Parade am 1. Mai 2022

  • Wie jedes Jahr beginnt die Parade in den mehr oder weniger frühen Morgenstunden mit der logistischen Herausforderung eine Million Menschen in das Stadtzentrum zu schaffen, dazu wird der Verkehr ins Zentrum kanalisiiert, die Taktrate der Untergrund-, Stadt- und Straßenbahnen wird erhöht, desgleichen die Zahl der Busse, gleichzeitig versucht man nach Kräften zu vermeiden, daß das Stadtzentrum von mit dem PKW anreisenden Teilnehmern überflutet wird. Naturgemäß führt das zu stark ausgedünnten Verkehrsleistungen in andere Richtungen Auch der Busverkehr ist verstärkt, da man Busse nicht aus dem Ärmel schütteln kann, werden teilweise - von westlichen Journalisten als Motiv für Foto- und Filmaufnahmen dankbar angenommen - Busse aus der Provinz und Veteranen zurückgegriffen,




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    Radomil talk, CC BY-SA 3.0 <Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.>, via Wikimedia Commons




    was dazu führt, daß in den Kleinstädten in der Nähe der Hauptstadt kein regulärer Busverkehr mehr besteht und wer nicht Privatfahrzeuge nutzen kann, laufen muß oder eben wegbleiben, was aber verdächtig macht. Diese Privilegierung der Hauptstadt ist natürlich der Anwesenheit internationaler Medien geschuldet, aber auch da man keine mißmutigen Gesichter oder dünnen Applaus wünscht. Auch ist die Bereitstellung der nötigen Mengen an Lebensmittel wie Bratwürsten, Limonade und für die Zeit nach der Parade Bier, Wein und Wodka ein nicht immer ganz leichtes Unterfangen, wobei hier selbstverständlich auch die Provinzler verlangen, daß alles da zu sein hat. In den 1980er Jahren hatte es einmal nach der Parade in den Provinzstädten lautstarke Proteste gegeben, weil die Versorgung wegen der angespannten Lage in der Wirtschaft nicht sichergestellt werden konnte. Ein Ereignis an das man sich in der Partei mit Schrecken zurückerinnert und dessen Wiederholung man mit allen Mitteln zu verhindern sucht.

  • Nachdem den Journalisten aus dem Westen zu Teil geworden ist, den ein oder anderen schon etwas betagteren liegengebliebenen Bus zu filmen, geht die Parade bei bestem Maiwetter dann aber auch pünktlich los und beginnt wie immer mit der Nationalhymne und er Internationale.Eine gute Million Menschen ist wie geplant fähnchenschwenkend entlang der Paradestrecke versammelt.


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  • Wieüblich beginnt die Parade mit den Worten "Die marxistisch-donkistische Partei, die Avantgarde unseres Kampfes für Frieden und Sozialismus , sie lebe Hoch, Hoch, Hoch. Wir begrüßen ihren Generalsekretär, unsere Freundin und Genossin Agnieszka Jablonska, sie lebe Hoch, Hoch, Hoch. Dabei werden die Hochrufe von den Teilnehmern mitskandiert[ und die rede mit einem gewaltigen Applaus abgeschlossen, dann tritt die genossin Jablonska ans Mikrofon.


    Liebe Freunde und Genossen, ich überbringe Euch zum internationalen Kampftag der Arbeiterklasse die Grüße und Glückwünsche des Politbüros und des Zentralkomitees. Dieses Jahr habe ich die Ehre diese Rede zum ersten Mal halten zu dürfen, was mich natürlich in ganz besonderem Maße mit Freude und Stolz erfüllt.


    Wir können in diesem Jahr mit erfüllten und übererfüllten Plänen diesen 1. Mai begehen, weil ihr die Politik der Partei mit Euren guten Leistungen untersetzt habt. Besonders möchte ich den Beschäftigten in der Landwirtschaft für ihre außerordentlich hohe Planerfüllung danken, aber auch allen anderen Werktätigen, die mit Engagement und Neuerergeist dafür gesorgt haben, daß wir in unserem Land gut und gerne Leben können. Dazu war viel Fleiß, viel harte Arbeit nötig, ob im Kuhstall an der Melkmaschine, an der Werkbank oder in den Konstruktionsbüros und bei unseren Künstlern, die das Volk mit ihren Leistungen erfreuen. Ich danke auch allen, die jetzt mit Fleiß und Wissensdurst die Schulbank drücken, einen Beruf erlernen oder studieren, das sind die Neuerer und Aktivisten von morgen. Auch Aktivisten haben sich wieder durch besondere Leistungen in der Überbietung der Pläne hervorgetan. Und nicht zuletzt will ich unseren Soldaten, die das Vaterland vor aller imperialistischer Aggression schützen und die Angehörigen der Staats- und Schutzorgane, die ein geordnetes sich entwickelndes Gemeinwesen schirmen und ermöglichen.


    Allerdings dürfen wir jetzt auch nicht ruhen und uns selbstzufrieden zurücklehnen, wir müssen uns den Herausforderungen stellen, dann schaffen wir das, denn zum Sozialismus als Überwindung des menschenverachtenden ausbeuterischen Kapitalismus gibt es keine Alternative. Darum müssen wir immer wachsam sein und unsere Errungenschaften an der Werkbank gleichermaßen wie mit der Waffe in der Hand verteidigen.


    Wir dürfen uns keinen Illusionen hingeben, daß die Wahlen in Lagow Grundlegendes geändert hätten, auch die Sozialdemokraten sind Teil des monarchistisch-antikommunistischen Systems dort. Von der Aufhebung des Verbots kommunistischer Parteien ist längst nicht mehr die Rede, gerade auch, wo sich jetzt selbst ohne organisatorische Möglichkeiten die Sehnsucht der Lagowier nach dem Sozialismus und Kommunismus kaum noch verschleiern läßt. Da paßt es nur zu gut ins Bild, daß in dortigen sozialen Netzwerken von langer Hand vorbereitet mit manipulierten Bildern Gerüchte gestreut werden sollen, ein masowisches Flugzeug sei in den lagowischen Luftraum eingedrungen - daran ist kein aber auch kein wahres Wort. Auch in Korland und Dreibürgen wird die Bewegung zur Befreiung der Menschheit nach wie vor brutal unterdrückt.


    Ich spreche jedenfalls eine deutliche Warnung an all jene aus den Reihen des Kapitals und der Bourgeoisie aus, die glauben, in unserem Land den Sozialismus auf militärischem Wege wieder beseitigen zu können, das werden wir niemals zulassen und uns mit allen Mitteln zu verteidigen wissen. Wer das anstrebt, beschwört ein atomares Inferno herauf.


    Dennoch wird - das wissen wir alle ganz genau - der Tag kommen, an dem die ganze Welt sozialistisch ist und in raschen Schritten zum Kommunismus übergehen wird. in diesem Sinne grüße ich alle fortschrittlichen Menschen und progressiven Parteien auf der Welt, denen es ernst ist mit Sozialismus und Kommunismus.



    langanhaltender Applaus setzt ein

  • Es ertönt die Masowszianka:



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    Wie gewöhnlich folgen Marschkolonnen von Soldaten und Angehörigen der Betriebskampfgruppen, Panzer, Flugzeuge in Formation, Geschoßwerfer und Raketen. Dabei verurteilt der Kommentator selbstverständlich den Militarismus und Faschismus im Kapitalismus. Es endet dann mit einem Lied,das den Frieden auf der Welt besingt; zuvor waren die Militärfahrzeuge von Wagen mit Aufbauten, die die Betriebe gestaltet haben, so etwa ein Wagen der die Landwirtschaft, den Bergbau, die Maschinenbauindustrie oder den Dienstleistungssektor repräsentiert, die Hochseefischer haben gar ein verkleinertes Schiff ziemlich maßstabsgetreu auf einen Wagen gebracht.


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