(Geschäftsstr.) Cafe Richard

  • Betritt in einen Pelzmantel und ein nachtblaues Kostüm gewandet das Café; nachdem ersterer bei der Garderobe gelandet ist, nimmt sie an einem der Tische Platz. Derweil sie den Kellner erwartet, blickt sie sich etwas um und entnimmt schließlich dem goldenen Zigarettenetui eine Zigarette, die sie in eine Spitze tut, um sie schließlich mit einem ebenfalls goldenen Feuerzeug zu entbrennen. Ein gemütliches Kaffeehaus, findet die Fabrikantentochter Bogumila Romanowska.

  • Noch ehe einer der Kellner, geschweige Oberkellner Jakub Pinkas, zum Tisch der Dame eilen kann, steht der Inhaber höchst selbst vor ihr. Sein Sprachversuch nötig Pinkas ein Grinsens ab.


    Madame, gestatten , Bäcker-und Konditormeister Richard, Inhaber des Etablissements. Womit mit können wir Ihnen dienen?

  • Lächelte. Offenbar mußte sie erkannt worden, oder anderweitig als wichtig eingestuft worden sein, denn daß der Chef persönlich bediente, dürfte kaum einen anderen Grund haben.


    Oha, der Chef bedient persönlich!? Angenehm, Bogumila Romanowska.


    Daß Sie zu den Romanowskis gehörte, die im Tee- Kaffee-, Kakao- und Tabakwarengeschäft tätig waren und ja, es war eine größere Firma mit eigenen Röstereien und Tabakwarenfabrikation usw, ließ sie unerwähnt. Zwar war sie mehr oder weniger mit in dem Unternehmen tätig, aber mit dem Kundengeschäft hatte sie nichts zu tun und der Besuch hier im Café war rein privater Natur.


    Vielleicht wissen Sie jetzt wer ich bin, oder wußten es schon vorher...


    versuchte es beiläufig klingen zu lassen, wie möglich, denn über das Geschäft reden, wollte sie jetzt wirklich nicht.


    Ein Stück Schokoladentorte und einen Kosakenkaffee. Damit könnten Sie mir eine Freude machen.


    lächelte

  • Lächelt, serviert das bestellte dann selbst. Danach setzt er sich zu Pani Romanowska.


    Meine Liebe, natürlich weis ich wer die Romanowskis sind und damit auch Sie, Pani.

    Vergebenen Sie mir meine mangelnde Sprachkenntnis ihrer Muttersprache.

    Ich bin immer sehr direkt und deshalb frage ich Sie ob sie interessiert wären hierzulande und Hauslieferant zu werden?

  • Vielen Dank Herr Richard.


    Nahm einen Schluck und einen Bissen vom Kuchen


    Das macht nichts, in den meisten Sprachen der Welt habe ich auch nur eingeschränkte oder keine Kenntnisse...


    endete den vorausgehenden Satz mit einem Lächeln und hörte zu und unterstrich das Zuhören mit entsprechenden visuellen und akustischen Signalen


    Keine Sorge, das bin ich auch.


    Nun, wissen Sie, ich bin für das Personalwesen verantwortlich.... Daher ist Marketing und Vertrieb nicht unbedingt mein Spezialgebiet und ich bin auch eigentlich Juristin und nicht Kauffrau. Aber wir freuen uns natürlich jederzeit, Sie als neuen Kunden zu begrüßen, ob nun direkt oder über den Großhandel.


    Aber wissen Sie, wenn Sie bisher nicht direkt bei uns waren, dann hatten sie vermutlich entweder einen Vertag bei der Konkurrenz oder haben immer beim Großhändler eingekauft...Wir freuen uns - wie schon gesagt - natürlich auf Sie als Kunden. Jedoch was Details angeht, müßte man dann eben sehen, welchen Umsatz, was in welchen Mengen und zu welchen Konditionen man zusammenkäme, Sie wollen sich ja gewiss nicht schlechter stehen. Aber ich glaube, dafür bin ich jetzt wirklich nicht die geeignete Ansprechpartnerin, aber ich werde das gerne in die Wege leiten, daß man sich darum kümmert.


    Warum sind Sie denn bisher noch nicht in unserer Kundenliste? War das nicht interessant, was Ihnen geboten wurde? Oder hatten Sie bisher einfach noch keinen Kontakt zu unserem Vertrieb?

  • Nun liebe gnädige Frau weshalb wir nicht Ihre Kunden sind, uns gibt es hierorts nicht all zulange , ich hatte das große Glück das Cafe und eine Bäckerei erwerben zu können. Als ich hier ankam musste praktisch bei der Stunde Null beginnen.

    Ich wollte auch Ihnen nicht den Tag verderben, nur bin ich der Meinung man darf keine Gelegenheit verstreichen lassen, mir genügt es, wenn Sie liebe gnädige Frau es weiterleiten, bei Ihnen geht es schneller, als wenn ich mit einen ihrer Angestellten in Vorverhandlung, zwecks eines Termins gehe.

  • Nun liebe gnädige Frau weshalb wir nicht Ihre Kunden sind, uns gibt es hierorts nicht all zulange , ich hatte das große Glück das Cafe und eine Bäckerei erwerben zu können. Als ich hier ankam musste praktisch bei der Stunde Null beginnen.

    Ich wollte auch Ihnen nicht den Tag verderben, nur bin ich der Meinung man darf keine Gelegenheit verstreichen lassen, mir genügt es, wenn Sie liebe gnädige Frau es weiterleiten, bei Ihnen geht es schneller, als wenn ich mit einen ihrer Angestellten in Vorverhandlung, zwecks eines Termins gehe.

    "Stunde Null?" Das klingt ja aber gar nicht schön, mußten Sie ihr bisheriges Heimatland verlassen, oder wie ist das zu verstehen?


    Nun ja, "verderben", "verderben" kann man das bestimmt nicht nennen, wenn jemand unser Kunde nennen will, eher im Gegenteil...



    Lächelte und verzehrte und trank noch ein wenig


    Ihr Kuchen und der Café sind übrigens ausgezeichnet.



    Das ganze fiel ihr freilich etwas lästig, sich ihrer Freizeit mit solchen Peanuts - was konnte ein Cafe und eine Bäckerei schon für einen Umsatz haben, auch wenn es natürlich möglich war, daß eben dieser Mann daraus irgendwann mal eine Kette mit 100 Filialen machen würde - befassen zu müssen, obwohl sie doch eigentlich nur einen gemütlichen Cafébesuch suchte, aber sie war gewiß professionell genug das nicht nach draußen dringen zu lassen. Denn letztlich machten den Erfolg der Firma ja viele kleine Mengen aus, selbst wenn man ganze Großhandelsimperien Supermarktketten belieferte, dann war da am Ende doch wieder der einzelne Kunde. Und Desinteresse an Kunden könnte sich rumsprechen. Nur das war es, was nervte, hier nicht mehr als Gast zu sitzen, sondern als eine Art Vertreter und Vertreter waren arme Schweine. Jeder, der auf die Gunst anderer angewiesen ist, war das irgendwie und da faselten die Roten etwas von den privilegierten Kapitalisten. Aus genau diesem Grund hate sie auch genau mit diesem Bereich nie etwas zu tun haben wollen. Selbst wenn der Kunde quasi von selbst kam. Oder wollte er Waren auf Kredit? Ach da sollte sich doch ein Vetriebsfritze mit befasse, wozu hatte man denn Angestellte!

  • Lächelt etwas gequält.


    Wissen Sie , Treckelhude brach zusammen und ging mit Nordharnar unter. Ich raffte zusammen was ich mitnehmen konnte und ging.

    Gottseidank, blieben mir unsere jahrhundertalten Familienrezepte und mein Meisterbrief erhalten.

    Als ich dann die Bäckerei in Zabłotów übernahm erhielt ich zusätzlich hiesige Rezepte, zum Teil auch Jahrhunderte alt.

    Dann kam das Cafe , ich hatte also Glück. Um dieses Glück aber auszubauen und zu halten brauche ich gutes Rohmaterial, den nur aus guten Produkten, lässt sich ein futes Endprodukt erstellen.


    Winkt einem der Kellner und lässt der Pani einen Pikolo servieren.


    Als keine Endschädigung für meine Dreistheit.

  • Drückte ihre Zigarette aus und machte sich wenig später die nächste an.


    So etwas ist natürlich nie schön.... Aber jetzt sind Sie ja hier und wenn Sie gute Rezepte haben und so...


    Da haben Sie natürlich ganz Recht und werden da auch - so hoffe ich jedenfalls - mit unseren Erzeugnissen sehr zufrieden sein. Wir Stellen Qualitäten für entsprechende höhere Ansprüche her.


    Lehnte den Pikolo dankend ab


    Das ist nett von Ihnen, aber ich bin mit dem Wagen da und ich hatte ja schon den Kosakenkaffee. Nicht, daß ich es nicht vetragen würde, aber die Policja sieht das leider vielleicht etwas anders und bei meinem Glück komme ich gerade heute in die Kontrolle und ich bin eine leidenschaftliche Autofahrerin.


    lachte

  • Das ist interessant. Für eine Automobilfabrik oder als Privatmann? In welcher Klasse fuhren Sie denn?


    Das mit den Bußgeldern (wenn man gerne rasant fährt...) und der fehlenden Zeit ist mir natürlich auch wohlbekannt.


    Lächelte


    Es ist kaum etwas so kostbar und teuer wie freie Zeit. Aber ich nehme mir sie jetzt einfach, um mal Touren zu fahren durch das Land. Wenn man natürlich ein Geschäft aufbauen muß, ist das natürlich deutlich schwieriger...


    Läuft es denn finanziell rund bei Ihnen, oder haben Sie Sorgen?

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