige Anordnungen zu treffen - untersagt!?


    Warum haben Sie weiterhin nicht längst ein ernstzunehmendes Lebensmittelkartensystem eingeführt und ich rede nicht von ihren lächerlichen Foodstamps a 10 Gulden, sondern einen System, das haargenau festlegt, zu welchem Preis welche Menge Lebensmittel gekauft oder auch kostenlos bezogen werden kann, so daß eine ausreichende kalorische Grundversorgung der Bevölkerung sichergestellt ist und sich nicht iregndwelche Bonzen den Pansen mit Kaviar volllfressen und den Schlund mit loisonischem Perlwein spülen, während die Volksmassen jämmerlich krepieren.


    Auch brauchen wir unbedingt eine Vermögensabgabe, die auf Devisenkonten, Immobilien, Eigentum im Ausland und so weiter zugreift, damit der Staat saniert werden kann! Wer nicht dazu bereit ist, muß eingesperrt werden und die Staatsbürgerschaft entzogen bekommen!


    Rotfront!

    geht mit geballter Faust ab

    Angesichts des Brandes im Rathaus findet diese Sitzung nicht dort, sondern im Stadttheater statt, jedenfalls hat die Rote Wilke sie dort anberaumt


    Werte Abgeordnete!


    Die Genossin, ich meine die Kollegin, Ellerbrok hat eine Sitzung zu Fragen der Geschäftsordnung angefragt. Sie hat als erste das Wort, dann ist es frei. Sollte ein konreter Vorschlag oder mehrere solche zustandekommen, werde ich die Abstimmung dazu 7 Tage später ansetzen und dafür 5 Tage Zeit lassen. Anträge auf Verlängerung dieser Fristen können vor Ablauf der Fristen gestellt werden, soweit sachliche Gründe dafür bestehen.

    Herr Bürgermeister, erklären Sie diese Wahl endlich offiziell für beendet, die Sozialdemokraten hatten mehr als genug Zeit, abszustimmen, ihr Nichtabstimmen in Verbindung mit Nichterklärung war eine bewußte Entscheidung, sich zu enthalten. Die Verfassung schreibt vor, daß der Präsident der Kammer einen Stellvertreter hat. Wir können nicht monatelang abwarten.


    Mit Blick auf den Umstand, daß in der Vergangenheit Abstimmungen nie für länger als 5 Tage angesetzt wurden und es für das fortwährende Nichtabstimmen der Sozialdemokraten keinen sachlichen Grund gibt, erkläre ich mich mit 12:10 Stimmen bei 5 Enthaltungen und 9 Verweigerungen selbst zur Siegerin und werde künftig auch von dem Recht Gebrauch machen, zum Wohle des Volkes Sitzungen zu leiten oder an mich zu ziehen, die blockiert oder verhindert werden sollen!


    Applaus in den Reihen der Kommunisten

    Dazu sollte selbst Ihre Phantasie reichen, Vergesellschaftung der Produktionsmittel! Wir machen die Fehlentwicklung Privateigentum einfach wieder rückgängig! Wobei ich jetzt nicht weiß, woher Sie Ihre Statistik haben, sind wir natürlich die Partei des Proletariats und nicht der besitzenden Klassen.


    Kapitalismus, das ist, wenn Wohnungen leerstehen, es aber trotzdem Obdachlose gibt, wenn Material da ist, aber dennoch nicht produziert wird, weil es an Abnehmern fehlt und wenn es trotz vorhandener Arbeitsplätze - ich verstehe das technisch - massehaft Arbeitslose gibt. Und das ist nicht mal ein Bug, das ist ein Feature, denn der Kapitalist will nämlich im Grunde eine Sockelarbeitslosigkeit, damit er die Löhne drücken kann, auch wenn das scheinbar im konkreten Beispiel mit der individuellen Gewinnmaximierung konkurriert.


    Sprechen Sie von den Verhältnisse in Lagowien? Bei uns wurde nämlich schon mehr erkämpft, wir haben ein Sozialversicherunsgssystem, auch wenn es jetzt von den Bürgerlichen und ihren Feunden aus der Sozialdemokratie an die Wand gefahren wurde und sowieso nur da ist, um die Massen von der Wahrnehmung ihrer Interessen abzuhalten.

    Progressiv, Bah!, nur die bürgerlichen Parteien verstehen es zu regieren, Kapitalismus ist allemal besser als der verdammte Sozialismus oder der ebenso schlechte Kommunismus. Marktwirtschaft schlägt die Planwirtschaft haushoch! Um es mit den Worten eines verstorbenen kommunistischen Politikers zu sagen, der Kapitalismus steht vorm Abgrund, wir aber sind bereits einen Schritt weiter! Das kennzeichnet hart genau den sozialismus, auch wenn der gute Mann, es sicher anders meinte.

    Deshalb ,wenn Sie wählen wählen sie nur bürgerlich, dass bringt Ihnen Wohlstand, bzw. Lohn und Brot!

    Das ist doch nur Phrasendrescherei, die Ihresgleichen uns sonst vorwirft. Massenarbeitslosigkeit, Inflation, Obdachlosigkeit, Hunger, Verelendung, das ist es, als was sich uns der Kapitalismus präsentiert. Lohn und Brot und Wohlstand für die Massen bringen wir. Bloß Leute die mehr von "Eigentum" als von Arbeit leben, die sehen natürlich in die Röhre.