Gespräch mit Havercamp

  • Dr. Gesche Hansen - von ihrer Ausbildung Wirtschaftsingenieurin - erwartete den Gast in ihrem Büro. Ganz kurz war sie bei den Koren mit dabeigewesen, Substanzielles war aber bis dahin noch nicht gesagt worden.


    Guten Tag, Herr Direktor Havercamp, was kann ich für Sie tun?

  • Havercamp ganz Kavallier alter Schule, verbeugt sich artig und küsst die Hand der Frau Doktor.


    Werte Frau Dr.Hansen, ich bin erfreut ,dass Sie in dieser stürmischen Zeit, sich die selbige für einen ollen "Koffmich" nahmen.

    Nun zum Kern der Sache, wir, das heißt meine Firma, könnten die Stadtwerke ohne weiteres übernehmen und weiterführen.

    Über meine recht weitläufige Verwandtschaft könnte es mir gelingen das Energieangebot sogar noch auszuweiten.

    Ich weis zwar nicht, in wie weit Sie etwas vom Einfangen des Sonnenlichtes gehört haben, aber das gehört mit dazu, genau wie die

    Wiederbelebung der alten Techniken, der Wind-und Wassernutzung.

    Das sind die Themenüber die ich sprechen wollte.

  • Oh, wie aufmerksam, Sie sind ja noch ein Kavalier der alten Schule! Darf ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee oder so, falls noch welcher da ist?


    wollte eigentlich nur die Hand zu einem kräftigen Händedruck reichen, was sich dann daraus entwickelte war unerwartet - darüber ein abschließende Urteil zu fällen, fiel ihr schwer


    Aber kommen wir zu Sache: Keine Ursache, Sie sind ja auch ein großer Kunde von uns, ob nun freiwillig oder notgedrungen, weil wir das Monopol haben, jedenfalls auf die Verteilung und Versorgung.


    Also über die Frage des Verkaufs zu entscheiden fehlt mir leider wirklich jede Kompetenz, denn das liegt ja eindeutig beim Senat und der Bürgerschaft, da sollten Sie sich einen Termin beim Bürgermeister oder beim zuständigen Senator machen lassen.


    Das Risiko dürfte ihnen dann aber ja bekannt sein!? Es gibt gültige Verträge über die Belieferung der Verbraucher mit Energie und die sind inflationsbedingt nicht mehr kostendeckend. Sie müßten also die Belieferung auf Fremdwährung umstellen oder die Preise dementsprechend erhöhen. Und das stellt sich jetzt die Frage, ob das legal möglich ist. Inwiefern da Sonderkündigungsrechte wegen Wegfalls der Geschäftsgrundlage... Also ich bin keine Juristin... Aber auf gut deutsch gesagt, im Schlimmsten Fall würden Sie die Betriebsstoffe einkaufen und den Strom liefern und erhalten keine Gegenleistung, weil die vertraglich vereinbarten Entgelte das Papier nicht mehr wert sind.


    leicht irritiert


    Natürlich habe ich davon schon gehört, wir erzeugen ja bereits einen Teil auf diese Weise. Aber mit 16% am Energiemix - und da fehlt ja die Fernwärme - ist kein Staat zu machen und das Gezeitenkraftwerk ist noch nicht fertig und im Moment ruht der Bau aus Geldmangel.


  • Kennt man den Namen dieser Firma? Kraftwerksbau ist ja eher ein Spezialgeschäft.


    Wobei eine kostengünstige Bauausführung ja nichts daran ändert, daß wir aus Gründen der Inflation quasi zahlungsunfähig sind und selbst wenn wir es nicht wären, wird eine ausländische Firma harte Währung sehen wollen, an die nicht mehr so leicht zu kommen ist. Bisher war es ja einfach, wir entlohnten unsere Mitarbeiter, kauften Öl und Gas ein und die Leute zahlten ihre Stromrechnung. Das System kollabierte aber als mit dem Staatsbankrott plötzlich der Staat zahlungsunfähig wurde und der Gulden rapide seinen Wert verlor.


    Die Regierung schreckt aber noch immer vor harten Schritten zurück, oder zumindest kommuniziert sie es nicht. Sobald jemand wieder unsere Finanzen auf eine solide Grundlage stellt, können wir auch wieder Aufträge vergeben. Aber da ist das Problem, zur Zeit steckt die Regierung den Kopf in den Sand. Obwohl die Währung nur noch ein Zwanzigstel wert ist und zunehmend weiter an Wert verliert, müssen wir einen nominal unveränderten Kilowattstundenpreis nehmen. Erst wenn wir wieder näherungsweise kostendeckend produzieren, ist - wenn Sie mich fragen - wieder an Investitionen zu denken.


    Wer gibt schon Kredite zum Weiterbau, wenn der Stromtarif die Kosten nicht mehr decken kann? Obwohl man natürlich nicht bestreiten kann, daß die Lage mit einem bereits fertiggestellten Gezeitenkraftwerk besser für uns aussähe bzw. auch in Zukunft besser aussähe.

  • Die Firma baut alles von der einefachen kate bis hin zum Ktaftwerk, sogar straßen unf wasserstraßen. Die Firma ist die "Gebr. Falk AG", Inhaber ist Herr Dr. Mossacker. Auch ich habe Anteile an besagter Firma.

    Nun wir könnten theoretisch auch ohne Bezahlung bauen , sprich auf eigene Kosten, dafür sichern wir uns die Rechte auf, sagen wir zweihundert Jahre!

  • Irgendwie glaube ich diese Namen schon gehört zu haben, ist das nicht ein im Kern dreibürgisches Unternehmen!?


    Das wäre ein in unserer Lage durchaus interessanter Vorschlag, aber der muß natürlich vom Eigentümer - sprich der Stadt - bestätigt werden. Aber so eine Art Public-Private-Partnerschaft wäre wohl prinzipiell im Rahmen des denkbaren. Wobei ich annehme, daß sich die Stadt bzw. die Stadtwerke in diesem Falle sich das Recht vertraglich vorbehalten würden, diese Rechte jederzeit gegen Zahlung einer entsprechenden Ablösesumme vorzeitig abzulösen und 200 Jahre mir überdies etwas lang scheinen, jedenfalls wenn nicht weitere Verpflichtungen damit einhergehen, wie das Kraftwerk zu betreiben und auf einem modernen Stand zu halten. Den Tarif für die Stromlieferungen müßte man natürlich auch irgendwie verhandeln...


    Aber das sind Detailfragen, die natürlich niemand aus dem Ärmel schütteln kann und über die ich auch nicht selbst entscheiden kannn, wie sie verstehen werden.

  • Die "Falk AG" hat ihren Hauptsitz in Bergen, abe es gibt auch eine Depodenz in Dreibürgen. Letztere wird von Herrn Ingenieur Frischmuth geleitet.

    Pardon, Frau Doktor, da ritt mich wohl der Schalk, natürlich sinf 200 Jahte zu lang, aber die Quintessenz des Vorschlages bleibt bestehen.

    Natürlich soll man nichts überstürzen, daher schlage ich vor wir setzen uns alle ,bei Gelegenheit zusammen, Stadtvertretung, Vertreer der Stadtwerke und wir, dann können wir es in aller Ruhe und Ausführlichkeit bereden.

  • Ah, dann habe ich das offenbar verwechselt... Man lernt nie aus.


    So könnten wir es halten, wollen Sie sich dann an den Bürgermeister und den Senator wenden? Das sind ja Parteifreunde von Ihnen, wenn ich es richtig im Hinterkopf habe!?

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