Herr Bürgermeister, wir müssen Wege finden, den Run auf die Banken zu beenden, damit unsere Währung nicht ins Bodenlose fällt und nicht alles Kapital aus dem Land transferiert wird. Der Wert einer Währung ergibt sich bekanntlich - wie beim allem im Leben - aus Angebot und Nachfrage und momentan wollen die Meisten unsere Währung einfach nur loswerden und da kaum jemand sie haben will, dementsprechend niedrig ist der Preis. Und die sie haben wollen, sind vielleicht Spekulanten oder Staaten, die uns nicht wohlgesonnen sind. Das ist als ob man versuchen würde, faulige Äpfel in wohlfeile Birnen umtauschen zu wollen. Perspektivisch ist der beste Weg gegen diese Prozesse eine solide Finanzpolitik. Kurzfristig müssen wir wohl leider Instrumentarien des Dirigismus bedienen.
Ich schlage als kurzfristige Maßnahme daher eine Teilschließung der Banken vor, mit der Maßgabe daß die Leute praktisch nur noch abheben können, was sie für den täglichen Einkauf brauchen. Umtausch in Fremdwährungen muß stark beschränkt werden, denn mit jedem Gulden, der umgetauscht wird, sinkt der Wert unserer Währung. Wir reduzieren also quasi das Angebot auf dem Kapitalmarkt.
Das wird uns natürlich den Haß der Leute einbringen, die ihr geld in Sicherheit bringen wollen, aber es verhindert, daß unsere Währung binnen Tagen wertlos wie Papier wird. Und das wäre auch für den Staat eine Katastrophe, weil der ja seine Steuern in Gulden kassiert und was wollen wir mit wertlosen Gulden anfangen!? Wir sind ja nicht nur in Gulden verschuldet.
Das kann uns aber auch nur Zeit geben, weil es unsere Wirtschaft ruinieren würde, wenn wir das dann einfach so lassen. Aber wir müssen eben zeigen, daß man in unsere Währung wieder vertrauen kann. Was ich meine ist, wir müssen nach dieser Sofortmaßnahme Pläne zur Sanierung der Staatsfinanzen präsentieren.